Rostock vs. Darmstadt 98: Viel Aufwand und kein Ertrag im Ostseestadion

Schon ab 15:00 Uhr bildete sich eine lange Schlange vor dem Ostseestadion Rostock, obwohl das Spiel erst um 20:30 Uhr beginnen sollte. Früher stellte sich ja der DDR Bewohner schon auf Verdacht mal an, denn es gab eventuell Südfrüchte, Schallplatten mit "Stars" aus der BRD oder Silvesterknaller. Heute gibt es ja kaum noch lange Schlangen, außer wenn Hansa Karten für Auswärtsspiele verkauft.

Ich hatte Zeit und wollte zwei schöne Eintrittskarten für unser Spiel in Hannover kaufen. Nach 40 minütiger Schlangenanstehzeit erhielt ich zwei hübsche Berechtigungskarten zum Auswärtsspiel, mit welcher ich an die nächste Schlange zum Bezahlen ging. Statt hübscher Eintrittskarten erhielt ich nach Bezahlung nun zwei gesichtslose A4 Zettel. Also das Schlangestehen lohnt sich dann nicht mehr, denn das kann ich dann auch selbst per PC kaufen und ausdrucken. In der nahe gelegenen Trotzenburg gab es dann frisch gebrautes "Schlangenanstehbier".

Mal wieder über 25.000 Zuschauer hofften auf Tore im Ostseestadion unserer Kogge-Crew, denn leider sind diese mittlerweile eine Seltenheit geworden. Unsere letzen fünf Heimspiele waren 0:3, 0:2, 0:1, 1:1 und 0:2 ausgegangen. Da versuchte die Süd einen Trick 17 und nebelte das Ostseestadion schön ein, aber der Schiedsrichter durchschaute den Plan und wartete sechs Minuten ab. 

Ab da begann Hansas Sturmlauf auf das Gästetor, während die Gäste auf Verhinderung von brenzligen Torraumszenen bedacht waren. Schumachers Distanzschuss ging knapp über das Tor und die einzige Chance des Darmstädter Honsak vereitelte Kolke.

Bratwurstpause - und durch einen geschickten Doppelwechsel wurden die Lilien plötzlich viel stärker. Mehlem hatte echt Glück, dass er die die Latte traf, denn sonst wäre der Ball ins Aus gegangen. Ich zählte fünf sehr gute Chancen der Darmstädter und Hansa wirkte ab der 60. Minute platt. 

Da hilft oftmals geschicktes Wechseln wie bei der Gästemannschaft, aber unser Steuermann verpasste irgendwie den richtigen Zeitpunkt. Der Tabellenführer belohnte sich in der 78. Minute mit einem Freistoßtor durch Tietz, da hörte man sogar die 560 Gästefans. Hansa versuchte noch einmal alles, aber der Torertrag wurde leider nicht eingefahren. So oder so: In einer Woche muss gepunktet werden. Ihr wisst schon wo...

Text & Fotos: Heiko Neubert