Rot-Weiss Essen: Erst starke Rude-Fans Choreo, dann Top Spiel gegen Regensburg

Der euphorisch gefeierte Heimsieg gegen Preußen Münster ist schon wieder drei Wochen her. Seitdem gab es kein Heimspiel mehr an der Essener Hafenstraße. Also kein Wunder, dass die RWE-Fans heute in Scharen ins Stadion an der Hafenstraße pilgerten und den Heimbereich mal wieder ausverkauften. Belohnt wurden sie für ihr Kommen, denn es gab einiges zu sehen: Nein nicht nur den neuen frisch verlegten Rasen und ein starkes Spiel von Rot-Weiss Essen gegen den SSV Jahn Regensburg, sondern auch eine großartige Choreografie anlässlich des 15. Geburtstages der Ultragruppierung Rude Fans.

"15 Jahre Rude Fans Ultras. Danke für alles, für die Momente und die Freunde. Denn von der Wiege bis ins Grab halt ich Dir die Treue. Alles für Essen", prangte es in großen Buchstaben oben unten und in der Mitte auf der „West“ zu einer großen Blockfahne untermalt von einem „Rot-Weissen“ Fahnenmeer. Ein stark inszenierte dreiteilige Choreo und ein starkes Intro zu einem folgenden flotten von RWE bestimmenden Spiel. Die Essener Spieler vom Support von den Rängen motiviert boten den 16.727 Zuschauer ein rasantes Spiel, das am Ende „nur“ 0:0 endete.

Vor der Partie hätten nicht wenige RWE-Fans gerne den Punkt mitgenommen, nach der Partie trauerte man aber irgendwie doch den verlorenen zwei Punkten hinterher. Denn während überraschenderweise sich der Absteiger aus der 2. Bundesliga auf dem Spielfeld versteckte, agierte Essen über weite Strecken des Spiels überlegen. Marvin Obuz prüfte den Schlussmann des SSV Jahn Regensburg erstmals in der zehnten Spielminute und RWE drückte auf die Führung, während die Bayern überhaupt nicht ins Spiel fanden und wenn nur kurz durch den einen oder anderen Konter ihre Gefährlichkeit aufblitzen ließen. Die gut aufgelegten etwa 250 mitgereisten Fans störte es kaum. Teilweise unter dem Motto "Oberkörper frei" feuerten sie ihr Team durchgängig an. Aber auch in Halbzeit zwei änderte sich nichts an den Kräfteverhältnissen, auch wenn die Kräfte aufgrund der schwülen Temperaturen bei beiden Mannschaften nachließen.

Bedenken hatten die RWE-Fans vor dem Spiel vor allem bei der Schiedsrichteransetzung, denn Martin Speckner wohnt nur etwa 57 Kilometer von Regensburg entfernt. Die Bedenken waren aber unbegründet. Der Unparteiische und sein Team leiteten das Spiel sehr souverän und scheuten auch nicht bei besonders einer Entscheidung nachzubessern: In der 74. Minute ging Torben Müsel im Strafraum nach einem Zweikampf mit SSV-Keeper Gebhardt zu Boden. Schiedsrichter Martin Speckner zeigte auf den Punkt, nahm den Elfmeter dann aber nach Rücksprache mit seinem Assistenten zurück. Auch wenn es Essen Punkte kostete, war dies die richtige Entscheidung, denn der Torhüter spielte zuerst den Ball, bevor Müsel in ihn hineinrauschte.

Am Ende dann das 0:0. Jahn Regensburg bleibt ungeschlagen in dieser Saison in Liga 3 und auch Rot-Weiss Essen kann schon auf eine bemerkenswerte Serie blicken: Es war das fünfte Spiel in Folge ohne Niederlage. Nur der Auftakt ging in Halle ja knapp verloren. Dazu ist das Team von Christoph Dabrowski seit über 400 Minuten ohne Gegentor. Das Team spielt sehenswerten Fußball, die Abwehr steht und was fehlt ist nur noch einer der vorne das Tor trifft. Vielleicht schon nächste Woche wenn es gegen den nächsten SSV geht, den aus Ulm in Ulm.

Alle Fotos (hochauflösend herunterladen): Sportfotoagentur frontalvision.com

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