BSC Young Boys nutzt gegen Basel die Gunst der Stunde

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MB Updated 23 Februar 2015
BSC Young Boys nutzt gegen Basel die Gunst der Stunde

BSC4:2 hieß es am Ende des Duells zwischen dem Verfolger und dem derzeitigen Spitzenreiter der Schweizer Super League. Für die einen war es ein bärenstarker Auftritt und ein großer YB-Sieg gegen den Leader, für die anderen hieß es nur kurz und trocken: „Zu harmloser FCB verliert in Bern.“ Auf der Pressekonferenz erklärte der portugiesische Trainer Paulo Sousa, der einst in den 90ern unter anderen bei Borussia Dortmund gespielt hatte und nun in Basel seit Ende August letzten Jahres an der Seitenlinie steht, dass Bern an diesem Tage in allen Belangen besser war und somit der Sieg der Gastgeber völlig in Ordnung gehe. Allein das rot-blaue Trikot sei eben kein Garant für einen Sieg. Logisch, dass bei den Young Boys nach der Partie große Euphorie herrschte. Die Gunst der Stunde wurde genutzt. Hätte man verloren, wäre der FC Basel an der Spitze auf und davon gezogen. So aber konnte der Abstand auf überschaubare fünf Punkte verkürzt werden.

Basel17.420 Zuschauer hatten sich im Stade de Suisse Wankdorf Bern eingefunden, unter ihnen ein recht ansehnliches Grüppchen aus Basel. Allerdings wird der eine oder andere gehofft haben, dass zu diesem Spitzenspiel noch mehr rot-blaue Fußballfreunde anreisen würden. Zu Verortung: Mit der Bahn ist man zwischen Basel und Bern eine knappe Stunde unterwegs. Mit dem Auto werden für die 97 Kilometer rund 70 Minuten eingeplant. Den möglichen Stau in den jeweiligen Stadtgebieten mal weggerechnet. Mit zahlreichen Fahnen und einigen Rauchtöpfen wussten sich jedoch die FCB-Fans in der Ecke auf dem Oberrang in Szene zu setzen. 

young boysRauch erhob sich auch im Heimblock. Zwischen den Fahnen und Doppelhaltern quoll es gelb hervor. „Zäme singe, zäme gewinne“, lautete das Motto, das auf einem der Doppelhalter zu lesen war. Für mächtig „Freude“ bei den angereisten Baslern sorgte indes ein hochgehaltenes Spruchband, auf dem schwarz auf weiß „DR 12. MAA VOM FCB BIN ICH!“ zu lesen war. Dazu ein gemalter Schiri auf rot-blauem Grund, der die rote Karte in die Höhe hält. Als diese Komposition während des Spiels sogar ein zweites Mal präsentiert wurde, geriet der Gästeblock richtig in Wallung. Außer diesem Aufreger, der durchaus Hitze aufkommen ließ, blieb es friedlich. Trotz der durchaus ärgerlichen Niederlage waren die Basler Fans eher verhalten. Auch nach der Partie, als diese noch 30 Minuten im Block verbleiben mussten, blieb es bis auf ein paar Zaunrüttlern durchaus friedlich.

WankdorfUnd das Geschehen auf dem Rasen? Sehenswert! Bereits nach nicht einmal zehn Minuten klingelte es im Basler Gehäuse. Nach einer von links getretenen Ecke und einem ersten Schussversuch kam der schwedische Stürmer Alexander Gerndt an den Ball, nahm Maß und haute das Ding aus über 22 Metern rechts unten rein. FCB-Keeper Vailati sah das Spielgerät zu spät heran sausen und setzte demzufolge nicht mehr rechtzeitig zum Sprung an. In der 27. Minute war es wieder Gerndt, der einnetzen konnte. Dieses Mal wurde der Ball von rechts hereingebracht. Dem heransausenden Leder versetzte er im Laufen nur noch die richtige Flugbahn und schon hieß es 2:0 für den Gastgeber. 

BaselNach knapp einer Stunde vollzog FCB-Trainer Sousa einen Doppelwechsel. Für Frei kam El Nenny, für Degen kam Embolo ins Spiel. Nur drei Minuten nach diesen Einwechslungen hieß es 3:0 für den Berner Sport Club. Und was für ein Tor! Der serbische Mittelfeldspieler Milan Gajic stieß über die linke Seite nach erfolgreicher Balleroberung forsch nach vorn und als manch einer mit einem Zuspiel rechnete, zog er ab und netzte von schräg mit gefühlten 110 km/h ein. Geballte Faust beim BSC-Coach Ulrich Forte. Das Ding schien gelaufen, allerdings kam der FC Basel doch noch zurück in die Partie. Nach guter Flanke von rechts köpfte Embolo in der 71. Minute zum 1:3-Anschluss ein. So schien es zumindest auf dem ersten Blick. In der Zeitlupe war zu sehen, dass die Hereingabe des albanischen Spielers Xhaka den direkten Weg ins Tor fand. 

BernNoch einmal richtig was zu bieten hatte die Schlussphase der Partie. In der ersten Minute der Nachspielzeit köpfte Streller maßgenau ein und verkürzte somit auf 2:3 aus Sicht der Gäste. der Jubel war äußerst verhalten. An den Ausgleich mochte kaum noch jemand glauben. Dass jedoch in der Nachspielzeit durchaus noch Zeit für einen Treffer war, bewiesen die Hausherren. Während der FCB hinten öffnete und noch einmal nach vorn drängte, war es Guillaume Hoarau mit der Rückennummer 99, der allein vor Keeper Vailati den Ball unterzubringen wusste. 90. plus 3. Spielminute 4:2 - der Drops war auf gut Deutsch gesagt gelutscht. Die schwarz-gelbe Spieler-Party vor dem Fanblock konnte beginnen!

Fotos: Arne Amberg (Faszination Stadion)

> zur turus-Fotostrecke: Young Boys Bern vs. FC Basel

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
23 Februar 2015
Spielergebnis:
4:2
Zuschauerzahl:
17.420

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