Rot-Weiss Essen: Nächster spannender Dreier, trotz Kölner Profi-Unterstützung

Rot-Weiss Essen: Nächster spannender Dreier, trotz Kölner Profi-Unterstützung

Langweilig ist es an der Essener Hafenstraße nie, besonders wohl nicht in dieser Saison. Wieder ein 2:1 Heimsieg (wie vor zwei Wochen gegen die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund), wieder in letzter Minute und wieder explodierte das Stadion: Als Jan-Lucas Dorow in der 90. Spielminute im Strafraumgewühl abstaubte drehten alle 9.227 Zuschauer (Gästefans: Fehlanzeige) wieder völlig durch. Rot-Weiss Essen siegte verdient gegen die Zwote des 1. FC Köln, die mit Millionen schwerer Profiverstärkung (Niklas Hauptmann, Salih Özcan) auflief und nicht nur deshalb in dieser Liga (besser: in gar keiner Wettbewerbsliga) eigentlich nichts verloren hat.



Dies sollte meiner Meinung nach für alle zweiten Mannschaften gelten. Was der Verband den zweiten Mannschaften der Profiteams da ermöglicht ist ein Stück Wettbewerbsverzerrung und ein Schlag ins Gesicht für alle Klubs in der Regionalliga (und in Liga drei), die um ihr Dasein kämpfen. Man kann sich eigentlich gar nicht oft genug wiederholen. Warum keine eigene Nachwuchsliga (wie bei den U19 Teams), warum müssen die „echten“ Klubs der Liga als kostenlose Sparringspartner herhalten? Wobei Fortuna Düsseldorf II, Schalke 04 II, Borussia Mönchengladbach II, Borussia Dortmund II und der 1. FC Köln II dazu je nach Belieben das Spiel für sich entscheiden können, indem sie einfach aus der Profiabteilung jederzeit nachrüsten können. Letztes Jahr gegen den Abstieg gespielt? Hier nimm ein paar Spieler und schau das es besser wird. Geht gar nicht! Dazu bringen Spiele gegen diese Klubs (meistens) keine zusätzlichen Einnahmen in die Vereinskasse, denn Gästefans sind so gut wie Fehlanzeige (außer beim BVB). Für die Fans ist die Zwote ein Hobby zwischen Frühstück und Discobesuch nicht mehr.



Heute brachte die Profiunterstützung dem Effzeh nur die Führung (Salih Özcan), ansonsten nichts. Auch die haarsträubenden Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns konnten Rot-Weiss Essen nicht aufhalten: So gab es nur eine gelbe Karte nach klarer Tätlichkeit (Ellbogen im Gesicht von Bichler) für Salih Özcan, da war locker mehr drin. Wahrscheinlich zählte hier der Profibonus. Dazu ein nicht gegebenes Tor durch angebliches Abseits was mindestens als fragwürdig einzustufen (Stand jetzt ohne Video-Wiederholung) ist. Eine Video-Wiederholung hätte ich auch gerne von der 70. Spielminute, als der Ball (vielleicht) hinter die Linie rutschte. Der Linienrichter entschied auf kein Tor. Zumindestens kniffelig.



Während Essen in der ersten Hälfte etwas harmlos agierte (1:1 Ausgleich vor der Pause durch Joshua Endres) und die Kölner zu guten Möglichkeiten kamen, spielte RWE in Hälfte zwei grandios auf und ließ den Domstädtern kaum Zeit zum Luft holen. Sicherlich auch bedingt durch die frühen Wechsel und taktischen Umstellungen des RWE-Trainers. Schon in der 32. Spielminute hatte Christian Titz genug gesehen und wechselte den Marco Kehl-Gomez gegen Florian Bichler aus, ein Vorsichtsmaßnahme da der Kapitän schon früh verwarnt wurde. In der 36. Spielminute kam dann Jan-Lucas Dorow für Marcel Platzek, der eher glücklos vor dem Tor agierte und nicht richtig ins Spiel fand. Starke Trainerleistung, in den letzten Spielzeiten eher undenkbar das vor der 60. Spielminute einmal zwingend gewechselt wurde.





Das Spiel bekam mehr Schub und in den letzten zwanzig Spielminuten drückte Rot-Weiss Essen dermaßen auf den Sieg, das den Kölner phasenweise schwindelig wurde. In der 70. Spielminute knallte Alexander Hahn einen Freistoß an die Latte, ein Motivationsschub für alle. Zwar kamen die Kölner noch zu aussichtsreichen Kontern, aber die Essener folgen dem von den Fans am 1. Spieltag vorgegeben Motto: „Niemals aufgeben“.



Drei Siege, neun Punkte und die Träume wachsen. Lass sie nicht so schnell vorbei gehen, wie letztes Jahr wo im September die Saison schon gelaufen war. In der kommenden Woche das nächste Spitzenduell beim ebenso Ligafavoriten SV Rödinghausen (im DFB Pokal erst im Elfmeterschießen am SC Paderborn gescheitert). Auch hier Spannung garantiert. Da das Stadion nur knapp über 3.000 Plätze fasst, können nur 850 Fans mitreisen, der Rest aus 180 Kilometer Entfernung mitfiebern. Das nächste Heimspiel ist an einem (an der Hafenstraße beliebten) Freitagabend gegen die SG Wattenscheid 09. 

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Stadionname:
  • Stadion an der Hafenstraße
Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
11 August 2019
Spielergebnis:
2:1
Zuschauerzahl:
9.227
Gästefans
0

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Inhalt über Liga
Regionalliga

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