NK Maribor vs. NK Olimpija Ljubljana: Deutlicher Auswärtssieg vor passabler Kulisse

TS Updated 18 August 2015
NK Maribor vs. NK Olimpija Ljubljana: Deutlicher Auswärtssieg vor passabler Kulisse

MariborUnter allen Derbys im ehemaligen Jugoslawien ist Maribor gegen Ljubljana sicherlich das Spiel, welches in der Öffentlichkeit am wenigstens wahrgenommen wird. Die Viole Maribor müssten dem einen oder anderen nach den respektablen Auftritten in der Champions League jedoch ein Begriff sein. Gegen den FC Schalke 04 und den Chelsea FC wurde einmal mehr deutlich, dass die Ultrabewegung mit all ihren Facetten auch in Slowenien vertreten ist, und das, obwohl es neben den Viole Maribor und den Green Dragons aus Ljubljana keine weitere nennenswerte Szene im Land gibt. „Vsi v zelenem“ (Alle in Grün) wurde im Vorfeld von den Fans aus Sloweniens Hauptstadt ausgerufen, und so machte sich bei mir doch eine vorsichtige Vorfreude auf Derby-Atmosphäre breit, machte doch die Exekutive in der jüngeren Vergangenheit vor allem den Gästen des Öfteren einen Strich durch die Rechnung.

MariborSo war es nach einer kurzen Samstagnacht dann auch etwas weniger schwer sich aus den Federn zu quälen, denn bereits morgens kurz vor 8 Uhr rollte der Zug aus Wiens Betonwüste in Richtung Süden. Die Fahrt verlief sehr kurzweilig, und nach einer weiteren Stunde Halbschlaf konnten auch schon die landschaftlichen Highlights der malerischen Steiermark bewundert werden. Das am Ufer der Drau gelegene Maribor ist mit seinen knapp 95.000 Einwohnern eine überaus charmante Kleinstadt. Eine liebenswerte Altstadt und ein spürbar entschleunigtes Lebensgefühl sorgten für wohltuende Abwechslung zum hektischen Alltag in Wien. Nach kurzem Bummel und typisch slowenischen Mittagessen machte ich mich auf zum Ljudski Vrt Stadion. Da es sich nur 10 Minuten vom Zentrum befindet, strömen die Zuschauer aus allen Ecken zum Stadion, was einfach mehr Flair hat, als in überfüllten Shuttlebussen ins Industriegebiet verfrachtet zu werden.

OlimpijaDas Stadion, dessen Name auf Deutsch mit Volksgarten übersetzt werden kann, ist mit seiner charakteristisch geschwungen Bauweise meiner Meinung nach einer der gelungeneren Neubauten. Rund 10.500 Zuschauer waren am vergangenen Sonntag beim Spitzenspiel in der ersten slowenischen Liga vor Ort. Die Unsitte der personalisierten Karten hat auch in Slowenien Einzug gehalten. Man kann zwar eine Karte problemlos und ohne Ausweis bei der Kasse kaufen, muss dann aber per Kugelschreiber Name und Adresse auf dem Ticket nachtragen. Diese Daten werden anschließend am Einlass mit dem Ausweis gegengeprüft. Die Sinnhaftigkeit erschloss sich mir nicht. Olimpia brachte zirka 200 Fans mit nach Maribor, welche mit einer kleinen Choreo auf sich aufmerksam machten. Hinter dem Spruchband "Vedno in povsod za sveti grb" ( Immer und überall dieses Wappen ), wurden zahlreiche Logos  in die Luft gehalten und mit ein paar Fackeln untermalt. War schön anzusehen.

MariborDie Viole Maribor verzichteten auf eine  Choreo, zeigten dafür Mitte der ersten Hälfte eine ansehnliche Pyroshow mit einigen Bengalen. Auf dem Feld war der Champions League Teilnehmer aus der Saison 2014/15 mit den Gästen aus der Hauptstadt komplett überfordert, fing sich zwei Tore in der ersten Halbzeit und war in der Offensive an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Die Heimkurve hatte einen eher durchschnittlichen Tag, wenig Abwechslung in den Liedern, einige Pausen und auch die Lautstärke konnte nur selten überzeugen. Sicher kein schlechter Auftritt, nichtsdestotrotz hatte die Fanszene in Maribor zweifelsohne schon bessere Spiele. Die Jungs und Mädels aus Ljubljana dagegen habe ich persönlich als besser aufgelegt empfunden. Eine hübsche wenn auch nicht komplizierte Choreo, eine hohe Mitmachquote bei den Liedern und ein ordentlicher Support, der noch weit in die Halbzeitpause andauerte.

MariborViel besser kann man es mit dieser Anzahl an Leuten kaum machen. In der zweiten Halbzeit warf Maribor alles nach vorn, schaffte es aber wie in der ersten Hälfte nicht gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. Olimpia stand gut, konnte die Angriffe ein ums andere Mal abwehren und kam seinerseits in den letzten Minuten noch zum 3:0. In all dem Jubel wurde vom Gästeanhang noch ein Spruchband mit der Aufschrift "Ultras will never die - Tomislav" präsentiert, das dem von Angehörigen des Islamischen Staats getöteten Ultra von Dinamo Zagreb gewidmet war.

Fotos: Tim Seidenberg (Flickr-Seite des Fotografen)

> zur turus-Fotostrecke: Fußball in Slowenien

Artikel wurde veröffentlicht am
18 August 2015
Spielergebnis:
0:3
Zuschauerzahl:
10.500
Gästefans
200

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2 Kommentare
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Kommentare
Ubi žabrac.
Forza Viole best of Slovenija
9
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G
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