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4.5 12
Bambule ist keine Fankultur. Vielleicht mag es manchmal so erscheinen als bestünde sie aus diesem, doch Fankultur ist komplexer. Aber das, was wir heute im Profi-Fußball/höheren Ligen erleben, ist eine krasse Abweichung von der Norm. Die Fankultur wurde aus Richtung Südamerika nach Europa eingeführt - nicht wie häufig verbreitet aus England. Das ist belegt. Bereits um 1920 wurde berichtet, dass dort Papierschnipsel, Kassenrollen und auch schon feuerwerksähnlicher Kram in Stadien gezündet wurde. Emotionale Gesänge, die der Block mit einer so krassen Hingabe vortrug, beeindruckten die Europäer. Zuerst war also die Fankultur da ,und erst dann kam die angebliche Modernisierung, die Leute veranlasst besonders speziell gegen Menschen vorzugehen, die ihnen aufgrund bestimmter oppositionellen Gedanken nicht in den Kram passen. Allerdings ist dieser Begriff zu hinterfragen. Das, was den Fans eigentlich immer vorgeworfen wurde, wurde doch dort von der anderen Seite im großen Stil durchgezogen. Es geht dabei um das Nutzen des Vereins für ihre Zwecke und Unterwanderung. Wer fing damit an, die Vereine zu unterwandern und als Werbeplattformen zu benutzen? Mit Städtevergleichen hat das heute fast gar nichts mehr zu tun. Jeder kennt doch auch die Zahlungen in unteren Ligen. Der Fußball ist doch das Spiegelbild der Gesellschaft. Es liegt an den Leuten selbst, ob diese angebliche Modernisierung greift, oder nicht. Leere Arenen, volle Sportplätze wäre die Gegenbewegung.

Fankultur ist eine solide Kultur. Es ist Ansichtssache, aber das Klima in den Fangruppen steht doch in einem krassen Gegensatz zu der Ellenbogengesellschaft und Bevormundung. Die, die nach außen asozial und wild wirken, haben im Innern z.B. noch eine soziale Diskussionskultur, die im Alltag verloren gegangen ist. Schaut euch doch die Talkshows an, schaut euch an, wo man als Bürger noch Mitsprache hat! Fankultur ist kein Opfer der Modernisierung, sondern die moderne Ultra/Fan-Kultur ist ein Opfer der Profitgier. Das hat nichts mit Modernisierung zu tun. Es ist eher eine Rückentwicklung. Im Denken sind die Ultras teilweise wesentlich moderner. Über die Stränge schlagen sie auch, ohne Frage. Das auch oftmals kontraproduktive Auftreten sollte intern auch analysiert werden, sodass dort unnötige Kritikpunkte irgendwann mal gestrichen werden können.
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