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SC Staaken vs. Hansa Rostock II: Ab in den Winkel! Rostocker Ausgleich in der 92. Minute

Überraschungspaket Hansa Amateure. Mal stehen acht Hansa-Fans auswärts im Brieselang am Geländer, mal sind es 100 Hansa-Fans, die in Frankfurt/Oder, Strausberg oder beim BSV Hürtürkel für reichlich Gesprächsstoff sorgen. Nackig auf der Zaunkrone sitzen, Qualmende Pyro satt auf der Gegengerade (Polizeieinsatz inklusive), eine fette Wasserschlacht bei 30 Grad Celsius, bei der auch der eine oder andere Spieler eine kleine Dusche abbekam - im Laufe der vergangenen Jahre gab es das eine oder andere zu berichten. Und auch der letzte Auftritt beim SC Staaken dürfte sich bei dem einen oder anderen Fußballfreund eingeprägt haben. Advent, Advent, die Kehle brennt! Schnaps und Wein flossen, der Schnupftabak wurde gereicht, und als ein Heimspieler nach dem Torjubel die Rostocker Anhängerschaft provozierte, droht das Ganze ein klitzekleines bisschen zu eskalieren. Ein wenig dicke Luft auf der anschließenden Pressekonferenz, später jedoch wurden die Gemüter wieder abgekühlt. Beim Bier am Tresen im Vereinsheim.

Am gestrigen Nachmittag lief der F.C. Hansa Rostock II in der NOFV-Oberliga Nord wieder beim SC Staaken auf. Lust? Klar! Mit dem Regionalexpress ist Staaken von Berlin aus stündlich mit dem Regionalexpress erreichbar. Wie im vergangenen Dezember wurde vor dem Spiel der Amateure das Auswärtsspiel der ersten Mannschaft beim Halleschen FC angesetzt. Damals hatte der eine oder andere mal gleich durchgemacht. Dieses Mal wurde das Spiel in Halle bekanntlich abgesagt. Um Hansa an diesem Wochenende zu sehen, blieb nur die Auswärtspartie der Amateure. Vorstellbar war im Vorfeld alles. Von zehn bis 100 Gästefans schien alles denkbar. Die ganze Skala von Brieselang bis Strausberg quasi.

Als um 13:15 Uhr der Regionalexpress aus Berlin am Bahnhof Staaken einrollte, stieg ein erster kleiner Schub Hansa-Fans aus. Am Ende werden es 50 bis 70 Zuschauer gewesen sein, die die Kogge im Herzen tragen. Da dieses Mal sämtliche Hansa-Fans verteilt standen, war es schwer zu sagen, wie viele es genau waren. Zudem blieb der Support dieses Mal komplett aus. Das bekannte „Hansa Amateure, Hansa Amateure“ sollte dieses Mal nicht ein einziges Mal erklingen. 

Insgesamt waren es 174 zahlende Zuschauer, die sich bei prächtigem Herbstwetter auf der Sportanlage eingefunden hatten. Um halb zwei ertönte das „Always look on the bright side of life!“ aus den Lautsprechern, und die ersten Bierbecher wurden gefüllt. 0,3er oder 0,4er - je nach Bedarf. Während der erste Schub Würste auf dem Grill gedreht wurde, rollte auf dem Kunstrasen der Ball. Der Gastgeber machte gleich zu Beginn Druck. Der SC Staaken, der seit einem Jahr in der Oberliga mit dabei ist, wollte auch das dritte Spiel gegen die Amateure des F.C. Hansa Rostock gewinnen. Nach dem 2:1-Sieg im vergangenen Dezember ließ Staaken am Ende der vergangenen Saison ein 3:0-Sieg auswärts in Rostock folgen.

„Doppeln!“, „Kein Foul!“, „Umdrehen und Helfen!“, „Mehr Stimmung auf dem Platz!“ Die Spieler des SC Staaken zeigten sich motiviert. Weniger motiviert zeigten sich die Zuschauer. Keine einzige Hansa-Fahne? Kein einziger Schlachtruf? Mein Sohn zeigte sich ein wenig enttäuscht und suchte das Gelände nach abenteuerlichen Dingen ab. Auf der anliegenden Straße röhrte ein Motor auf, neben dem Beachvolleyballfeld stand ein Fahrzeug der Polizei. Zwei Polizisten wurden dieses Mal nach Staaken beordert. Man weiß ja nie. 

Während am Rande ein wenig über das anstehende Krakauer Derby geplaudert wurde, kam Hansa II kurz vor der Pause zu einer ersten guten Möglichkeit. Genutzt wurde diese nicht. Besser klappte es auf der Gegenseite. Staaken kam über die linke Seite, der Hansa-Keeper Jörg Hahnel konnte den Ball mit dem Fuß abwehren, Sekunden später hatte er jedoch keine Chance. Louis Anthony Guske machte sein erstes Saisontor. 1:0 für die Randberliner. Pausentee. Wie war das noch mal mit Cracovia gegen Wisla?

War die erste Halbzeit ein wenig ermüdend, so gab es nun im zweiten Spielabschnitt etwas mehr zu sehen. Hansa II tat nun mehr. Nach einer Rostocker Ecke schien eine Hand im Spiel gewesen zu sein, doch der Schiedsrichter ließ weiter spielen. Wenig später trudelte der Ball ins Staakener Tor, doch es wurde bereits abgepfiffen. Es wurde spannend, und nun wurden zumindest die Heimzuschauer wach. „SC Staaken, olé!“, ertönte es einige Male. Quasi der Startschuss für eine turbulente Schlussphase, die das Kommen wahrlich belohnen sollte. 

Zuerst war es Jonas Hurtig, der in der 84. Minute freistehend nur noch einschieben brauchte. Der Ausgleich für Rostock. Jubel an den verschiedensten Ecken der Sportanlage. Noch war jedoch längst nicht Schluss. In der 88. Minute stürmte der Gastgeber nach vorn. Angriff von schräg rechts. Zack, der Ball traf den Pfosten, fand dann jedoch den Weg in die Maschen. 2:1 für Staaken. „Geil gemacht!“, rief jemand. „Der Fünfer könnte echt woanders spielen, wenn er sich strafft!“, erklärte ein anderer. Gemeint war jedoch nicht der Torschütze Sebastian Gigold, sondern Jakob Wartchow, der in der 68. Minute für Marcel Bremer in die Partie kam.

Hm ja, wieder eine Rostocker 1:2-Niederlage in Staaken? Nein! Hansa II riss sich wahrlich am Riemen und machte noch einmal Alarm. Druck nach vorn, es roch regelrecht nach einem weiteren Treffer, so dass die Kamera sich bereits im Anschlag befand. Voilà! In der 90.+2. Minute fand der Ball tatsächlich den Weg in den linken Winkel. Nico Billep war der gefeierte Schütze, die Hansa-Spieler ließen ihren Emotionen freien Lauf. Staaken war nun wütend und hatte sogar die Möglichkeit zum 3:2. Getümmel im Rostocker Strafraum, doch wäre dies des Guten zu viel gewesen. Das Spiel war aus, es blieb beim 2:2. Ein Remis, mit dem beide Trainer recht gut leben konnten. 

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: F.C. Hansa Rostock

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
01 Oktober 2018
Spielergebnis:
2:2
Zuschauerzahl:
174
Gästefans
50

Ligen

Inhalt über Liga
Oberliga

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