BFC vs. TeBe: Eier aus Stahl! Niklas Brandt aka "brachial, genial"

BFC vs. TeBe: Eier aus Stahl! Niklas Brandt aka "brachial, genial"

Freitagabend, Sportforum Berlin. Hier, wo der Rekordsieger der DDR zu Hause ist, wo die heißesten Frauen von Berlin zu Gast sind und wo das Vereinsheim einen Charme abwirft, der nahezu auf der ganzen Welt bekannt ist. Kein geringerer Verein ist heute zu Gast, mit den man in den letzten Jahren die klassischen Ost-West-Parallelen austauschen konnte. Ein Gast, bei dem die Mannen in Lila auflaufen müssen und die Fans eine Nummer für sich sind. Zum Glück. Während wir einzigartig sind, unterscheiden sich viele Mannschaften in der Regionalliga Nordost tatsächlich nur farblich, auf den Rängen...

Die Rede ist von Tennis Borussia Berlin, welches stets die Karte der Wundertüte an sich nimmt, wenn es um die Gästeanzahl ihrer Fans geht. Vermutet wurden am Freitagabend 200 bis 300 Fans aus dem zirka 20 Kilometer entfernten Charlottenburg. Angekommen sind durchgezählte 137. Eine schwache Nummer, wobei es ja gut möglich sein kann, dass man das Sportforum zu Berlin in naher Zukunft vielleicht nicht mehr besuchen kann/darf/muss. 

 

Insgesamt begrüßte der BFC etwas über 2.000 Fans zum vorletzten Heimspiel der möglichen Abschiedstournee aus der Regionalliga Nordost. Hoffen wir alle inständig, dass der neue Meister am nächsten Freitag feststeht und die äußerst unangenehme Relegation erfolgreich überstanden wird.

Um Punkt 19:00 Uhr pfeift Schiedsrichter Max Burda die Partie an, welche im Fokus von mindestens 30 Fernsehteams stand. Auch fernöstlicher Besuch kündigte sich an, ob sie es tatsächlich rechtzeitig zum Anpfiff schafften, stand zum Redaktionsschluss noch in der Schwebe. Der BFC Dynamo ist halt weltweit anerkannt! Wunderbar. So, genug geliebäugelt und geschwärmt, auf zu den Höhepunkten.

 

Die erste Chance erarbeitet sich der BFC bereits nach zwei Minuten. Nach einer langgezogenen Ecke von Philipp Schulz, probiert Christian Beck den Ball am zweiten Pfosten noch einmal aufzulegen. Diese Vorlage wird zwar bereinigt, jedoch genau vor die Füße von Joey Breitfeld. Dessen Aufsetzer kann Gästetorhüter Karl Albers mit sehenswerter Showeinlage zur Ecke klären. Nur wenige Minuten später setzt Alexander Siebeck wunderbar Andor Bolyki in Szene, doch der Ungar scheitert am langen Bein von Albers.

Der BFC ist nun drückend überlegen. In der 19. Minute verzieht Christian Beck total, doch Samardzic' Grätsche lenkt den Ball fast ins eigene Tor. Die darauffolgende Ecke probiert Michael Blum zu verwerten, aber sein Schuss geht ebenso knapp drüber. Von TeBe kommt in den ersten 20 Minuten gar nichts, und so behauptet der BFC weiterhin nach Belieben das Spiel. Was fehlt, ist tatsächlich der eigene Torerfolg.

Indes ging Team Himmelblau aus dem einstigen Karl-Marx-Stadt gegen Jena in Führung, was bedeuten würde, dass ein weiterer großer Schritt Richtung Meisterschaft getan werden kann. Der BFC hatte Chancen für zwei Spiele, aber irgendwie wollte die Pille einfach nicht ins Tor. Auch Christian Becks' wuchtiger Kopfball flog zu zentral aufs Tor. Albers konnte sich erneut auszeichnen bzw. stand er nach einer halben Stunde einfach goldrichtig. 

In der 37. Minute nimmt dann auch Tennis Borussia Berlin aktiv am Spielgeschehen teil.  Begünstigt durch einen Stockfehler von Michael Blum, probiert sich Fabrice Montcheu mit einem Dauerlauf zum Tor, Blum selbst bereinigt jedoch seinen Fehler problemlos und so nennen wir diesen Angriff mal eine halbe Chance für die lila Mannen aus Charlottenburg.

Nach 40 Minuten bekommt Christian Beck dann den Berbatov-Preis um den Hals gehangen. Völlig freistehend köpft der lange Recke den Ball über den Kasten. Nicht nur die Fans gucken sich verdutzt an, er selbst kann es auch nicht fassen. Ärgerlich. So kurz vor der Halbzeit wäre die Führung mehr als verdient gewesen.

