Rot-Weiss Essen vs. Hallescher FC: Nass, schlammig und keine Tore vor großer Kulisse

Rot-Weiss Essen vs. Hallescher FC: Nass, schlammig und keine Tore vor großer Kulisse

90 Minuten vor Spielbeginn standen hunderte Essener Fans vor der „West“ im strömenden Regen und forderten den Einlass ins Stadion: „Aufmachen, aufmachen, aufmachen“. Aber die Ordner an der Einlasskontrolle ließen die RWE-Fans noch länger warten bis diese die Getränkestationen entern konnten. Mit einem frisch gezapften Bier und einer Stadionwurst ging es dann auf die Tribünen: 17.070 Zuschauer kamen ins Stadion an der Hafenstraße bei widrigen Bedingungen zum ersten Pflichtspiel von Rot-Weiss Essen im neuen Jahr 2023 und dem ersten gegen den Halleschen FC in der Geschichte (laut Web-Statistiken). Eine starke Kulisse.



Zwei Monate lag das letzte Heimspiel (gegen den SV Meppen) aufgrund von „Gianni Infantinos Wüsten-Bums“ und der langen Winterpause zurück und die Fans waren heiß obwohl viele sich von ihnen einen nassen „Allerwertesten“ holten. Es stürmte, es schüttete auf die Stehplätze sowie Sitzreihen und es war kalt. Gut 1.000 Fans waren aus Halle (und u.a. auch aus Leipzig) angereist und machten es sich zu Spielbeginn etwas warm:



Eine schön anzusehende Choreo „Händelstadt“ mit einer großen Blockfahne etwas Rauch und in der Folge rote Bengalos, die nach einrollen der Blockfahne sichtbar wurden rundeten das Bild ab. Eine starke Inszenierung, die die Fans aus Halle sich dann aber leider sofort selber ruinierten: Denn noch während die Bengalfackeln herunter brannten wurden Raketen und auch Böller gezündet und in den Innenraum direkt vor die Füße der Ordner vor dem Gästeblock und auch aufs Spielfeld geworfen. Das schon laufende Spiel musste unterbrochen werden.

Man muss es so deutlich sagen: Eine vollkommen idiotische Aktion. Das Werfen von Pyrotechnik und vor allem das Zünden von Raketen und Böllern sind komplett abzulehnen. Die Halle Fans haben damit ihr eigenes sehenswertes Intro selber zerstört und nicht nur das: Sie treten in Widerspruch zu ihren eigenen Idealen. So zählt die aktive Fanszene von Halle auch zu den Initiatoren der 2010er gegründeten Kampagne „Pyrotechnik legalisieren! Emotionen respektieren!“, die sich für einen legalen Einsatz von Pyro in Stadion stark macht, aber gleichzeitig sich in der Verantwortung sieht keine Böller und Leuchtspurgeschosse zu zünden und schon gar nicht zu werfen. Schade dass die Halle Fans sich nicht daran gehalten und in Kauf genommen haben andere Menschen mit dieser geplanten Aktion zu verletzten.





Zum Spiel: Dieses begann mit einer Schweigeminute für Pelé, der 2005 Ehrenmitglied bei Rot-Weiss Essen wurde und am 29. Dezember 2022 in São Paulo verstorben ist. Die Mannschaft von Essen spielte entsprechend mit Trauerflor. Das Spiel war nichts für Freunde von filigraner Fußballtechnik, was natürlich auch an den Gegebenheiten lag: Regen, Wind und tiefer sowie aufgeweichter Boden. Im vergangenen Jahr hatte RWE ein Spiel bei ähnlichen Witterungsbedingungen. Damals sprang ein 4:1 gegen die zweite Mannschaft von Fortuna Düsseldorf und ein Tor des Monats für Isaiah Young heraus. Diesmal war so viel nicht drin. So fehlten der RWE-Elf neben Young noch Felix Götze und Daniel Heber und Andreas Wiegel musste früh verletzt ausgewechselt werden.



Der Kampf gegen die Witterungsbedingungen brachte den Spielern und Zuschauern kaum nennenswerte Möglichkeiten. Der Hallesche FC hatte genau zwei davon: In der ersten Hälfte schoss Jonas Nietfeld nach einem Missglückten Rückpass vom Essener Wiegel knapp am Tor vorbei und kurz vor dem Abpfiff knallte der Neuzugang der Hallenser Alexander Winkler nach einer Ecke den Ball an den Außenpfosten. Auch bei Essen waren die Chancen rar gesät.

Die größte machte der Schiedsrichter in der zweiten Halbzeit zunichte, als er ein Foul von Alexander Winkler an Ron Berlinski im Strafraum trotz guter Sicht nicht ahndete und weiterspielen ließ. Dabei hätte es Elfmeter geben müssen. Auch sein Assistent an der Haupttribünenseite machte keine Anstalten die Fahne zu heben. Vielleicht war dieser auch etwas benebelt vom durchgängigen „süßen“ Geruch eines Tabakerzeugnis der fast durchgängig von den Sitzen waberte. Anders ist auch nicht die Situation zu erklären in der Ron Berlinski einen Ball weggrätschte und dafür die gelbe Karte sah, obwohl er den Gegenspieler nicht traf. Eine Chance hatte noch Mustafa Kourouma, sein Schuss aufs Tor lenkte der Torwart ans Außennetz.





Es blieb beim 0:0. Rot-Weiss Essen hat Halle auf sechs Punkte Distanz gehalten und bleibt damit seit acht Spielen ungeschlagen. RWE reist kommende Woche nach Paderborn wo es zum Abschluss der Hinrunde gegen den punktgleichen (23) SC Verl geht.

=> alle Fotos (c) Sportbildagentur frontalvision.com

> Rot-Weiss Essen Fotosstrecke

> Hallescher FC Fotostrecke

Stadionname:
  • Stadion an der Hafenstraße
Artikel wurde veröffentlicht am
15 Januar 2023
Spielergebnis:
0:0
Zuschauerzahl:
17.070
Gästefans
1000

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3. Liga

Benutzer-Kommentare

3 Kommentare
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T
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Ich werde es auch nicht verstehen. Ich mag ja Pyro in Form von Fackeln und Rauch, aber das Werfen und vor allem das Böllern ist so dämlich
G
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G
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