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RKS Radomiak Radom vs. GKS Tychy: Prima Support auf beiden Seiten

13 Jahre ist das letzte Zweitligaspiel von Radomiak her. Ende 2018/19 gelang dann der ersehnte Aufstieg und das erste Heimspiel in der neuen Liga wollte auch ich mir nicht entgehen lassen. Aufgrund des aktuellen Stadionneubaus an der alten Wirkungsstätte, weicht man vorübergehend in das recht seelenlose MOSiR aus, welches auch vom kleinen Ortsrivalen Bron Radom genutzt wird. Lediglich 4.030 Plätze bietet das auf zwei Seiten ausgebaute Stadion, was zu einem ordentlichen Run auf die Tickets führte. Bereits einige Tage zuvor sollen alle Karten bereits vergriffen gewesen sein. Meine Wenigkeit hatte natürlich noch keines der begehrten Einlasspapiere und musste sich somit auf anderen Wegen helfen. Auf die gesendete Mail erfolgte leider keine Rückmeldung und vor Ort wurde ich erst einmal abgewiesen. Die richtigen Worte führten letztlich doch zu Erfolg. Einmal Aufatmen! Da im Stadion selbst keine Plätze mehr verfügbar waren, blieb mir allerdings nur eine Möglichkeit und diese hieß Innenraum. Da ich nicht wirklich der größte Fotograf bin und auch kein dementsprechendes Equipment besitze, fühlte ich mich schon ein wenig fehlplatziert. Wie sieht das denn aus, nur mit einem Handy im Innenraum zu fotografieren? Total dämlich! Aber es war eben die einzig verfügbare Option. Also hieß es eben das Beste aus der Situation zu machen und letztlich war ich nicht der Einzige mit sehr einfacher Ausrüstung im Inneren.

Nun aber zum eigentlichen Grund der Reise, dem Spiel! Den Heimverein finde ich richtig genial. Allein schon dieser Name. Rrrradomiak Rrrradom… das klingt doch einfach ungesund. Radomiak, Amoniak, Radon… klingt eben wie das Periodensystem der Elemente. Dazu dieses sehr spezielle Vereinswappen, was ebenfalls aussieht wie ein Atom oder ein Warnhinweis auf chemischen Elementen. Ein Verein der schon kantig und derb klingt, so wie es auf den polnischen Rängen eben auch gern mal zugeht. Daher stand dieser Verein schon länger auf meiner Besuchsliste. 

Zu Gast waren die Jungs aus dem schlesischen Tychy und im Gepäck hatten diese 130 Schlachtenbummler. Für die Gäste hat man in einer der Kurven eine kleine Stahlrohrtribüne errichtet, ansonsten würde es für reisewillige Auswärtsfahrer wohl schlecht aussehen. 

Beide Seiten legten folglich eine flotte Sohle aufs Parkett. Rein vom Support fand ich von beiden Seiten sehr ansprechend und Radomiak entlockte den Stimmbändern auch eine ordentliche Lautstärke. Da werden bei einigen wohl die Gebisse im Mund geklappert haben. Bereits zum Anpfiff war zu erkennen, dass noch eine Choreo folgen würde. Diese wurde dann kurz vor der Halbzeit durchgeführt. Grüne und silberne Glitzerfähnchen und einige Bengalen gaben ein nettes, wenngleich nicht atemberaubendes Bild ab. Keine Ahnung was hier für Bengalos genutzt wurden, aber wirklich hell leuchteten diese nicht. Somit konnte die Pyro-Aktion keine großen Aha-Effekte erhaschen. Ganz schlecht war es ja trotzdem nicht.

Wenig später ging auch ein heftiger Regenguss über dem Stadion nieder. Störte Dank des Daches kaum jemanden, außer die Gästefans, welche dem teuflischen Nass zwangsweise ausgeliefert waren. Aber wer die polnischen Kibice kennt weiß auch, dass dies natürlich kein Grund ist die Stimmung einzustellen. Oberkörperfrei ging sogar noch lauter weiter. Fanseitig ein wirklich tolles Spiel mit zwei gut aufgelegten Szenen. Hat Spaß gemacht. 

Einige Fans, die keine Tickets ergattern konnten, verfolgten die Partie von dem hinter der Anzeigetafel befindlichen Nebenplatz aus. Anfangs störte sich die Polizei noch daran und versuchte die Leute zu vertreiben. Dies gelang aber nicht so gut, sodass man die Leute in Ruhe das Spiel schauen ließ. Faire Aktion. Am Ende stand ein verdienter und viel umjubelter 2:1 Sieg zu Buche. Perfekter Einstand in die neue Liga!

Fotos: Marcel Hartmann

> zur turus-Fotostrecke: Fußball in Polen

Artikel wurde veröffentlicht am
14 August 2019
Spielergebnis:
2:1
Zuschauerzahl:
4.030
Gästefans
130

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