Bonner SC vs. Rot-Weiss Essen: RWE-Auftaktdreier zur Regionalliga-Abschiedstour

Bonner SC vs. Rot-Weiss Essen: RWE-Auftaktdreier zur Regionalliga-Abschiedstour

Samstag 14. August 2021 16:20 Uhr: Auto startet, Navigationsgerät gen Ruhrgebiet ist programmiert und der Soundtrack der Google KI für die Rückfahrt vom Bonner Sportpark Nord nach Essen ist übermittelt: „OK Google, spiel Give It Up von der KC and the Sunshine Band“: „Na-na, na-na, na-na, na-na-na-na Simon Engelmann, Engelmann, Simon Engelmaaaan [...]. Was ein Ohrwurm. Dieser sitzt seit gestern 14:45 Uhr im Gedächtnis fest. Dank der gut 1.500 Fans (unter den insgesamt 1.895 Zuschauern) die Rot-Weiss Essen zum ersten Spiel der Regionalliga-Saison 2021/2022 nach Bonn begleiteten und mit dem umgetexteten Song den ersten Treffer der Saison und den Torschützen (Simon Engelmann) bejubelten.

Prächtige Stimmung, trotz erhöhter Sonnenbrandgefahr bei 30 Grad auf der Gegengerade und im schattigen Sitzplatzbereich des Bonner Stadions bei den Gästefans. Kein Wunder. Endlich durfte man mal wieder auswärts fahren. 525 Tage ist die letzte Auswärtsfahrt für die RWE-Fans her – Corona-Pandemie bedingt. Gegner damals wie gestern der Bonner SC. Während sich am 8. März 2020 insgesamt 1.295 Zuschauer in der großzügig mit viel vorhandener Kapazität (dank Rundlaufbahn natürlich auch im Innenraum) gebauten Fußballschüssel des Sportpark Nord verloren, waren es gestern "nur" 1.895 und das obwohl eine Auslastung von 3.300 Fans möglich war.



An den RWE Fans lag es nicht. Diese nahmen eine von vielen Staus geprägte zwei stündige Anfahrt (100km) gerne auf sich, um die Drittliga-Aufstiegshelden vom 14. Mai 2022 bei ihrem ersten Spiel zu unterstützen. Immerhin schaffte es der Großteil pünktlich ins Stadion, trotz schleppender (Corona bedingter) aber gut organisierter Einlasssituation (jedenfalls 30 Minuten vor offiziellem Beginn). Das Spiel wurde entsprechend 15 Minuten später angepfiffen, was die Stimmung auf den Rängen nicht minderte. Schnell noch eine leckere Bratwurst und ein Kaltgetränk und ab in die neue Regionalligasaison.



Während in den anderen Stadien das Scheibenschießen (RWO-KFC) begann, tastete sich der Liga-Favorit RWE erst einmal langsam ins Spiel. Bloß keinen Fehler machen und direkt in Rückstand geraten war die Devise. Zumal die Bonner Abwehr stabil stand und den einen oder anderen fast erfolgreichen Konterversuch setze, so dass sogar Essens Torhüter Daniel Davari zu einer Glanzparade (15. Spielminute) gezwungen werden musste. Neu dabei bei den „Blau Roten“ der ehemalige Essener Enzo Wirtz. Er wechselte aus „Hobbingen“, äh sorry Rödinghausen zum Traditionsverein an den Rhein. Der Bonner SC spielte gut mit, wohlwissend dass man Essen in der Vergangenheit schon des Öfteren ärgern konnte (u.a. 2018 und 2019). Auch beim letzten Aufeinandertreffen im Bonner Sportpark am 6. Oktober letzten Jahres konnte sich RWE „nur“ ein 1:0 erkämpfen. Der damalige Torschützte Oguzhan Kefkir fehlte gestern noch aufgrund einer Sperre.



Sehr engagiert bei den Bonnern Serhat-Semih Güler und das nicht nur wegen seiner frühen gelben Karte und der ständigen Gefahr eines Platzverweises, der von den Essener Fans durchgehend gefordert wurde ("Der hat schon gelb"). Trotz des schleppenden Beginns keine Kritik von den Rängen. Alle waren froh wieder dabei sein zu können. Erlöst wurden die Essener Fans dann in der 28. Spielminute. Nach einem schönen Pass von Kevin Holzweiler (der zur Halbzeit verletzungsbedingt ausgewechselt wurde) umkurvte Simon Engelmann den Bonner Torhüter Kevin Birk in echter Goalgetter Manier und netzte ein: „Na-na, na-na, na-na, na-na-na-na Simon Engelmann, Engelmann, Simon Engelmaaaan [...].“

In der Halbzeit kam bei RWE Zlatko Janic für Kevin Holzweiler und der RWE-Express nahm weiter Fahrt auf. Der Neuzugang vom Drittligisten SC Verl startete direkt durch und erhöhte in der 53. Spielminute auf 2:0, jedenfalls dachten das alle. Aber der Linienrichter vor der Gegengerade (eventuell geblendet von der Sonne) entschied auf Abseits. Diskussionswürdig, zumindest VAR-überprüfungswürdig. Aber glücklicherweise gibt es den Videobeweis in Liga 4 noch nicht und Essen konnte auch mit vermutlichen Schiedsrichterfehlentscheidungen „regeln“.



In der 63. Spielminute erhöhte RWE auf 2:0 durch den wie ausgewechselten und schon in den Testspielen überragenden Isaiah Young. Ein Wahnsinnsspiel legte der US-Amerikaner hin. Schon in der vergangenen Saison überzeugte er durch seine Schnelligkeit, die aber durch kompliziertes Zweikampfverhalten (fummeln) und schlechte Abspielsituationen revidiert wurde. Vielleicht brauchte er eine Saison um durchzustarten oder er braucht die Zuschauer, denn was Isaiah Young bisher in den letzten Wochen gezeigt hat ist richtig stark. Das Trainerteam rund um Christian Neidhart hat scheinbar die richtigen Mittel gefunden um den spielerischen Knoten bei ihm zu lösen. Die Fans dankten es „Isi“ nach dem Abpfiff mit, na was wohl: „Na-na, na-na, na-na, na-na-na-na Isi Young, Isi, Isi Young [...].



Entschieden war das Spiel dann in der 73. Spielminute: Zlatko Janic traf (regelkonform) mit einem schönen lockeren Tor nach Vorlage von Cedric Harenbrock. Das Spiel war durch hätte aber vom Ergebnis auch höher ausfallen können (vielleicht müssen). Nach Luca Dürholtz vergaben in der Schlussphase auch Isaiah Young, Erolind Krasniqi (zurück vom BFC Dynamo) und der „Hafenstraßen-Kapitän“ Dennis Grote. Es blieb beim hochverdienten Auswärtsdreier. Weiter geht es für RWE am kommenden Freitag gegen den SV Straelen vor ausverkauftem Haus (6.600 Fans) an der Essener Hafenstraße. Mit dem Klub von der niederländischen Grenze ist ja auch noch eine sportliche Rechnung offen aus dem Niederrheinpokal-Halbfinale.

Die elfte Saison Regionalliga West für RWE. Egal: Never Give It Up!

> alle Rot-Weiss Essen Fotos

 

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
15 August 2021
Spielergebnis:
0:3
Zuschauerzahl:
1.895
Gästefans
1500

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Regionalliga

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