Aus Sicht einer Allesfahrer-Truppe: „Der Berg ruft“ - Lautern 2.0

Aus Sicht einer Allesfahrer-Truppe: „Der Berg ruft“ - Lautern 2.0

Voller Vorfreude haben wir die ganze Saison auf dieses Spiel gewartet. Was jedoch zu diesem Zeitpunkt für unseren F.C. Hansa Rostock und für uns Fans dran hängen sollte, ahnte natürlich noch niemand. Pünktlich um 20 Uhr kamen unsere beiden Rostocker mit dem gemieteten und „geschmückten“ 9ner in Berlin an, wo sie die erste Stärkung in Form von Wildschweingullasch erwartete. Da die Fahrerin noch etwas schlafen wollte, verschlug es die Männer in den „Leibarzt“, eine urige alte Eckkneipe im Prenzlauer Berg.

So dauerte es nicht lang, bis auch die restlichen Gäste dort infiziert wurden, und recht zügig schallte es aus der Anlage die ersten Hansa-Lieder. Mit lautem Mitsingen wurde dann schon einmal eingestimmt, um mit guter Laune durchzustarten.

Um Punkt zwei Uhr traf dann ein Teil der restlichen Mitfahrer ein, und so konnte der erste Abschnitt der Tour pünktlich starten. Der zweite Treffpunkt am Hermsdorfer Kreuz konnte im Zeitplan erreicht werden, um dort unsere drei sächsischen Freunde der Sonne einzusammeln.

Nach der ersten kleinen Stärkung und einem Fahrerwechsel ging es dann los, um die letzte Etappe bis zum Ziel zu starten. Da bei uns, wenn der Sachse fährt, ein leicht mulmiges Gefühl der Wegbegleiter ist, konnte keiner sich so richtig ausruhen. Außerdem musste der ganze Bus aufpassen, dass er nicht wieder in alte Muster verfällt und im Kreis fährt.

Dies muss er sich bei jeder unserer Fahrten anhören, da er bei der Lautern-Tour 1.0 gefühlt 100-mal um die selbe Kirche gefahren ist, bis er gecheckt hat, was er da überhaupt tut. Immer wieder lustig, und auch er nimmt es mittlerweile mit dem sächsischen Humor..

Wir kamen noch weit vor der Zeit an, trotz einiger Navigationsschwierigkeiten in Kaiserslautern (das passiert, wenn man das Menschen überlässt, die schon am flüssigen Gold genippt haben) und der Tatsache, acht biertrinkende Männer „Stichwort Pinkelpause“ an Bord zu haben.

Da wir nicht das VIP-Passwort für den Parkplatz für die 9er hatten, durften wir also weiter unten parken, um in den Genuss des Berges zu kommen, strammes Bein- und Po-Muskel-Training also inklusive!

Nach einer kleinen Foto-Session auf der Hälfte des Weges, die uns noch einige Lacher auf der Rückfahrt bescheren sollte, stiegen wir dann zum Gipfel auf. Immer wieder erstaunlich und schön war das Gefühl, gemischt zwischen den Fans zu laufen, ohne das etwas mulmige Gefühl von der Seite angesprungen werden zu können oder ähnliches. An dieser Stelle nochmal ein großes Lob an die Lauternfans, die vor und nach dem Spiel alle freundlich und entspannt waren.

Angekommen im Stadion stieg natürlich die Anspannung, wir hatten etwa eine 50/50-Quote bei uns im Bus, wie das Spiel wohl ausgehen könnte. Mit Getränken eingedeckt ging es dann in den Block und wir suchten uns ein schönes Plätzchen mit guter Sicht relativ weit unten, um unsere Mannschaft mitzutragen.

Unser Empfinden war, dass das Ganze dann etwas holprig begann von der Stimmung im Block, was zum Glück dann aber relativ zügig besser wurde, und natürlich war es dann phänomenal ab der Führung.

Die zweite Halbzeit hat wohl allen Hansafans einige Haare und Blutdrucktabletten gekostet, und wir waren erleichtert, dass wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen konnten. Überragend wie die Mannschaft gekämpft hat und schön zu sehen, welche Last dort wieder abgefallen ist, als der Schlusspfiff ertönte.

Voll aufgeladen mit Euphorie und allem was man so fühlt nach einem so wichtigem Sieg, waren wir dennoch froh, dass es in Sachen Fußmarsch bergab ging. Da wir keinen großen Stress hatten, haben wir uns am Auto erstmal ordentlich gestärkt, bevor wir die Reise nach Hause angetreten haben.

Nach ein wenig hin und her in Kaiserslautern, haben wir es dann endlich aus der Stadt geschafft und konnten nach einer Stunde wieder den Sachsen fahren lassen. Auch hatten wir noch die erfreuliche Begegnung mit unserem Mannschaftsbus auf der Autobahn, der natürlich gebührend gefeiert wurde.

In ordentlicher Feierlaune wurde die Musik wieder aufgedreht und ordentlich Party gemacht. Da verwundert es niemanden, dass sieben Reisende laut zur Gummibärenbande o.ä. mit gröhlen konnten, unsere zwei „Miesepeter“ aus der letzten Reihe (ja, ich habs auf Video!) waren noch etwas schüchtern, aber das legt sich sicher, wenn sie hoffentlich nicht vergrault wurden und mal wieder mit uns mitkommen. Ein erstes Trauma am Sonntag wurde mir aber per WhatsApp mitgeteilt, was ganz klar auf die Kappe der Sachsen geht.

Die letzten zwei Stunden bis zum Hermsdorfer Kreuz wurden wir dann aber in Sachen Musik ordentlich gequält von den oben genannten Trauma-Verursachern in der ersten Reihe. Es war uns definitiv eine Lehre, ihnen nie wieder die komplette Kontrolle über Auto und Musik zu überlassen. Ich persönlich wusste nicht, dass es so viele Lieder auf sächsisch gibt.

Zwischendurch konnten wir dann das Spiel auswerten und feststellen, wie „scheiße“ man doch auf manchen Bildern so aussehen kann. Der ganze Bus musste lachen, als das rangezoomte Bild in unserer Gruppe die Runde machte.

Richtig entspannt wurde die Fahrt dann nach dem Aussetzen der Sachsen am H.K., die Männers haben selig geschlafen (zumindest habe ich keinen Mucks mehr gehört), und wir konnten die Tour entspannt ausklingen lassen. So gegen 0:30 Uhr sind wir dann in Berlin angekommen, die Rostocker durften sich dann noch etwas ausschlafen bei uns, bis auch sie am Sonntagmorgen den Weg ins geliebte Rostock gefunden haben.

Alles in allem war dies eine tolle Tour, die - sollte Hansa die Klasse hoffentlich halten - in der nächsten Saison in ein 3.0 umgetauft wird. GLG an die Besatzung und schöne Grüße aus Berlin!

Bericht: Ines W.

Fotos: Ines W. & Roy W., Jens, Heiko Neubert

Stadionname:
  • Betzenberg
Artikel wurde veröffentlicht am
06 Mai 2023
Spielergebnis:
0:1

Ligen

Inhalt über Liga
2. Bundesliga

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G
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Und heut wurde nachgelegt, Freunde!
R
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G
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