Rot-Weiss Essen: Trotz Niederlage gegen Mannheim ist RWE voll im Soll.

Rot-Weiss Essen: Trotz Niederlage gegen Mannheim ist RWE voll im Soll.

Ja, die Überschrift ist ernst gemeint, auch wenn man das Spiel gegen den SV Waldhof Mannheim in die Kategorie „schnell vergessen“ einordnen sollte. Das Match erfreute nicht gerade und die Spielidee glich einem schlechten „Kick and Rush“ der 1980er Jahre auf den britischen Inseln. Aber auch Mannheim überzeugte zu Beginn nicht gerade, hatte aber später das Glück mit wenigen Schüssen Rot-Weiss Essen auszuknocken.

Die meisten Fans von Rot-Weiss Essen hatten sicherlich nicht mit einem Heimsieg gerechnet, aber auch nicht mit so einer faden Vorstellung des eigenen Teams. Entsprechend gab es schon zur Halbzeitpause nach dem Rückstand (0:1 Marc Schnatterer 31. Spielminute) einem Schuss, den RWE-Torhüter Golz aufgrund der miesen Platzverhältnisse unterschätzte, vereinzelte Pfiffe von den Rängen. Dagegen feierten die „Buwe in Bomberjack“ (Mottofahrt des SVW) im Gästeblock.



17.077 Zuschauer kamen ins Stadion an der Hafenstraße, davon vielleicht etwa 1.000 Mannheimer Fans, die gut aufgelegt ihr Team unterstützten. Auch wenn andere Gästefans (u.a. Meppen, Osnabrück, Halle) eine weit bessere Visitenkarte in Essen abgegeben hatten. Vielleicht war die Erwartungshaltung auch zu hoch oder vielleicht hatten es nicht alle Mannheimer von dem Techtelmechtel mit Darmstadt an einer Raststätte bis ins Stadion geschafft. Freuen konnten sich die Mannheimer am Ende dann doch. Denn obwohl extrem auswärtsschwach für einen Aufstiegsanwärter (man hatte nur 11 Punkte bis zu dem Spieltag auf fremden Platz geholt) hatten sie Essen über weite Strecken gut im Griff.





Kurz nach dem Start in die zweite Hälfte markierte Adrian Malachowski das verdiente 0:2 (52. Spielminute). RWE rannte zwar wild an, aber konzeptlos. Den Schlusspunkt setzte Marten Winkler für den Waldhof in der 84. Spielminute mit dem 0:3. Viele Essener Fans hatten genug gesehen und verließen das Stadion. Die Stimmung kippte und die die blieben äußerten ihren Unmut verbal und forderten unter anderem auch die Entlassung des Trainers. Das übliche Szenario, wenn es nicht läuft. Verständlich. Wäre es eine 0:3 Niederlage gewesen bei der man trotz starker spielerischer Leistung verloren hätte, wäre die Stimmung sicherlich anders gewesen.



31. Spieltage wurde unterstützt sowohl bei Siegen, als auch bei Niederlagen. Der größte Teil der Essener Fans hat ein Gespür für das Spiel und wie man es gestaltet. Es muss nicht immer „Hafenstraßenfußball“ sein, aber auch nicht eine Leistung wie heute. Diese erinnerte an dunkle Tage in der Regionalliga gegen irgendwelche Dorfklubs, die an der Hafenstraße groß und frech aufspielten. Die Angst vor dem Abstieg in die „Schweineliga“ ist groß. Gerade ist man nach 14 Jahren wieder zurück im (offiziellen) Profifußball, da möchte man nicht direkt wieder in der Versenkung der 4. Liga verschwinden. Deswegen ist jede Unmutsbekundung ohne Beleidigung verständlich. Dagegen sollten Fans die Spieler oder andere beleidigen lieber zu Hause auf dem Sofa bleiben, anstatt ins Stadion zu gehen.



Ja klar so gut wie alle RWE-Fans haben momentan richtig Puls, aber schaut man auf das Tableau: Rot-Weiss Essen ist noch voll im Soll. Der Klassenerhalt war das gesteckte Ziel und das ist noch locker zu erreichen. Fünf Punkte beträgt der Abstand auf die Abstiegsränge, dazu hat RWE noch das bessere Torverhältnis. Also alles im Lot. Die schweren Gegner aus dem oberen Tabellendrittel sind nun erst einmal abgearbeitet, jetzt geht es in die direkten Duelle gegen die Abstiegskandidaten und das hoffentlich mit Trainer Christoph Dabrowski.



Ja genau richtig gelesen, denn was soll ein Trainerwechsel bringen? Das ist auch eher ein Glücksspiel als das es sofort funktioniert wenn nicht genug Spieler zur Verfügung stehen, die die 3. Liga Pace auf den Platz bringen. Es gibt aktuell gute und schlechte Trainerwechsel-Beispiele aus den Profiligen. Immerhin positiv: Während die Fans sich in Foren und sozialen Netzwerken mit Worten zerfleischen, bleibt die Vereinsführung ruhig und besonnen. Klar wird es für Dabrowski in den kommenden Tagen nicht einfach, aber das ist kein Trainerjob bei einem Traditionsverein, wie auch Ex-RWE-Trainer Christian Neidhart und jetziger Waldhof-Coach in der Pressekonferenz nach dem Spiel betonte und seinem Nachfolger auf dem Trainerstuhl in Essen mit freundlichen Worten beistand.



Der kommende Spieltag wird es zeigen. Dann gastiert Essen in Zwickau zum Kellerduell, während die Konkurrenten gegen die Aufstiegskandidaten ran müssen. Eine große Chance sich abzusetzen, den Klassenerhalt Schritt für Schritt näher zu kommen und die Fans wieder auf normalen Ruhepuls zu bringen.

alle Fotos (c) Sport-Bildagentur frontalvision.com

> Rot-Weiss Essen turus Fotostrecke

> SV Waldhof Mannheim turus Fotostrecke

 

Stadionname:
  • Stadion an der Hafenstraße
Artikel wurde veröffentlicht am
16 April 2023
Spielergebnis:
0:3
Zuschauerzahl:
17.077
Gästefans
1000

Ligen

Inhalt über Liga
3. Liga

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