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Basel vs. PAOK: Der griechische Vizemeister macht richtig Alarm!

Der griechische Vizemeister dreht am Rad! In der zurückliegenden - zum Teil überaus furiosen und turbulenten - Saison wurde in der Liga hinter AEK Athen Rang zwei belegt, der amtierende Meister Olympiakos Piräus wurde auf den dritten Platz verwiesen. Der Lohn: PAOK Saloniki ist in der CL-Qualifikation mit dabei! Gegner in der zweiten Runde: Der FC Basel, der in der vergangenen Saison ebenfalls Vizemeister wurde. Wie in Griechenland wurde in der Schweiz ein Verein mit den Vereinsfarben Schwarz und Gelb nach längerer Zeit mal wieder Meister. Für AEK Athen war es der erste Meistertitel seit 1994, für den BSC Young Boys sogar der erste Meistertitel seit 1986. Und während der FC Basel zuletzt ein Schweizer Serienmeister wurde, durfte PAOK Saloniki erst zweimal den griechischen Meistertitel (1976 und 1985) feiern. Immerhin, 2017 und 2018 wurde PAOK griechischer Pokalsieger. Das machte Lust auf mehr. Aber was heißt Lust? PAOK ist richtig hungrig!

Endlich mal aus dem Schatten des schier übermächtigen Rivalen Olympiakos heraustreten. Also dann, ran an die Arbeit! Im Hinspiel konnte PAOK die Jungs aus Basel mit 2:1 bezwingen. Nachdem die Schweizer in der 12. Minute die erste gute Möglichkeit hatten, war es PAOK, das zum Führungstreffer drückte. In der 22. Minute ging nach einer Ecke ein Kopfball am linken Pfosten vorbei. In der 25. Minute wurde es nach feiner Kombination richtig heiß. Delkas prüfte von schräg links den Basler Torwart, dieser konnte den Ball zur Seite abwehren. Der Knaller schlechthin war dann der Führungstreffer! Basel wurde der Ball abgenommen und Cañas nahm aus rund 25 Metern einfach mal Maß. Unhaltbar schlug das Spielgerät oben rechts ein. 1:0 für PAOK, das Toumba-Stadion stand Kopf. 

Und PAOK blieb am Drücker! Angriff für Angriff rollte auf das Basler Gehäuse zu. Ein Schuss neben das Tor, ein Schuss über das Tor und nochmals links neben den Pfosten. Allerdings hatten auch die Gäste in Form eines Konters eine gute Chance, doch der Ball ging deutlich über die Latte. In der zweiten Halbzeit dann ein ähnlicher Anblick. PAOK drehte richtig am Rad und wollte die Führung ausbauen. In der 80. Minute dann wirklich das 2:0 für den Gastgeber! Hereingabe von der rechten Seite und Prijovic ließ seinen Schuss einfach mal aufsetzen. Vier Gegenspieler und der FCB-Torwart staunten nur. 

Den FC Basel zurück ins Spiel brachte nur zwei Minuten später Albian Ajeti, der nach einer abgefälschten Hereingabe am zweiten Pfosten goldrichtig stand. 1:2 aus Sicht des FC Basel. Ein Auswärtstor, das noch goldwert hätte werden können. Für Spannung war also gesorgt am gestrigen Abend! PAOK Saloniki reiste mit voller Kapelle an, und hitzig wurde es bereits Stunden vor dem Spiel, als es vor einem Hotel zu Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern kam. Dabei kam auch das Inventar der Hotellobby zum Einsatz. Die rasch gerufene Polizei konnte jedoch recht schnell das Ganze beenden.

Knapp 25.000 Zuschauer fanden sich im St. Jakob-Park ein, nicht wirklich viele Fans des FC Basel sahen berechtigte Hoffnung auf ein Weiterkommen. Was soll man sagen? Bei den Baslern steckt derzeit der Wurm drin. Am Ende der vergangenen Saison zwei sieglose Partien, zu Beginn der neuen Saison ging es äußerst dürftig weiter. 1:2 gegen den FC St. Gallen, ein 1:1 bei Neuchatel Xamax, dazu das 1:2 in Thessaloniki.

Guter Dinge war indes die angereiste Anhängerschaft von PAOK. Im Gästeblock waren PAOK-Fans aus den verschiedensten Ecken Deutschlands vor Ort, so waren unter anderen Zaunfahnen aus Dortmund, Hannover, Stuttgart und Frankfurt zu sehen. Gut drauf oder nicht. Zur Vorsicht mahnte die Security die anwesenden Fotografen. Bei Aufnahmen von den Gästefans solle man vorsichtig sein, die PAOK-Fans können sehr aggressiv reagieren. 

Dazu bestand allerdings wenig Grund. Zu gut verlief aus Sicht der griechischen Fans das Geschehen auf dem grünen Rasen. Mit einer großen Blockfahne und rotem Rauch versuchten die Heimfans ihre Spieler aufzumuntern, doch ordentlich was auf dem Platz brannte die Mannschaft von PAOK ab. Bereits in der siebten Minute brachte Fernando Varela die Gäste mit 1:0 in Führung. Ei der Daus! Ecke von rechts, und Fernando Varela brauchte einfach nur flach abschließen. Nein, kein klassischer Kopfball, sondern eine Abnahme des aufspringenden Balls. 1:0 für PAOK. Tosender Jubel im Gästeblock. Beeindruckend war es zu beobachten, wie die Vorsänger den Support koordinierten - das ganz ohne Megafon. Hieß es, Arme hoch, dann machte auch wirklich jeder auf Unter- und Oberrang mit.

Freie Oberkörper in beiden Fanlagern, noch unterstützten auch die Fans des FC Basel lautstark ihr Team auf dem Rasen. Und ja, die fette Möglichkeit zum Ausgleich gab es gar nicht mal so lange nach dem Rückstand. In der 14. Minute hätte das 1:1 fallen können, doch PAOK-Torwart Paschalakis war auf dem Posten. 

Und dann die 52. Minute. Ein langer Ball direkt vom eigenen Torwart nach vorn zum serbischen Stürmer Aleksandar Prijović, der seit 2016 bei PAOK unter Vertrag steht, und dieser hob den Ball über den FCB-Keeper Jonas Omlin hinweg ins Gehäuse. Jetzt drehten die Gäste richtig durch vor Freude. Was sollte da noch anbrennen? In der 60. Minute wurde der Sack zugemacht. Ablage auf El Kaddouri, und dieser haute den Ball aus der Distanz trocken links am Pfosten rein. 3:0 für PAOK - das Weiterkommen war gesichert. Möglichkeiten für einen Basler Ehrentreffer waren in der Folgezeit vorhanden, doch was hätte dieser noch groß genutzt?! In der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation trifft der FC Basel auf den Sieger des Duells Vitesse Arnhem vs. Viitorul Constanta. PAOK Saloniki trifft in der nächsten Runde der CL-Qualifikation auf Spartak Moskau. 

Fotos: Arne Amberg, Frank Langkabel (PAOK-Stadion)

> zur turus-Fotostrecke: Fußball in Griechenland

> zur turus-Fotostrecke: Fußball in der Schweiz

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
03 August 2018
Spielergebnis:
0:3
Zuschauerzahl:
25.000

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Europapokal

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