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Sp.Vg. Blau-Weiß 90 Berlin vs. Berliner AK 07: Unnötiges Pokalaus für die Blau-Weißen

Och nööööö, dachten sich die Blau-Weiß-Fans nach dem Landespokalspiel gegen den Berliner AK 07, das hätte echt nicht sein müssen! Mit einer Niederlage gegen den ambitionierten Regionalligisten, der kürzlich Dirk Kunert als neuen Trainer und Cemal Yildiz als Co-Trainer verpflichtete, hatte der eine oder andere im Vorfeld sicherlich gerechnet. Aber aufgrund solch eines ärgerlichen, ja völlig unnötigen Gegentores?! Es war zum Mäusemelken, zum Haareraufen! Es waren noch zehn Minuten in der regulären Spielzeit zu absolvieren, da wurde statt einmal ordentlich den Ball wegzuhauen an der eigenen Grundlinie sekundenlang rumgefummelt. Meter für Meter näherte sich die kleine Traube dem Blau-Weiß-Gehäuse. Dann kam ein BAK-Spieler doch noch an den Ball, legte rüber zu Tahsin Cakmak, und dieser brauchte aus kurzer Distanz nur frei einzuschieben. Ist datt oll, ey! Die BAK-Spieler feierten nicht mal richtig diesen Treffer, da er einem Geschenk glich. Die Blau-Weiß-Fans waren bedient. Es war spürbar, dass hier nichts mehr gehen würde.

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Schade, denn in der ersten Halbzeit zeigte die Oberligamannschaft der Sp.Vg. Blau-Weiß 90 Berlin gegen den Regionalligisten Berliner AK 07 eine wirklich passable Leistung. Zwar hatte BAK von Beginn an mehr vom Spiel, doch stand es bis zur Pause nach guten Chancen 2:2. In der 23. Minute trudelte der Ball denkbar knapp am rechten Pfosten des Blau-Weiß-Gehäuses vorbei - das hätte das 1:0 sein müssen. Kopfschütteln bei den schätzungsweise 30 bis 40 BAK-Fans. Die anderen rund 250 Heimzuschauer atmeten erst einmal ganz tief durch. 

Nach einer halben Stunde hatte Blau-Weiß 90 das 1:0 auf dem Fuß. Ein straffer Schuss von schräg links, eine Abwehr des BAK-Keepers Pascal Kühn, ein satter Nachschuss wollte im Getümmel nicht gelingen. Kurz vor der Pause kamen die Blau-Weißen noch einmal zu einer guten Möglichkeit, doch auch diese konnte nicht genutzt werden. Ab zum Pausentee!

Im zweiten Spielabschnitt konnte der Gastgeber nicht an die gute Leistung der ersten 45 Minuten anknüpfen. In der 55. Minute kam der Berliner AK 07 gefährlich vor das Tor, doch gerade noch so konnte Blau-Weiß den Rückstand verhindern. Wenig später klingelte es im Gehäuse. Erst ein Schuss an den Pfosten, dann ein Nachschuss ins freie Gehäuse. Doch denkste, der Linienrichter hatte die Fahne gehoben. Zu jenem Zeitpunkt wäre die Gästeführung durchaus verdient gewesen.

Pokal ist Pokal. Noch stand es 0:0. Manch ein BAK-Fan wurde langsam aber sicher nervös. Und dann das „Geschenk“ in der 80. Minute. Sicherlich befreiend für die Gäste, jedoch umso ärgerlicher für den Gastgeber. Blau-Weiß-Trainer Marco Gebhardt brachte frische Kräfte rein, Maximilian Stahl kam als Letzter auf den Platz, Nicolai Kitzing verließ in der 83. Minute den Platz. Auf Seiten der Gäste wurde drei Minuten vor Schluss Pierre Merkel mit der Rückennummer 89 für Enes Küc eingewechselt. Wenigstens etwas Erheiterung bei den Heimfans. „Merkel muss raus!“, riefen scherzhaft ein paar Fans. Galgenhumor. Auf dem Rasen wollte nix mehr gehen. Im Gegenteil, nach einer Unsicherheit des Blau-Weiß-Keepers Nico Wiesner fiel das 0:2, doch wurde auch in diesem Fall auf Abseits entschieden.

Abpfiff. Ratlosigkeit auf Heimseite. Manch einer sah richtig bedient aus. Es fehle vorn einfach ein richtig guter Stürmer, so die Meinung bei einer Runde Bier. Und Kevin Gutsche war auch schon mal spritziger drauf. Mensch ja, bei seiner Zeit beim BFC hatte er aus dem Mittelfeld heraus das eine oder andere Spiel entscheiden können. Noch ein Bier! Egal, jetzt müsse halt wieder auf die Liga geschaut werden. Am Vereinsheim des TSV Mariendorf wurde noch lange gefachsimpelt. Später kam auch der Platzwart des Volksparks hinzu. Gesprächsthema war das Säubern der Ränge der Haupttribüne. So ganz klar war noch nicht, wer denn nun genau für das Entfernen des Mülls zuständig ist. Zwar packen die Blau-Weiß-Fans von Hause aus gern selber mit an, doch die Liebe - aus Sicht des Platzwartes - liegt nun mal im Detail. 

Nach und nach verflog der Ärger über das Pokalaus. Einmal Blau-Weißer, immer Blau-Weißer waren sich alle Fans einig. Geplant wurde die kommende Auswärtsfahrt zu Victoria Seelow, die mit dem Auto erfolgen muss. Hätte das Spiel um 19 Uhr stattgefunden, hätte auch der Zug genommen werden können, so aber muss bei der Anstoßzeit von 20 Uhr auf eigene Fahrzeuge zurückgegriffen werden. Einfacher als gedacht, denn fast jeder möchte nicht auf das verdiente Feierabendbierchen in Seelow verzichten. Verzichten möchte auch niemand auf das Auswärtsspiel bei Tennis Borussia Berlin in der Woche darauf, wenngleich ein leichtes Grummeln in der Magengegend aufkommt. Man kennt das ja. Abendspiel. Mommsenstadion. Eichkamp. Ich selber kann einige Lieder davon trällern…

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: Sp.Vg. Blau-Weiß 90 Berlin

Artikel wurde veröffentlicht am
09 September 2019
Spielergebnis:
0:1
Zuschauerzahl:
277

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