Wie bereits im vergangenen Jahr wollen wir auch in diesem Sommer mal wieder ein paar Amateurvereine (vorwiegend im Osten Deutschlands) vorstellen und gegebenenfalls etwas pushen. Auch aus diesem Grund machte ich mich am Sonntag mit der Frauenmannschaft der SG Rotation Leipzig zur Sportanlage des SV Merkwitz. Wohlgemerkt ist das Merkwitz bei Oschatz und nicht bei Taucha gemeint.
Ein netter kleiner Kiosk mit sympathischer Verkäuferin ließ uns bei preiswertem Bierchen und Bockwurst erstmal ein wenig ankommen. Bei der Platzbegehung fiel die etwas unebene Rasenlänge und die umliegenden Rapsfelder auf.
Eben jene Felder sorgten im Spielverlauf für einiges an Comedy-Potential, denn immer wieder mussten wagemutige Zuschauer sich ins Gestrüpp werfen, um die verschollenen Bälle zu suchen. Manchmal auch in Teamarbeit. Hinter den Trainerbänken versteckte sich auch noch eine ziemlich viel befahrene Zugstrecke, die während der Partie von mehr als einem dutzend Schienenfahrzeugen bedient wurde.
Für ein Spiel der Frauen-Landesklasse in Sachsen war das Spiel auch echt gut besucht. Knapp fünfzig Zuschauer und vier Hunde fanden den Weg nach Merkwitz. Leider sorgten einige Personen am Spielfeldrand für negative Schlagzeilen, als sie eine der Gäste-Spielerinnen als "Kerl" beschimpften. Vollidioten gibt es allerdings überall und soll den Gesamteindruck nicht schmälern.
Bemerkenswert sei hierbei noch erwähnt, dass in Merkwitz erst seit 2020 (wieder) Frauenfußball gespielt wird. Damals noch auf Kleinfeld, mittlerweile mit einer extrem jungen Mannschaft auf dem Großfeld. Hier könnte sich in den kommenden Jahren definitiv noch etwas aufbauen. Noch bemerkenswerter ist die Tatsache, dass der Verein keine eigenständige Herrenmannschaft zusammenbekommt, denn die Fußballherren aus Merkwitz kicken als Spielgemeinschaft mit der Reserve des FSV Oschatz zusammen.
Wir haben uns grundsätzlich sehr wohl gefühlt und empfehlen jedem Fußballfan aus dem Umland mal eine Reise nach Merkwitz.
Bericht & Fotos: schwarze_natascha" (externer Link zu Instagram)
