Shinji Kagawa (Marktwert von elf Millionen Euro) plus Sebastian Rode (Marktwert von drei Millionen Euro) plus Alexander Isak (Marktwert 4,5 Millionen Euro) macht zusammengefasst nach den Zahlen von transfermarkt.de insgesamt 18,5 Millionen Euro. Ein Marktwert, der den Wert des eigentlichen Regionalligateams von Borussia Dortmund und auch des heutigen Gegners Rot-Weiss Essen um das Siebenfache übersteigt. Warum diese Zahlen? Statt mit seiner „normalen“ Reserve das Nachholspiel gegen den „befreundeten“ Nachbarn zu bestreiten, holte man sich mit diesen drei Spielern mal eben etwas mehr Qualität aus der Profimannschaft, die heute in Champions League antritt. Ob diese drei Profis ihren bezifferten Marktwert auch wert sind, steht auf einem anderen Blatt, für die Regionalliga scheint es locker zu reichen, siehe die ersten drei Tore heute (s.u.).
Borussia Dortmund: Statt "echter Liebe" freche Wettbewerbsverzerrung
Klar, das Problem ist nicht neu, machen andere Zweitvertretungen auch, und ist laut den DFB Statuten auch regelkonform, hat aber mehr als nur ein wenig Geschmäckle: Es ist einfach nur grob sportlich unfair und wirkt irgendwie auch arrogant. Läuft in der Liga nicht so in den letzten Spielen? Zehn Punkte Rückstand auf den Spitzenplatz? Kein Problem, hier Trainer (übrigens Ex-RWE-Trainer Siewert) bediene dich an unserem übervollen Profi-Kader. Wir haben es ja dicke. Nicht nur ein fettes Festgeldkonto Dank unseres guten Managements und geglückter Transfer, mit dem wir neue coole Spieler für die erste Reihe kaufen können. Nein, wir haben auch noch Top-Hochkaräter auf der Bank, wovon mancher Klub der Region träumen würde. Und wer sich nicht durchsetzt? Ach kein Problem, die geben wir einfach dann, wenn es uns passt an die Reserve. Was stören uns die Amateurvereine und Regionalligisten, Hauptsache wir schieben unsere Reserve in die dritte Liga wenn wir Bock dazu haben. Wer kann, der kann.
Klar, drei Profi-Spieler müssen nicht das Spiel entscheiden. Im Pokal strauchelt auch der eine oder andere Profiverein manchmal vor einem unterklassigen Klub und auch Rot-Weiss Essen hat zuletzt schon einmal gegen die Profimannschaft von Borussia Dortmund gewonnen, wenn auch „nur“ in einem Testspiel. Und klar ist auch, RWE muss natürlich auch selbst die eigene spielerische Klasse aufrufen, um sich zu behaupten.
Aber wer heute sich die Fakten zu dem Spiel vor 984 Zuschauern ansieht, kann sich ja selber ein Bild nachmalen:
7. Spielminute Tor durch Alexander Isak nach Vorlage von Shinji Kagawa (s.o.),
16. Spielminute Tor durch Alexander Isak nach Vorlage von Shinji Kagawa (s.o.),
28. Spielminute Tor durch Alexander Isak nach Vorlage von Shinji Kagawa (s.o.),
Halbzeit, Spiel gelaufen, nein noch nicht die „echte“ Regionalligatruppe durfte auch nochmal:
46. Spielminute Tor durch Julian Schwermann,
48. Spielminute Tor durch Dominik Wanner
Da muss sich einfach was tun. Vor allem von Verbandsseite vom DFB. Der Deutsche Fußball Bund sonnt sich ja gerne im Lichte der Amateure und organisiert vom 22. bis zum 24. Februar 2019 seinen „Amateurfußballkongress “ um über die aktuellen und künftigen Herausforderungen des Vereinsfußballs im Amateurbereich zu diskutieren. Lieber DFB, nicht nur von „#UNSEREAMATEURE“ im Marketing-Jargon schwafeln, bitte auch endlich Taten folgen lassen, hier zwei wichtige Tagesordnungspunkte für Kassel von uns für Euch:
- Meister müssen aufsteigen
- Profi-Zweitvertretungen dürfen nicht am regulären Spielbetrieb teilnehmen
Danke.
Foto: Archivbild (Sommer 2017), da wir es heute aufgrund von verkehrstechnischen Problemen nicht bis ins Stadion geschafft haben
Ligen
Benutzer-Kommentare
Rührt wohl von ner früheren Freundschaft.
Ich denke das sollte mal langsam überdacht werden.