Nächste Station im Ruhrgebiet - zu Gast beim SC Westfalia 04 Herne im Stadion am Schloss Strünkede. Das Schloss Strünkede befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Stadion, lädt zum Spaziergang vor und nach der Partie ein und ist erst seit knapp einer Woche wieder offizieller Namensgeber der Heimat von Westfalia Herne.
SC Westfalia Herne: Landesliga-Alltag am Schloss Strünkede
In den vergangenen Jahren entwickelte sich nämlich ein wahres Stelldichein der Sponsoren. Von "real,- Arena" bis "GermanFLAVOURS-Arena" - der Absurdität wurden keinerlei Grenzen gesetzt. Zwischenzeitlich wurde der Name sogar verlost. Nun also trägt diese Spielstätte wieder den traditionellen Namen.
130 Schaulustige und Fans, davon vielleicht zwanzig aus Kaiserau fanden den Weg ins Stadion und sahen eine dominante Heimelf, die nach dem Abstieg in die Landesliga Westfalen ein paar Startprobleme hatte und zuvor mit einem knappen 2:1-Sieg gegen DJK TuS Hordel vor immerhin knapp 200 Zuschauern und einer 0:1-Niederlage bei YEG Hassen in die laufende Spielzeit gestartet war.
Rund lief es gegen SUS Kaiserau. Bereits nach einer Viertelstunde hieß es nach den beiden Treffern von Marvin Schuster und Boran Sezen 2:0 für Westfalia Herne. Nach exakt einer Stunde konnte Christian Silaj zum 3:0 nachlegen. Nachdem in der 88. Minute Timo Milcarek die Gäste aus Kaiserau noch einmal auf 1:3 heranbringen konnte, machte German Prudetskiy in der 90. Minute den Deckel drauf. 4:1 der Endstand. Mal schauen, wohin die Reise führen wird.
Den älteren Lesern wird Westfalia Herne wohlmöglich noch als Zweitligist in Erinnerung bleiben. In den 70er Jahren wurde der Verein mittels finanzieller Zuwendung eines Investors in die höheren Sphären der deutschen Fussballligen gelotst. Das Ganze wurde allerdings auf dünnen Stelzen aufgebaut, denn der Umstieg auf Vollprofitum wurde teils mit "dreckigem" Geld erwirtschaftet.
Systematische Steuerhinterziehung und dazugehörige Razzien läuteten den Anfang vom Ende ein. Finanzielle Probleme und der Abstieg in die Oberliga waren die Folge. So richtig erholen konnte sich der Verein hiervon nie, schaffte zwischenzeitlich noch den Sprung in die Regionalliga und ist nun eben in der Landesliga aktiv. Zuschauerzahlen um die 100 bis 150 statt 27.000 wie damals noch gegen Borussia Dortmund (2:1-Sieg am 17. Januar 1976) sind die Folge. Aber eins muss man sagen: Das Stadion ist und bleibt für Nostalgiker aber ein Augenschmaus sondergleichen.
Bericht: "schwarze_natascha" (externer Link zu Instagram)
Fotos: turus-Archiv, "schwarze_natascha"
- Stadion am Schloss Strünkede