So ging es zwar mit einem 0:0 in die Kabine, dennoch waren gut 95 Prozent im Stadion davon überzeugt, dass es in Halbzeit zwei besser werden würde. Vor Spielbeginn philosophierte ich mit "Fitti" (Name der Redaktion bekannt), welcher am heutigen Tag seinen Geburtstag feierte, wie das Spiel ausgehen könnte. Er tippte auf ein dreckiges 1:0. Mein 5:1 rückte somit in weite Ferne.

Die zweite Halbzeit beginnt fast mit einem Paukenschlag. Tennis Borussias erster Torschuss landet fast im Tor. Haarscharf verfehlt Siakams Schuss das Gehäuse von Stajila, welcher in der ersten Halbzeit den Sonnenuntergang genießen konnte. Ein paar Minuten später dann (wieder) Aufregung im TeBe-Strafraum. Nach einem Einwurf ist es abermals Christian Beck, dessen Flugkopfball pariert werden kann. Den Nachschuss will Alexander Siebeck verwerten, doch dieser wird am Trikot gezogen und verzieht dann knapp. Siebeck ist stinksauer. Berechtigt! Aleksandar Bilbija mit der Rückennummer 27 hatte ihn gehalten.

Nicht der beste Tag für Max Burda, welcher weiterhin im Fokus stehen sollte. Um Punkt 20:21 Uhr und der großen Druckphase vom BFC, wurde das Spiel kurzerhand unterbrochen. Da muslimische Spieler aktiv am Spiel teilnahmen, wurde eine Trinkpause eingelegt. 

Nach 71 Minuten dann erneute Aufregung. Joey Breitfeld tankt sich an der rechten Außenbahn durch, wird fast zu Fall gebracht, läuft aber dennoch weiter und muss sich dann doch geschlagen geben. Der Linienrichter steht genau daneben und ahndet am Ende ein Nachtreten von Breitfeld. Seinen hämischen Beifall quittiert Max Burda mit Gelb-Rot. Bereits in Halbzeit eins hatte er die erste fragwürdige gelbe Karte erhalten. Stinksauer verlässt Breitfeld das Feld und sieht dennoch, dass der BFC weiterhin das Spiel bestimmt und zu Chancen kommt. 

Kurze Zeit später liegen gleich zwei Weinrote im Strafraum, Max Burda hingegen verzichtet abermals auf einen Elfmeterpfiff und lässt weiterspielen. Viele fragwürdige Situationen, doch alles Meckern half nichts. Der weinrote Express gab nicht auf und legte noch mal Kohle nach. Frische Spieler mussten es richten, und so kam Max Klump für Christian Beck ins Spiel. 

 

In der 80. Minute machte sich dann jedoch Abwehrspieler Chris Reher auf die Reise und probierte es mit einem Schuss im Sechzehner. Der Ball klatscht an den Arm von Nemanja Samardzic. Alle Blicke schweifen sofort zu Max Burda, welcher sofort auf den Elfmeterpunkt zeigt. WAHNSINN!!! Das Sportforum steht Kopf, doch wer übernimmt die Verantwortung? Christian Beck war bereits ausgewechselt worden.

Niklas Brandt schnappt sich das Leder und hämmert das Leder unhaltbar unten links ins Tor. Waaaahnsinn!!! Was für eine Erleichterung, was für eine Lautstärke, selbst ich zerrte mir die Leiste und bin heute heiser. 1.000 Kilogramm Ballast wurden abgeworfen binnen Sekunden. Brandt seine Eier aus Stahl glühten. BAMMM.

 

Die restlichen Minuten vergingen wie im Flug. TeBe hatte, so wie im restlichen Spiel, nichts entgegenzusetzen und somit wurde es ein dreckiges aber mehr als hochverdientes 1:0. Das Sportforum kochte und die brachiale Lautstärke wurde auch noch in Charlottenburg hörbar spürbar, selbst die Goldelse im Tiergarten verlor einen Zahn.

 

Aufgrund des Remis von Jena in Chemnitz reicht dem BFC Dynamo am nächsten Freitag ein Remis zur Meisterschaft. ALLE NACH FÜRSTENWALDE! Verachtet mir den Meister nicht. Auch Lok Leipzig verabschiedete sich aus dem Meisterrennen. Nach einem desolaten 0:3 beim SV Lichtenberg 47 sind es nun mehr zehn Zähler Rückstand, bei noch neun zu vergebenen Punkten. Wir sehen uns in Fürstenwalde! Euer Kämpfer!

Bericht & Fotos: Abteilung Utzki

> zur turus-Fotostrecke: BFC Dynamo

Artikel wurde veröffentlicht am
24 April 2022
Spielergebnis:
1:0
Zuschauerzahl:
2.004
Gästefans
173

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Inhalt über Liga
Regionalliga

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