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1:0 gegen TeBe! Viktoria 1889 holt den Berliner Landespokal!

Damit auch ja keiner verschläft, hat die Mannschaft von Viktoria Berlin vor dem Berliner Landespokalfinale in einem Hotel übernachtet und gemeinsam gefrühstückt. Die ungewöhnliche Maßnahme erschließt sich, wenn man bei Ertönen des Anpfiffs noch mal etwas ungläubig auf die Uhr geschaut hat: 10:30 Uhr! Was in B-Jugend oder auch bei einigen Teams in der Tschechischen Republik durchaus Usus ist, zog aufgrund einiger Einschränkungen der TV-Übertragungen nun auch in diesen Finaltag der Amateure ein.

Halb Berlin ist noch im Tiefschlaf, da muss bei den 22 Akteuren auf dem Platz schon volle Konzentration herrschen. Auf den Rängen schlurfen die Fans langsam zu ihren Plätzen - der stetige Strom schläfriger hinzukommender Fußballinteressierter hält über die Anfangsviertelstunde des Spiels an. Dann haben sich alle 2.712 in der Gegengerade eingefunden - eine Zahl mit der sich der Berliner Fußballverband am Ende zufrieden geben sollte. Unter den Zuschauern war auch ein Dutzend Anhänger des FC Bayern, die sich für ihren Pokaltag ein passendes Vorprogramm ausgesucht hatten.

Ein wenig stand die Austragung im Berliner Jahn-Sportpark auf der Kippe - so wurden bereits einige Regionalligaspiele in alternative Stadien verlegt, da aus der defekten Flutlichtanlage Leuchtmittel herunterzufallen drohten. Diese wurden nun komplett entfernt, die einst ikonischen Masten wirken nun kahl rasiert. Vorboten der anstehenden Dekonstruktion des gesamten Stadions.

Auf dem Platz ging es zunächst auch etwas verschlafen zu, beide Teams tasteten sich ausgiebig ab. Der Klassenunterschied zwischen Viktoria, dem 11. der Regionalliga Nordost, und Tennis Borussia, 2. der NOFV-Oberliga Nord, war zunächst nicht wirklich sichtbar. So hallte je ein Raunen durch das weite Rund bei einem knappen himmelblauen Viktoria Kopfball und nach einer knappen Abseitsstellung TeBes.

Über das Spiel hinweg unterstützten Viktorias Fans ihr Team mit einer Trommel und Klatschpappen. Aus dem TeBe-Block hallten immer mal einige verhaltene „Lila! Weiße!“ Rufe. Der Spielaufbau blieb weitgehend ruhig, Viktoria erarbeitete sich leichte Feldvorteile und hatte ab und an einen Torabschluss - allerdings ohne viel Gefahr zu versprühen. TeBe prüfte Viktorias Keeper erstmalig nach 38 Minuten durch einen Fernschuss. So ging es verdient torlos in die Pause.

Der zweite Durchgang begann etwas flotter, mit einigen schnellen Läufen, Tacklings und Strafraumgefahr auf beiden Seiten. Viktoria ging nun stärker ins Risiko, TeBe konnte kontern - bei beiden fehlte aber die Präzision. Nach einer guten Stunde ging bei TeBe Karim Benyamina vom Feld - Akzente setzen konnte der Rekordtorschütze von Union Berlin kaum, er wird seine Karriere nach dieser Saison beenden.

Als alles schon nach Verlängerung aussah, zappelte der Ball dann aber doch im Netz. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld in der 81. Minute blieben die Kontrahenten liegen, das Spiel ging aber weiter. Rafael Brand konnte das umjubelte Tor des Tages erzielen. TeBe bäumte sich noch einmal kurz auf, aber vergebens, der Favorit konnte am Ende den insgesamt verdienten Finalsieg verbuchen - Trainer Alexander Arsovic gab später zu Protokoll, natürlich stolz auf sein Team zu sein, dass es die Taktik so konsequent umgesetzt hatte: „geduldig zu spielen, ohne Hektik“.

Etwas hektischer ging es dann nach der Pokalübergabe zu, die branchenüblich ausgiebig gefeiert wurde. Der Pott ging von Spieler zu Spieler, die Mannschaft feierte mit ihren Fans und zeigte die üblichen jugendlichen testosteroninduzierten Jubelarien. In Lichterfelde darf nun vom großen Pokallos geträumt werden, während Tennis Borussia nach dem verpassten Regionalligaaufstieg (turus berichtete) nun ein zweites Mal in kurzer Zeit einer anderen Mannschaft beim Feiern zusehen musste.

Fotos: Felix

> zur turus-Fotostrecke: TeBe vs. FC Viktoria 1889 Berlin

Artikel wurde veröffentlicht am
26 Mai 2019
Spielergebnis:
0:1
Zuschauerzahl:
2.712

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