Rot-Weiss Essen: Nix zu holen für den Meister bei RWE im leeren Stadion

Rot-Weiss Essen: Nix zu holen für den Meister bei RWE im leeren Stadion

Eigentlich hatte ich eine andere Headline im Kopf, aber dafür hätte Isaiah Young der agile Neuzugang von Werder Bremen im Spiel gegen den SV Rödinghausen (SVR) treffen müssen. Das kommt noch, denn der Stürmer aus den USA geboren in einem kleinen Ort namens Berlin (New Jersey) überzeugt mit seiner spritzigen Spielweise. Die Tore gegen den Meister der Vorsaison lieferten dann andere, just in dem Moment an dem sich bei einigen Fans vor den Bildschirmen zu Hause Nervosität und Ungeduld breit machte, wenn man die Meinungen in den sozialen Medien und im RWE Fanforum so nachliest.

Das erste Spiel der Saison komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit dem nicht einmal wie zuvor hundert ausgeloste Fans beiwohnen durften. Immerhin: Die Regionalliga West darf als einzige vierte Liga auch während des aktuell laufenden Corona bedingten Lockdowns genauso weiterspielen, wie die drei Profiligen in Deutschland. Dafür hat sich Rot-Weiss Essen mit anderen Klubs und dem Verband eingesetzt. Das ist richtig und wichtig, denn eine vorgezogene Winterpause schadet dem gesamten eng getakteten Ligaverlauf und auch RWE. Der Klub spielt im Dezember noch in der zweiten Runde des DFB Pokals und hätte gegen den am Sonntag (08.11.2020) zugelosten Gegner dann einen Kaltstart hinlegen müssen.


Wo sonst die Autos und Scheinwerfer die Stadionumgebung freundlich erhellen, war es gestern düster, kalt und einsam. Nur eine Handvoll Ordner stand sich die Beine in den Bauch. Eine skurille Kulisse für ein Endzeit-B-Moviestreifen. Ein helles Stadion, leere Sitze und das wie immer vor Spielen durchgeführte Vorprogramm mit Ansagen, Jingles und Liedern, welches einen Hauch von Normalität zu verbreiten versuchte. Dazu passte dann auch der Gegner der SV Rödinghausen mit seiner "ekligen" Spielweise.



Genau der Klub gegen den Rot-Weiss Essen das letzte Mal verlor. Die Älteren unter Euch werden sich daran erinnern: Vor neun Monaten (278 Tagen), am 1. Februar 2020 knapp einen Monat vor dem Abbruch der Saison gastierten die Ostwestfalen an der Hafenstraße. Während das Hinspiel noch mit einem 1:1 Unentschieden endete, machte der spätere Meister in einem eigentlich offenen Spiel mit RWE kurzen Prozess. Direkt in der zweiten Spielminute ließ Goalgetter Simon Engelmann die 12.113 Zuschauer an der Hafenstraße durch sein Tor verstummen. Am Ende gewann Rödinghausen mit 2:0.



Das es diesmal anders herum lief, lag nicht nur an Engelmann der nun auf den Seiten der Essener spielt, sondern auch am starken Gegenhalten gegen die robuste und lautstarke Spielweise der Ostwestfalen. Kaum beeindruckt zeigte sich RWE von dem Anbrüllen, dem Abfeiern bei Ballgewinn oder dem ständigen Meckern und in Frage stellen von Entscheidungen des Schiedsrichters des Teams aus Rödinghausen. Auch wenn Essen mehr vom Spiel hatte, ansehnlich war die erste Hälfte bis auf einen Lattentreffer von Simon Engelmann nicht. Der einzige Moment in dem das Team von Christian Neidhart froh sein konnte, das keine 10.000 Essen Fans im Stadion waren, denn ein paar Pfiffe hätte es zur Halbzeit sicherlich gegeben.

Anders als in den letzten Spielen drehte Rot-Weiss Essen dann in Halbzeit zwei noch mehr auf, auch dank des eingewechselten Amara Conde. Nun kam der eine oder andere Zuckerpass dann doch mal bis in Strafraumnähe und einer (in der 56. Spielminute) sogar bis in die Endzone, so dass Cedric Harenbrock nach Vorlage von Sandro Plechaty nur noch den Fuß hinhalten musste und zur verdienten Führung einschob. Rödinghausen nun druckvoller, aber nicht zwingender. Essen konnte sich gut befreien. Eine Kombination der zwei ehemaligen SVR Spielern Felix Backszat und Simon Engelmann bescherte den 2:0 Endstand. Backszat schickte Engelmann, der im Strafraum von Julian Wolff gelegt wurde. Rot für Rödinghausen, Elfmeter für Essen. Diesen verwandelte Simon Engelmann in der 88. Spielminute.



Die kommenden Wochen stehen (bis vielleicht auf das Nachholspiel bei der zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach) unter dem Motto sehr einfaches Pflichtprogramm für Rot-Weiss Essen: Bergisch Gladbach, Straelen, Homberg. Aber auch die vermeintlich Kleinen sind nicht zu unterschätzen. Diese werden alles versuchen um in ihrem Spiel des Jahres RWE zu ärgern. Schafften ja in den vergangenen Jahren sowohl Straelen als auch Homberg. Die Liga bleibt spannend und ist noch längst nicht entschieden, auch wenn die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund noch auf dem Platz an der Sonne steht. Das kann und wird sich ändern.

> zu den Rot-Weiss Essen Fotos

Stadionname:
  • Stadion an der Hafenstraße
Artikel wurde veröffentlicht am
05 November 2020
Spielergebnis:
2:0

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