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FC Polonia Berlin vs. SSC Teutonia 99: Aller Anfang ist schwer…

„Teutonia! Ahu!“, riefen vor Anpfiff die Spieler der Gästemannschaft, die sich im obligatorischen Kreis Mut machten. Zwar war auf dem Papier der Landesligist SSC Teutonia 99 gegen den Kreisligisten FC Polonia Berlin klarer Favorit, doch inzwischen dürfte sich herumgesprochen haben, wie unangenehm es ist, gegen die körperlich robuste Mannschaft des FC Polonia zu spielen. Bereits in der zurückliegenden Saison konnte der FC Polonia den Landesligisten Blau-Weiß Hohen Neuendorf mit 4:3 aus dem Berliner Pokal werfen, und erst der Oberligist Tennis Borussia Berlin konnte Polonia sportlich (0:10) in die Schranken weisen. Gefeiert wurde im Anschluss - damals noch auf dem Platz am Borsigpark - trotzdem, und am Ende der Saison erfolgte der souveräne Aufstieg von der Kreisliga B in die Kreisliga A. Und auch im diesjährigen Nordpokal zeigte die erste Mannschaft des FC Polonia, was in ihr steckt. Gegen den Landesligisten Nordberliner SC konnte ein achtbares Remis (2:2) eingefahren werden.

Wohl denn, und in der Qualifikationsrunde der laufenden Landespokal-Saison musste der Bezirksligist Spandauer FC Veritas die Segel streichen. Begleitet vom Lärm der knapp 80 Zuschauer unterlagen die Spandauer im Elfmeterschießen und waren ziemlich bedient. Nicht ganz so laut und hitzig wurde es am vergangenen Sonntagnachmittag gegen den SSC Teutonia 99. Das lag vor allem daran, da Teutonia sehr fair und unauffällig spielte und es sehr selten zu Diskussionen und Beschwerden von Seiten der Spieler kam. Eine gute Arbeit leistete auch der Schiedsrichter, der bereits beim Einlaufen der beiden Mannschaften einen genauen Blick auf die Kleidung und die Hände warf. Noch Schmuck am Körper? Bitte ablegen! Ehering an der Hand? Bitte einem Zuschauer geben.

Und was den Support bei Polonia angeht: Als der FC Polonia Berlin noch in der Kreisliga C und B spielte, war Polonia-Fan Gunter (von machen Spielern liebevoll „Güüünter“ genannt) meist der einzige, der einen Gesang oder einen Schlachtruf anstimmte. Anfangs wurde er noch von den Spielern ein wenig belächelt, inzwischen ist er fester Bestandteil des Vereins und versucht gemeinsam mit den anderen etwas aufzubauen. Inzwischen kommen immer mehr Zuschauer zu den Spielen. Zum einen aus dem Umfeld der Spieler, zum anderen der eine oder andere Groundhopper oder neugierige Kumpel aus dem Bekannten- und Freundeskreis. Ein kleines Megafon wurde bereits gekauft und kam beim zurückliegenden Pokalspiel zum Einsatz, eine Trommel und ein weiteres Banner sind in naher Zukunft geplant. Aller Anfang ist schwer, doch es tut sich was. 

Bereits auf Oberliga-Niveau ist das Merchandising des Vereins. Polonia-Schals für acht Euro, Polonia-Tassen für fünf Euro. Stifte, Luftballons und andere kleinere Utensilien ergänzen das Angebot. Verlauft werden auch symbolische Tickets. Der Erwerb ist keine Pflicht, doch für Groundhopper, die Eintrittskarten sammeln, ist dies gewiss eine prima Möglichkeit, ein Andenken zu erhalten. Als es am Sonntag gegen Teutonia auch noch polnisches Flaschenbier gab, wurde auf einigen Gesichtern ein Lächeln herbeigezaubert. Na bitte, geht doch! Wenn eines Tages auch noch die berühmte Kiełbasa Śląska (Wurst) vom Grill und das ebenso berühmten Bigos (Krauteintopf aus gedünstetem Sauerkraut mit verschiedenen Fleisch- und Wurstsorten) angeboten werden, ist alles paletti. Oder dufte, wie wir hier in Berlin sagen. Cool! Wa? Einfach mal vorbeischauen!

Zum Sportlichen: Auf dem Platz konnte der FC Polonia die Partie gegen den Landesligisten aus Spandau durchaus ausgeglichen gestalten, doch fehlte vorn eine Portion Durchschlagskraft und das nötige Quentchen Glück. Eine Viertelstunde vor Schluss erzielte Gianluca Huster aus kurzer Distanz den Treffer des Tages für Teutonia. Polonia versuchte in der Schlussphase noch mal alles, musste in den letzten fünf Minuten nach Gelb-Rot in Unterzahl auskommen, musste sich am Ende jedoch denkbar knapp mit 0:1 geschlagen geben. Sei es drum, die Auftritte in Nordpokal und Landespokal haben gezeigt, dass in der kommenden Kreisliga-Saison mit dem FC Polonia Berlin zu rechnen ist. Los geht es am kommenden Sonntag - und zwar auswärts beim 1. FC Afrisko. Anstoß ist auf der „Kokswiese“ (Behmstraße in Gesundbrunnen) um 14 Uhr. 

Fotos: Marco Bertram

> zur turus-Fotostrecke: FC Polonia Berlin

Inhalt über Klub(s):
Artikel wurde veröffentlicht am
14 August 2019
Spielergebnis:
0:1
Zuschauerzahl:
80

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Landespokal

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