Nummer 11: RWE holt den Niederrheinpokal 2024, wieder gegen RWO

Nummer 11: RWE holt den Niederrheinpokal 2024, wieder gegen RWO

Jetzt weiß man in etwa, wie sich der FC Bayern München nach dem x-ten Meistertitel oder DFB-Pokalsieg fühlt: Abpfiff, kurz applaudieren und weiter zum nächsten Programmpunkt. So jedenfalls ging es gestern unmittelbar nach dem Abpfiff des Niederrheinpokalfinales zwischen Rot Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen im Stadion an der Hafenstraße beim vom DFB ausgerufenen „Finaltag der Amateure“ im ersten Moment zu. Das Wichtigste abgehakt, denn der Pokalsieg qualifiziert für die erste Runde des DFB Pokal. Während es für RWO eine Sensation gewesen wäre, war es für RWE zum Abschluss der Saison Pflichtprogramm. Da die direkte DFB-Qualifikation über die Liga nach einer sensationellen Saisonleistung knapp nicht geschafft wurde, musste nun der Pokalsieg her.

Die Veranstaltung war anscheinend dann für ein paar so öde, dass sie kein Bock hatten von den Rängen zu unterstützen. Während die RWO Fans organisiert ordentlich Stimmung machten, gab es auf Essener Seite traditionellen „Oldschool“ Support. Die aktive Essener Fanszene (Ultras) war anwesend, aber ohne Support. Das warf sogar bei der Vereinsführung Fragen auf, so dass Marcus Steegmann (Direktor Profifußball bei RWE) in der Halbzeit mal am Zaun der West nachfragte. Gut es war schon etwas überraschend. Zwar gibt es in den ersten Pokalrunden traditionell kein Support der Essener Ultragruppierungen, aber gegen attraktivere Gegner dann schon. Auch im Viertelfinale beim KFC Uerdingen organisierten ein paar Mitglieder der „Rude Fans“ einen guten Support. Vor ein paar Jahren (28.03.2017) gab es für diesen Umstand von den Wuppertaler Fans im Halbfinale des Niederrheinpokals mal ein Spruchband:Runde 1,2, oder 3, die Ultras aus Essen nie dabei. Doch gehts um was und ist ein Gegner da. Rufen sie stolz der RWE ist da.



Gestern klemmten sie sich trotz „Derby“ also auch das Finale. Aber auch ohne organisierten Support war es keine schlechte Stimmung, so dass sich die Rahn-Tribüne und später auch die West zu dem Gesang „Ohne Ultras holen wir den Pokal“ hinreißen ließen. Ja die Unterstützung im „Oldschool“ Style hatte schon was. Aber „Hand aufs Rot-Weisse Herz“: Organisierter ist es dann doch nochmal eine Runde besser und hätte vielleicht das Spiel insgesamt etwas fluffiger gestalten können. Denn in Momenten wo es eher so mittelmäßig läuft, ist der organisierte gemeinschaftliche Druck von den Rängen schon viel wert. Ja auch mit den von einigen Fans in den sozialen Netzwerken und im RWE-Forum kritisierten Ultra-generischen „Dauer Sing-Sang“.

Sportlich war vor allem die ersten Halbzeit etwas mau. Einziges Highlight direkt nach 1,5 Minuten, als Sascha Voelcke den Ball an den Pfosten zimmerte. Danach passierte wenig bis gar nix. Die zweite Halbzeit brachte dann aber drei Tore für Rot-Weiss Essen. Erst netzte Sascha Voelcke, der RWE nach der Saison verlässt, dann Vinko Sapina per Foulelfmeter und zum Abschluss noch Ron Berlinski nach einer Vorlage von Voelcke („Man oft the match“). RWO hatte zwar Top-Chancen (u.a. ein Pfostentreffer von Ezekwem), musste aber dann wie im Vorjahr eine erneute Finalniederlage gegen RWE hinnehmen.

Aber nicht nur die Niederlage enttäuschte die Oberhausener Fans auch die Gestaltung des Rahmenprogramms des Finales. So wurden vor dem Spiel zahlreiche RWE-Spieler verabschiedet und nach dem Spiel vor der Siegerehrung auch Marcus Uhlig den scheidenden Vorstand von Rot-Weiss Essen. Die RWO Fans trugen ihren Unmut in einem Spruchband "Finale oder Heimspiel? Neutrale 90 Minuten, statt Heimvorteil und Abschiedsshow!" aus. Kann man auch verstehen. Aber wäre das Finale in Oberhausen gewesen, hätte RWO wahrscheinlich in so einem Fall ähnlich gehandelt.



Trotz „Pflichtprogramm Pokalsieg“ wurde am Ende der Titel dann ausgiebig von RWE-Mannschaft und Fans gefeiert. Nahezu jeder Spieler der den Verein verlässt wurde auf den Zaun gebeten und ausgiebig gehuldigt. Wer der Gegner von Rot-Weiss Essen in der ersten Runde des DFB-Pokals wird, das entscheidet sich schon in einer Woche. Die Auslosung ist am 1. Juni 2024. Ob dann die Ultras wieder dabei sind?

Fotos von RWO und RWE > Bildagentur frontalvision.com

Stadionname:
  • Stadion an der Hafenstraße
Artikel wurde veröffentlicht am
26 Mai 2024

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1 Kommentar
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Kommentare
Guter Artikel. Ja die Ultras sind punktuell gut für Aktionen und auch Stimmung keine Frage.

Aber: Erst draußen ihren Merch verkaufen und drinnen nix machen.
G
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