Farce um Fan-Parole "1312"

R Updated 04 Februar 2020
Kölner Fans gegen FC Union Berlin

Dass "ACAB" nicht im Wortlaut für "Acht Cola Acht Bier" und auch nicht für "All Cops Are Beautiful" steht, ist auch in Fußballkreisen den nicht ständigen Stadiongänger hinlänglich bekannt, wenn er mit offenen Augen durch die Stadt und zu seinem Klub geht. Die Parole "All Cops are Bastards" widmet sich einer ganz besonderen Zielgruppe, die im aktiven Fanumfeld teilweise als noch stärkerer Gegenpol wahrgenommen wird, als die gegnerischen Fans - bedingt natürlich durch entsprechende Vorkommnisse und Erfahrungen des jeweils Einzelnen in der Vergangenheit.

Und so verwundert es nicht, dass es in vielen Städten an "ACAB" Graffitis sowie bei Spielen an entsprechenden Spruchbändern kaum mangelt. Das Tragen von entsprechendem Outfit mit dem hervorgehobenen Kürzel, birgt aber die Gefahr einer Anzeige nicht zuletzt seit 2012 ein Fan für das Tragen eines Shirts mit dem Aufdruck “CopACABana” (bei dem die vier Buchstaben farblich hervorgehoben waren) wegen Beleidigung und einer Strafe von 15 Tagessätzen zu je 15 Euro verurteilt wurde.

Soweit die Fakten. Dass aber der Polizei auch das Zeigen von vier Zahlen reicht, um Fans festzuhalten und "erkennungsdienstlich" zu behandeln ist neu. Am 30. März aber fühlte sich die bayerische Polizei, nach Angaben der Fanhilfe für FC-Fans "Kölsche Klüngel", nach dem Spiel und Sieg der Kölner bei 1860 München durch das Zeigen der  Zahlenkombination "1312" provoziert und schritt entsprechend ein. Sicherlich folgt man der Buchstabenfolge im Alphabet steht diese Kombination ebenfalls für die von Gerichten definierte "Beleidigung" "ACAB". Aber sollte das reichen um Fans festzusetzen und von ihnen Fotos zu machen sowie persönliche Daten und Fingerabdrücke zu nehmen und sie im Anschluss mit der Ankündigung einer Anzeige wegen Beleidigung nach Hause zu schicken?

Was passiert in Zukunft mit Fans die sich "Acht Cola Acht Bier" aufs T-Shirt drucken? Wahrscheinlich das gleiche wie mit dem "vielleicht" Brasilien-Freund “CopACABana”. Wer aber unbedingt ein Shirt möchte mit dem er "provozieren" kann: Alternativ gibt es im Netz unendlich viele Shirts im Design eines berühmten Fingers. Aber wir finden, dass die Polizei, die ja so sehr auf das Äußere ihres gegenüber ausgerichtet ist, vielleicht auch einmal aufs eigene Outfit schauen sollte - Stichwort: Kennzeichnungspflicht.

Artikel wurde veröffentlicht am
11 April 2014

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1 Kommentar
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Kommentare
Blödsinn
Selten so einen Blödsinn gelesen! ACAB und auch 1312 ist beides nicht veboten, da es sich nicht gegen Einzelne richtet, sondern gegen ein ganzes Kollektiv! So, und ein Kollektiv kann per Gerichtsbeschluss nicht beleidigt werden. isso
D
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