MSV Duisburg gegen den 1. FC Heidenheim: Eine bemerkenswerte Szene im Gästeblock, die man eigentlich eher selten sieht. Vor den mitgereisten Ultras des 1. FC Heidenheim (unter den insgesamt recht wenigen Auswärtsfans) im Duisburger Stadion stand eine ältere Dame im Hoodie und supportete genauso Textsicher mit, wie die bestimmt über 40 Jahre jüngere Fangruppe hinter ihr. Klasse. Und es zeigt: Ultrasupport geht auch im gesetzten Alter.
MSV Duisburg am Boden: 3. Liga und Niederrheinpokal warten
Na gut, die Gästefans hatten sichtlich Vergnügen am Spiel. Nicht nur das man mit 4:3 auf eine ganz lockere Art und Weise gewann, auch insgesamt spielt das Team um den langjährigen Cheftrainer Frank Schmidt (zwölf Jahre beim Klub) sich in dieser Saison einmal mehr in die Vereinshistorie. Erst das knappe Ausscheiden im DFB Pokal Viertelfinale beim FC Bayern München (4:5) und dazu die beste Platzierung in der zweiten Bundesliga. Kommende Woche ist sogar noch der Rang vier drin, sollte der Hamburger SV wieder patzen. Läuft an der Brenz.
Dagegen läuft es „an der Wedau“ so gar nicht. Nach zwei Spielzeiten zweite Liga wartet in der kommenden Saison wieder die dritte Klasse in Duisburg und dazu auch noch der Niederrheinpokal, wo die Fans in den ersten Runden sich auf regionale Fußballplätze freuen dürfen, in späteren Runden dann aber auf Klassiker eventuell gegen Rot-Weiss Essen, Oberhausen, Wuppertal oder Krefeld. Entsprechend stimmten sich die Fans, die vor Spielbeginn mal wieder eine sehenswerte Choreo zeigten, heute gesanglich schon einmal darauf ein. Den KFC Uerdingen werden die Duisburger aber auch in der kommenden Saison in einem Ligaspiel wiedersehen, auswärts aber nicht zu Hause, denn die Uerdinger werden in der kommenden Saison nicht in der MSV Arena spielen sondern in Düsseldorf, der Heimat von Fortuna Düsseldorf.
Sportlich war es für den MSV heute ein Hoffen und Bangen, denn der theoretisch greifbare Relegationsplatz war von Ingolstadt besetzt, die Darmstadt empfingen und im Endeffekt den Platz mit einem 3:0 Heimsieg sicherten. Ein Sieg hätte gar nicht gereicht, aber trotzdem die 4:3 Heimniederlage gegen den 1. FC Heidenheim offenbarte dann aber auch gleich den spielerischen Mangel und irgendwie Willen. In der dritten Liga muss ein sportlicher Umbruch her, denn die Fans, die nach dem Spiel über den Zaun kletterten und sich einige Wortgefechte mit den Spielern lieferten verlangen den Wiederaufstieg.
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