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FC Basel vs. LASK Linz: Auswärtssieg! Von der Regionalliga auf die große Bühne

Nach Basel? Quasi um die Ecke! Gerade mal 670 Straßenkilometer hatten Mannschaft und Fans des Linzer Athletik-Sport-Klub zu absolvieren, um im Rahmen der Champions League-Qualifikation am Mittwochabend beim FC Basel anzutreten. Gegner hätte schließlich theoretisch auch Qarabağ (Bergkarabach) sein können. Dorthin wären es mal eben 3.700 Kilometer gewesen. Sarbutalo (Georgien) wäre auch nicht viel dichter gewesen. Während LASK (Linz) in der zweiten CL-Qualifikationsrunde noch zuschauen durfte, wie der FC Basel sich gegen den PSV Eindhoven beeindruckende Schlachten (im sportlichen Sinne) lieferte, durfte LASK nun in der dritten Runde selber mit einsteigen ins sportliche Geschehen.

Oh ja, das ist doch was, entfuhr es einem beim Blick auf die Ansetzungen. FC Basel gegen LASK. Top! Fantechnisch bekam das Ganze noch etwas mehr Würze, da die LASK-Anhänger mit denen des BSC Young Boys eine Freundschaft pflegen. Und so kam es auch, dass gelb-schwarze Stoffe aus Bern mit in der ersten Reihe hängen durften. Für LASK ist das Ganze sowieso positiver Wahnsinn, wieder auf dem Sprung zur ganz großen europäischen Bühne zu sein. Ende der Erstligasaison 2010/11 musste LASK in die zweite Liga absteigen, und der sofortige Wiederaufstieg wollte nicht gelingen.

Nun kam es richtig dicke. 2012 erfolgte der Zwangsabstieg in die Regionalliga Mitte, in der LASK auf Anhieb Meister wurde. Die Relegationsspiele gegen den FC Liefering (Ableger von Red Bull) gingen jedoch mit 0:2 und 0:3 verloren. Noch ein weiteres Jahr musste mit der Drittklassigkeit vorlieb genommen werden. Da gleichzeitig der Lokalrivale Blau-Weiß Linz aus der Ersten Liga abgestiegen war, gab es in der kommenden Saison Derbys in der Regionalliga. 2013/14 verließ LASK seine Heimstätte auf der Gugl und spielte zeitweise in Schwanenstadt. Logisch, dass dies den Fans alles andere als gefiel. Hinzu kam, dass im Oktober 2013 der Konkurs drohte. Das Damoklesschwert baumelte bereits über dem Verein, doch glücklicherweise übernahm im Dezember 2013 die Investorengruppe „Freunde des LASK“ den Verein, der somit gerettet werden konnte.

Wieder wurde LASK RL-Meister, und dieses Mal konnte sich in der Relegation durchgesetzt werden. 1:0 und 1:1 gegen SC-ESV Parndorf 1919 genügten, um den Sprung zurück in den Profifußball zu packen. Das Rückspiel daheim wurde von rund 10.000 Zuschauern besucht. Eine prima Hausnummer für den österreichischen Fußball. Das klar gesteckte Ziel: Rückkehr in die Bundesliga. Und diese sollte im April 2017 schließlich gepackt werden. Kurz zuvor wurde das „Linz“ aus dem Logo des LASK entfernt.

2017/18 wurde mit Rang vier beendet, demzufolge durfte LASK in der Europa League-Qualifikation antreten. Denkbar knapp scheiterte LAKS in der dritten Qualifikationsrunde an Besiktas (0:1 und 2:1). In der zurückliegenden Saison wurde LASK sogar Vizemeister - die beste Platzierung seit dem Meisterjahr 1965! Gegen den FC Basel geht es nun darum, die Playoffs zur Gruppenphase der Champions League zu erreichen. Gegner wäre in dieser der FC Brügge oder Dynamo Kiew. 

Mit voller Kapelle ging es am Mittwoch nach Basel. Und im dortigen St. Jakob-Park ließ es LASK krachen - sowohl auf den Rängen, als auch auf dem Rasen. Während die LASK-Fans gemeinsam mit ihren Freunden aus Bern für guten Support sorgten, ging die Mannschaft auf dem Rasen in der zweiten Halbzeit mit 2:0 in Führung. Nach einer Ecke von Michorl kam Trauner an den Ball und bugsierte diesen in der 50. Minute ins Basler Gehäuse. Traubenbildung vor dem Gästebereich, geballte Fäuste bei LASK-Trainer Valérien Ismaël. In der 82. Minute konnte LASK noch einen drauflegen. Ein eher lockerer Angriff über die Mitte, der Ball wurde rübergegelegt zum brasilianischen Stürmer João Klauss de Mello - und was machte dieser? Er legte sich den Ball vor und zirkelte ihn von der Strafraumgrenze aus ins Tor! Da dieser von einem Abwehrspieler des FC Basel noch mit der Schulter leicht abgefälscht wurde, stand der Basler Keeper komplett auf dem falschen Fuß und konnte nur noch zuschauen. 

Und der FC Basel, der in der Runde zuvor gegen den PSV Eindhoven zwei irre spannende Partien ablieferte? Ein wenig aus dem Nichts zog Luca Zuffi in der 87. Minute einfach mal ab und haute den Ball knapp unter die Latte. Nur noch 1:2. Ein Treffer, der im Rückspiel in Linz noch goldwert sein könnte. Wo am kommenden Dienstagabend gespielt wird? Im Linzer Stadion (Gugl). Dorthin kehrte LASK wieder zurück. Ein Neubau in der Nähe des Pichlinger See ist vom Tisch…

Fotos: Arne Amberg

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Artikel wurde veröffentlicht am
09 August 2019
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