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BFC Dynamo vs. 1. FC Köln: Hufeisen für Rydlewicz - Knallfutter für die Boulevardblätter

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Noch Fragen?! Dieses Spiel wird die Mutter aller Knaller! Was einst die „Zar-Bombe“ (AN602 / Царь-бомба) für die Sowjetunion im Herbst 1961, das wird am 19. August 2018 der Pokal-Kracher BFC Dynamo vs. 1. FC Köln für die Fußballwelt sein! Die Fetzen werden fliegen, es wird knallen an sämtlichen Ecken der City West, und auch das altehrwürdige Olympiastadion wird man nach der Schlacht nicht mehr wieder erkennen. Also bitte! Die alte Garde des BFC gegen die alte Garde aus Kölle. Selbst die alten Haudegen aus dem Block 38 werden sich in den Ford Taunus bequemen und mit wummerndem Adrenalin in den Adern gen Hauptstadt düsen! Den großfressigen Ossis mal richtig die Fresse polieren! Wat mutt, dat mutt! Ein Hool-Insider verriet sogar, dass in einschlägigen Onlineshops verschiedenste Zahnschutz-Varianten und Unterleib-Protektoren ausverkauft seien. Wer verliert schon gern seine Beißerchen und bekommt blaue Nüsse?

Ach, wie schön! Alle laufen zur Hochform auf. Die Jungs von der Kategorie C und die Boulevardmedien an Rhein und Spree. Das „Knallen“ scheint am Rhein festgebucht zu sein im Repertoire für knackige Überschriften. „Heute knallt´s!“, hieß es einst 1992/93 beim Kölner Express auf der Titelseite vor dem Aufeinandertreffen zwischen den Geißböcken und der Werkself im alten Müngersdorfer Stadion. Das klang schon fast nach einem sehnsüchtigen Wunsch. Lasst es krachen, lasst es richtig scherbeln, lasst das Rheinland beben! Alles für den Fußball - alles für die Quote!

„Droht Hooligan-Schlacht…?“, fragte Tag 24. „Das könnte knallen…“, ist beim Kölner Express zu lesen. „Kölner Hooligans: Polizei warnt…“, titelt der Kölner Stadtanzeiger. „Wird der Pokal-Hit zum Rache-Gipfel?“, fragt die BZ aus Berlin. Und wat meenen wir? Haben wir keine Hool-Insider zur Hand, die turus bestätigen, dass es nicht nur vier, sondern gleich sieben Konfliktparteien geben wird, die auf gut Deutsch gesagt geil auf nackte Gewalt sind? Wird Union Fürstenwalde auch mitmischen? Haben Exil-Glubberer auch Bock auf Keile? Schwerin? Stralsund? Und was ist mit den Polen? Da geht doch immer was! 

Mal im Ernst, was sich in Köln derzeit tut, wissen wir nicht. Was sich im weinroten Fanlager so tut, wissen wir umso mehr. Beim Anblick der Schlagzeilen wird in den meisten Fällen nur müde mit dem Kopf geschüttelt. Ein paar Ambitionierte werden am Sonntag sicherlich auf den Straßen und Plätzen die Augen offen halten, die große Masse möchte allerdings, dass sich der BFC Dynamo auf dem Rasen und auf den Rängen angemessen präsentiert. Treffpunkte werden geplant, eine Choreo wird vorbereitet, es wird überlegt, wie man von der Gegengerade des Olympiastadions aus möglichst viel Schwung in die weite Schüssel bringen kann. Die Stimmung soll - trotz der zuletzt sehr enttäuschenden Niederlagen in der Regionalliga - gut werden, gehofft wird auf das erste Tor des BFC Dynamo in diesem Pokalwettbewerb. Und sonst? Die meisten überlegen noch, wo man am Besten vor dem Spiel essen und was trinken kann. Beim Kroaten am Ku´damm oder doch nur ne Wurst am Ostkreuz und dann paar Pilsetten am Alex?

Völlig unaufgeregt ging am heutigen Vormittag die Pressekonferenz im Maredo-Restaurant am Hackeschen Markt über die Bühne. Die Presse musste eine akademische Viertelstunde warten, da der BFC-Trainer René Rydlewicz und der BFC-Torwart Bernhard Hendl sich nach dem Vormittagstraining durch den Berliner Verkehr wühlen mussten. Die anwesenden Journalisten durften sich auf der Karte schon mal was zum Futtern aussuchen, so dass im Anschluss alles noch reibungsloser verlief. Als die Beiden schließlich eintrafen, hatte Pressesprecher Martin Richter die Möglichkeit ein paar Fragen zu stellen. Wie gesagt, erstaunlich unaufgeregt berichteten Rydlewicz und Hendl von den Vorbereitungen auf das große Spiel, das der Lohn für die erbrachte Arbeit in der Vorsaison ist. 

Drei Langzeitverletzte, insgesamt fünf fehlende Spieler - wie geht man da als Trainer ran? Es gäbe nun halt Chancen für andere Spieler. Im Training werde einiges ausprobiert, dann werde sich zeigen, wer auf welcher Position spielen werde. Bernhard Hendl, vor einem Jahr gegen den FC Schalke 04 der „man of the match“, erklärte, dass sich die Mannschaft nach den bitteren Niederlagen in der Regionalliga erholt habe. Mit voller Motivation gehe es nun ins DFB-Pokalspiel. Und klar, das Olympiastadion sorge für einen zusätzlichen Motivationsschub. Und damit es mit dem ersten weinroten Treffer im DFB-Pokal oder gar einer faustdicken Überraschung klappt, erhielt René Rydlewicz von Martin Richter ein Hufeisen in die Hand gedrückt. Die Trainer des FC Carl Zeiss Jena und des FC Energie Cottbus bekamen einst vor den jeweiligen Aufstiegsspielen in die 3. Liga ebenso solch ein Hufeisen in die Hand gedrückt - und ja, es brachte Glück!

Von Polizei, Sicherheitsmaßnahmen, etc. war auf der Pressekonferenz keine Rede, und auch kein Journalist hatte diesbezüglich eine Frage. Die wichtigste Information wurde mir persönlich nach dem Essen noch einmal mit auf den Weg gegeben: Ja, die Tageskassen werden am Spieltag geöffnet sein! Das gilt auch für den Gästebereich!

Über 8.000 Tickets wurden bereits verkauft. Es wird gehofft, dass der Zuschauerrekord des BFC Dynamo im DFB-Pokal geknackt wird. Im vergangenen Jahr waren es gegen Schalke 04 im Jahn-Sportpark 14.117 Zuschauer.

Fotos: Patrick Skrzipek, Marco Bertram, K. Hoeft

> zur Pressekonferenz vor dem Pokalkracher

> zur turus-Fotostrecke: BFC Dynamo

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Artikel wurde veröffentlicht am
17 August 2018

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DFB-Pokal

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G
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Danke. Gut gefeiert.
G
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Sachlich reflektiert
Endlich ein Beitrag, der sich nicht irgendetwas zusammen reimt. Sondern sachlich die Fakten schildert und eine realistisch, reflektierte Meinung mit einbringt.
Freu mich auf das kleine Fußballfest!
B
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R
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Dieses Klickbait des Boulevard geht mir voll auf den Sack. Alles nur für die Quote.
G
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G
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