Amtierender Ostdeutscher Meister schlägt die "Größten der Welt"

Amtierender Ostdeutscher Meister schlägt die "Größten der Welt"

Es war angerichtet. Der amtierende Ostdeutsche Meister und Pokalsieger empfing im Ostseestadion die "Größten der Welt". Nach drei Niederlagen von Hansa forderten einige Hansafans den Rauswurf von Jens Härtel und der Medienpartner Ostsee-Zeitung stellte eine Umfrage an die Leser, ob Härtel noch der richtige Trainer sei. 

Würde sich mit einer vierten Niederlage der Kreis vom ehemaligen Magdeburger Trainer gerade in Rostock schließen? Heute ist ja leider oft das Motto "wegwerfen, statt reparieren", sodass ich für diese Trainerwechsel wenig Verständnis habe. Auch ein Teil der Magdeburger Fans hat ja die damalige Härtel Entlassung negativ gesehen. 

 

Mein Sohn Fiete wurde in dieser Woche 14 Jahre alt, und zu seinem Geburtstag machten wir gemeinsam mit Axel Schulz (Oberliga-Mittelfeldlegende mit Schlünz und Mischinger) eine 90-minütige Führung durch unser Ostseestadion. Axel zeigte uns Presseraum, Stadionknast, den heiligen Rasen, Gästekabine, VIP-Logen und vieles mehr. Am Schluss gab es noch für Fiete und seinen Freund ein Hansa-Geschenk von Axel. Mit solchen persönlichen Erlebnissen findet man Hansafans für's Leben. Für mich schöner als das "Betteln" um Trikots von Spielern mit Pappschildern im Stadion (ist ja gerade in Darmstadt ein Thema). 

 

Fiete war dann heute zum Spiel gegen den 1. FC Magdeburg wieder mit im Ostseestadion. Da konnte ja nichts schief gehen. Rund 2.500 Gästefans waren schön laut und forderten während unserer Vereinshymne einen "Auswärtssieg".  Das "Auswärtssieg" ist ja in sehr vielen Stadien zu hören, wobei der Ursprung von uns Hansafans kommt. In tiefsten Oberligazeiten gab es ja für den F.C. Hansa einen Auswärtssieg fast so selten wie Schnee im Sommer. Ich erinnere mal kurz an die legendären 1:0-Auswärtssiege 1988 und 1989 in Jena und Leipzig. Da brüllten wir dann immer "Auswärtssieg! Auswärtssieg!".

 

Die Magdeburger spielten heute in den ersten 30 Minuten den besseren Fußball, aber belohnten sich mit ihren sehr schnell vorgetragenen Kontern nicht. Das Tor wackelte, aber es fiel nicht. Der Sturmlauf in Richtung "Magdeburger Marathontor" wurde nicht belohnt. Warum "Magdeburger Marathontor"? Im Jahre 1990 wurden die FCM-Fans im Gästeblock angegriffen und quer über den Rasen durch das "Marathontor" verjagt. Es war das wilde Jahr 1990! 32 Jahre später war heute alles sehr friedlich im Ostseestadion. Kein Rauch, keine Fackeln und zum Glück auch keine Raketen und fliegenden Leuchtkugeln. 

 

Hansa Rostock machte dann das Entscheidende besser als Magdeburg - Kai Pröger traf zweimal zur 2:0 Pausenführung. Es gibt für mich im Fußball nicht verdient oder unverdient, denn wenn die eine Mannschaft zwanzigmal auf's Tor schießt und kein Tor macht, aber die andere nur einmal und trifft - dann ist das nun mal so. 

 

Nach der Pause erwartete ich einen Magdeburger Sturmlauf, aber unsere Abwehr stand felsenfest und nach dem 3:0 durch Fröde in der 62. Minute stimmte "Gulasch" auf der Süd das legendäre "Hasta la vista olé, Halleluja" an und es war Feiern beim Heimpublikum angesagt. Der Magdeburger Atik verschoss in der 80. Minute einen Foulelfmeter, machte es in der 94. Spielminute dann aber besser und verkürzte auf 1:3. Sei es drum. Der Drops war gelutscht - die drei Punkte waren im Sack! Fietes Serie setzte sich mit dem dritten Sieg weiter fort.

 

Noch wat! Was sich ebenso fortsetzt, sind die Kaperfahrten. Im kommenden Frühjahr wird es Band II geben, in dem es wieder ältere und neue Texte und Fotos sowie Interviews mit verschiedenen Hansafans zu sehen und lesen geben wird. Wer Band I (Kaperfahrten - Mit der Kogge durch stürmische See) noch nicht sein Eigen nennt, kann es gern noch erwerben. Einfach hier vorbeischauen und das dortige Kontaktformular nutzen: www.marco-bertram.de

Bericht & Fotos: Heiko Neubert, Ulf Lange (historische Aufnahme)

Artikel wurde veröffentlicht am
17 September 2022
Spielergebnis:
3:1
Zuschauerzahl:
25.000
Gästefans
2500

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Inhalt über Liga
2. Bundesliga

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4 Kommentare
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G
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Jut!
War ein schöner Nachmittag im Ostseestadion als neutraler Beobachter.
Gutes Spiel, gute Stimmung.

Scheint zwischen Rostockern und Magdeburger ja eine durchaus schöne ironische Liebschaft zu geben. Einige Wechselgesänge mal wieder dabei gewesen, wo man sich schön aufs Korn nimmt. Kurzzeitig wurde das beschriebene "Hasta la vista" gleichzeitig angestimmt!
T
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G
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G
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