ŠK Slovan Bratislava vs. FK Sutjeska Nikšić: Später Jubel der Gäste aus Montenegro

Champions League - das klingt doch nach was. Insbesondere die ersten Runden vor den Gruppenphasen sind in der Tat interessant, denn in dieser Phase kämpfen die oftmals belächelten Mannschaften ums Weiterkommen. Mein letzter Besuch in der Slowakei ist auch schon ewig her, obwohl ich das Land sonst immer gern besucht habe. Von daher war ich natürlich voller Vorfreude, endlich mal wieder in diese Region zu kommen. 

Es hat sich in den Jahren auch einiges geändert, zum Beispiel wurde das alte Tehelne pole durch einen Neubau ersetzt, welcher nun von Slovan Bratislava regelmäßig bespielt wird. Ein Besuch im alten Tehelne pole blieb mir seinerzeit leider verwehrt, dann eben nun in die neugebaute Version. Kein ganz schlechtes Stadion, wie ich finde. Neubauten sind ja oft nicht so besonders, aber hier kann man durchaus ein gutes Händchen attestieren. Eine Sache, die solch ein Neubau mit sich bringt und mir persönlich gar nicht gefällt, ist das Bezahlkartensystem. Für Einmalbesucher wie mich ist dies leider keine Option, da man in dem Fall oft Geld ungenutzt auf der Karte lässt und wahrscheinlich nie einlöst. Das allgemeine Preisgefüge tut hier sein übriges. 3,80 Euro für eine Klobasa oder 4,20 Euro für ein Schnitzelbrötchen sind kein wirklich slowakisches Preisniveau. Auch der Eintrittspreis von 12 Euro ist für hiesige Verhältnisse nicht gerade günstig. Die kommerzielle Entwicklung im Fußball geht eben auch an der Slowakei nicht spurlos vorbei.

Zu Gast war an diesem Tag der Meister aus Montenegro, der von etwa 50 Fans begleitet wurde. Normalerweise hätte Slovan die Partie bereits frühzeitig für sich entscheiden können, aber die Chancenauswertung war mehr als mies. Zwar gingen die Hauptstädter kurz vorm Ende der 2. Halbzeit in Führung, was von den Fans auch gut gefeiert wurde, aber in der 95. Minute gelang den Gästen tatsächlich noch der eigentlich schmeichelhafte Ausgleich. Da waren nun plötzlich die bis dato recht stillen Gästefans am Jubeln. Letztlich war es dennoch irgendwie verdient, denn wenn man seine Chancen so kläglich vergibt, verwundert auch solch ein Ausgleich nicht. Im Rückspiel am 17.07. ging es somit noch um alles. Fast wie in einer Kopie vom Hinspiel gelang hier Slovan der Führungstreffer und in der 93. Minute glich Niksic aus. Letztlich ging es ins Elfmeterschießen, in dem Sutjeska letztlich das Glück auf seiner Seite hatte. Zwei Tore in der Nachspielzeit und dann noch Elfmeterschießen. Fast schon ein Fußballkrimi!

Der Abend wurde schließlich richtig feierlich an einer Tanke in der Nähe der Unterkunft verlebt, sodass man auf die Bierquelle bedarfsgerechten Zugriff hatte. Ging dann doch noch recht lange, bevor mit mir und dem Fahrer auch die zwei Senioren das Nachtlager bezogen. Übrigens ne ganz nette Unterkunft dieses "Student House" und die beschäftigten Damen erfüllten fast schon mustergültig den Ruf, den die osteuropäische Damenwelt genießt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. 

Fotos: Marcel Hartmann