Der Dynamo-Express entgleist gegen Lok, aber gönnt sich den Platz an der Sonne

Der Dynamo-Express entgleist gegen Lok, aber gönnt sich den Platz an der Sonne

Freunde des runden Leders, Sympathisanten des breitschultrigen BFC Dynamo und Liebhaber der weltbesten Erbsensuppe fanden sich am späten Samstagnachmittag gegen 16:00 Uhr im Wohnzimmer des BFC Dynamo ein - dem Sportforum Berlin Hohenschönhausen. Hier, wo das Vereinsheim einen Charme abwirft, welchen du sonst nur in der Loge eines Bundesligisten vorfindest, und einem VIP Bereich, welcher vergleichbar mit der Russischen Botschaft in Berlin bestückt ist. Die Crème de la Crème des deutschen Fußballs macht hier Stopp und lässt sich kulinarisch verwöhnen. Genug geschwärmt, hinein ins Spiel.

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Die arg dezimierte Lokomotive aus Leipzig, welche im Vorfeld der Partie mit einem Verwirrspiel manch Gemüter zum Kochen brachte, schaffte es letztlich doch noch ins Sportforum. Vielen gingen diese Psychospielchen gewaltig auf den Keks, am Ende wurden es doch noch 1.415 Zuschauer, wovon vereinzelt sächsisch sprechende Personen angetroffen wurden. 

Von Beginn an merkte man, dass sich hier niemand etwas schenken möchte. Der Begriff ‚Spitzenspiel‘ wurde diesem somit von Anfang an gerecht. Der BFC wie immer druckvoll, mit der ersten Chance durch Justin Möbius nach handgestoppten 37 Sekunden. Lok zeigte sich nicht geschockt und hielt munter dagegen. Der direkte Gegenzug hatte es in sich. Theo Ogbidi verzog nur knapp. 

Nach 14 Minuten trat Sascha Pfeffer einen Freistoß von links in den Strafraum, welcher den Kopf von Eric Voufack fand, sein Kopfball knallte an die Unterlatte und rutschte dann zum 1:0 für den Gast ins Tor. Abseits? Ja, nein? Nach kurzer Unterbrechung stand fest, dass es bei dem Tor blieb. Welch eine kalte Dusche für den BFC. 

Das Spiel ging nun auf und ab, und der BFC wollte seine makellose Heimbilanz weiter ausbauen. Noch keine Niederlage im heimischen Wohnzimmer - dies sollte auch weiterhin Bestand haben. Nach 27 Minuten dann wieder ein Schockmoment für die Weinroten. Farid Abderrahmane köpfte ungehindert nur knapp drüber. Das hätte das 0:2 sein müssen…

So langsam musste doch der Dynamo-Express warmgelaufen sein. Der Showdown des Aluminiums bekam nun seinen großen Auftritt. Nach 31 Minuten zog Andreas Wiegel eine Ecke von links direkt gegen den Pfosten, nur ein paar Sekunden später zimmerte Justin Möbius den Ball gegen den Pfosten. Wer dachte, dass es das war mit dem munteren Alu-Schießen, der irrte. Sieben Minuten später probierte es erneut Justin Möbius mit einem Distanzschuss. Auch dieser klatschte gegen den Pfosten. Der BFC jetzt mit Dauerfeuer! Becks Kopfball mit zu viel Rückenlage flog über den Kasten und auch Breitfelds Schuss verfehlte sein Ziel nur knapp. 

Es war zum Haare raufen aus Sicht der Berliner. Mit einem 0:1 ging es in die Kabine. In der Kabine blieben Philip Schulz und auch Joey Breitfeld. Dafür kamen Marcel Stutter und auch Andor Bolyki ins Spiel. Es gibt ein schönes Sprichwort, welches leider nach 51 Minuten zutraf. „Erst hast du kein Glück, und dann kommt auch noch Pech hinzu.“ Maik Salewski probierte es mit einem Fernschuss, Stajila wehrte das Ding ab, Theo Ogbidi schaltete am Schnellsten, der flankte auf Djamal Ziane, welcher nur noch den Kopf hinhalten musste. 2:0 für den 1. FC Lokomotive Leipzig. Fußball kann manchmal so brutal sein…

Der BFC zwar geschockt, aber nicht am Aufgeben. Fast im Minutentakt probierten sie es aus allen Lagen, von rechts, von links, aus der Mitte heraus. Aber es sollte bis dato einfach nicht sein. Auch Alexander Siebecks Schuss kratzte Jan-Ole Sievers aus dem Eck. Zwischendurch im Gespräch mit einem Verantwortlichen des BFC kam man zu der Erkenntnis, dass der BFC heute wohl 270 Minuten spielen kann, aber dennoch nicht treffen wird. Lok lauert auf Konter und der BFC verausgabte sich in einer Tour. Auch Rehers Flachschuss fand nicht den Weg ins Ziel. 

In der 85.Minute sollte es dann doch noch einmal spannend werden. Der zwischendurch eingewechselte Felix Meyer flankte halbhoch über links kommend direkt in den Lauf von Andor Bolyki, und endlich, wirklich - ENDLICH der Anschlusstreffer für den BFC Dynamo!

Das späte Tor sorgt noch einmal für richtig Dampf im Kessel! Wird es abermals einen Lucky Punch geben? Wenigstens einen Punkt retten und die Heimbilanz wahren. In der 88. Minute hatte Chris Reher die große Chance auf den Ausgleich, aber sein Drehschuss konnte abermals Jan-Ole Sievers klären. 

Am Ende blieb es beim 1:2 und der BFC kassierte die erste Heimniederlage der Saison. Kampf und Einsatz konnte man keiner der beiden Mannschaften abschreiben. Am Ende war es halt aus Sicht des 1. FC Lok ein etwas glücklicher Sieg. Sei es drum, der Hut durfte trotz eigener Enttäuschung gezogen werden, da die Jungs aus Probstheida mit einem solch schmalen Aufgebot nach Berlin gereist sind.

Trotz der Niederlage bleibt der BFC Dynamo auf dem Sonnendeck. Der BFC muss am kommenden Freitag zum Spitzenspiel in die Lausitz zum FC Energie Cottbus, welcher mit 3:2 in Luckenwalde gewonnen hatte und den Berliner AK 07 von Platz 2 verdrängen konnte. Wünschenswert wäre es, wenn die Tore in der Lausitz nicht vernagelt sind bzw. keine Pfosten im Weg stehen. Auf ein gutes Spiel!

Fotos: Marco Bertram

Bericht: Abteilung Utzki

> zur turus-Fotostrecke: BFC Dynamo

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Lokomotive Leipzig

 

Artikel wurde veröffentlicht am
06 Dezember 2021
Spielergebnis:
1:2
Zuschauerzahl:
1.415

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