cape

Kelantan FA vs. Sabah FA: Satter Geldregen für malaysische Regencape-Verkäufer

Wie bestellt sollten auch die Viertelfinals des malaysischen Pokals während meiner Anwesenheit über die Bühne gehen. Die erste anvisierte Partie sollte in Kota Bharu vonstatten gehen. Was ist auch naheliegender? Von Kuala Lumpur sind es schließlich nur neun Stunden mit dem Bus. Allerdings sind die malaysischen Busse durchaus bequem, sodass es eigentlich kein Problem darstellt.

Auf dem Weg vom Busbahnhof zur Unterkunft, kam ich unmittelbar an der abendlichen Spielstätte vorbei und vor den Toren des Stadions war schon einiges los. Eine Gruppe Fans hatte sich bereits zusammengefunden und schmetterte einige Gesänge in den Vorplatzhimmel. Dazu konnte man eine leichte Prise pyrotechnischer Gerüche wahrnehmen. Das Spiel hatte noch überhaupt nicht begonnen und konnte bereits die Erwartungen übersteigen. Eigentlich hatte ich bei dieser Partie eher an ein recht langweiliges Aufeinandertreffen vor einer kleineren Kulisse gedacht, aber dieser Gedanke konnte spätestens mit dem Anpfiff ganz tief begraben werden.

Die Eintrittskarte wurde sicherheitshalber direkt gekauft, man weiß ja nie. Pünktlich zur Rückkehr am Stadion, wurde es nun nass von oben. Die Verkäufer der Regencapes rieben sich sichtlich die Hände. Auch ich konnte an diesem Punkt nicht nein sagen. 

Zu diesem Zeitpunkt befanden sich schon recht viele Besucher im Stadion. Mit der Anzahl hätte ich mich bereits zufrieden gegeben, wenn mich jemand die Tage zuvor gefragt hätte. Aber die Schüssel füllte sich weiter, immer weiter. Final waren es bestimmt 26.000 Leute, welche sich im 30.000 Zuschauer fassenden Stadion einfanden. Das war eine große Überraschung. Scheinbar lockte der für Kelantan recht wahrscheinliche Einzug ins Pokalhalbfinale die Massen aus den Häusern. Gegen einen Zweitligisten, sollte man als langjähriger Erstligist ja keine Probleme haben oder etwa doch? Wobei man erwähnen muss, dass Kelantan in der kommenden Spielzeit ebenfalls im Unterhaus gegen den Ball treten muss.

Nun rollte der Ball erst einmal vor ziemlich vollem Haus und es sah richtig gut aus für die Hausherren. Völlig verdient ging Kelantan in Führung und spätestens als es für die Gäste aus dem malaysischen Teil Borneos eine rote Karte gab, sollte der Drops doch gelutscht sein. Sollte! Denn direkt nach der roten Karte waren es die Gäste, welche den Ball im Netz unterbrachten. Das sorgte für Verwunderung und betretene Stille. Einen Gästejubel gab es ebenfalls nicht. Wie auch, es waren leider keine Gäste anwesend. Am Ende sollte es trotzdem zum wichtigen Heimsieg reichen, allerdings ist ein 2:1 auch schnell verspielt. Ja, so kam es im Rückspiel schließlich auch. Sabah gewann 1:0 und zieht somit in die Semifinals ein. 

Das Treiben auf den Rängen gestaltete sich trotz vorhandener Masse recht ruhig. Nur eine schwarz gekleidete Gruppe in der Kurve zog ihr Supportprogramm durch. Da hätte schon etwas mehr kommen können, wenn man ehrlich ist. Allerdings ist Malaysia nicht wirklich als große Ultranation bekannt, von daher passte es in der Gesamtheit schon. Es muss in früheren Jahren aber auch etwas heftiger zugegangen sein, denn ohne Grund hätte man im Jahr 2009 keine einjährige Stadionsperre aufgrund von Fanausschreitungen erhalten. Diese konnte zwar durch eine Strafzahlung bereits zwei Monate später wieder aufgehoben werden, aber von einem solchen Potenzial war an diesem Tage nichts zu sehen.

Eine Frage ergab sich trotzdem noch. Wenn die eigenen Vereinsfarben rot-weiß-blau sein sollen, warum spielt man dann in einem pink-weißen Stadion? Dafür kann es eigentlich nur einen Grund geben: Die Farbe war im Sonderangebot.

Fotos: Marcel Hartmann

Artikel wurde veröffentlicht am
05 Oktober 2018
Zuschauerzahl:
26.000

Benutzer-Kommentare

1 Kommentar
Hast du schon ein Konto?
Datenschutz
Durch das Anhaken der folgenden Checkbox und des Buttons "Absenden" erlaube ich turus.net die Speicherung meiner oben eingegeben Daten:
Um eine Übersicht über die Kommentare / Bewertungen zu erhalten und Missbrauch zu vermeiden wird auf turus.net der Inhalt der Felder "Name", "Titel" "Kommentartext" (alles keine Pflichtfelder / also nur wenn angegeben), die Bewertung sowie Deine IP-Adresse und Zeitstempel Deines Kommentars gespeichert. Du kannst die Speicherung Deines Kommentars jederzeit widerrufen. Schreibe uns einfach eine E-Mail: "kommentar / at / turus.net". Mehr Informationen welche personenbezogenen Daten gespeichert werden, findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Ich stimme der Speicherung meiner personenbezogenen Daten zu:
Kommentare
G
Kommentar melden Kommentare (0) | War dieser Kommentar hilfreich für dich? 0 0