Rostock vs. Karlsruhe: "Wo die Ostseewellen trecken an den Strand"

Rostock vs. Karlsruhe: "Wo die Ostseewellen trecken an den Strand"

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Hansa ist für mich wie eine Ostseewelle, denn mal schwimmen wir oben auf der Erfolgswelle - wobei die berühmten Ostseewellen in DDR-Zeiten am Warnemünder Strand besonders toll kamen, wenn die 12-Uhr-Fähre nach Gedser uns bespaßte – und oftmals tauchen wir auf der Niederlagenwelle.

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Unser Gastauftritt beim FC St. Pauli vom vergangenen Sonntag bestimmte in der Woche die Medienwelt. „Verein auflösen“, „Punktabzug“ oder „typisch Osten“ konnte ich lesen. Ich war auch in Hamburg gewesen und kurz zusammengefasst: Hamburger Kessel am Eingang, überfüllter Gästeblock und sinnlose Gewalt und Zerstörung. Mir hat aber gefallen, dass sich alle Hansafans, mit welchen ich gesprochen habe, auf dieser Art „Anfeuerung“ keinen Bock haben. Dieses Spiel zog immer schon etliche Leute auf beiden Seiten an, welche nicht wissen, wie der Ball aussieht.

Hansa Rostock reagierte auch entsetzt und setzte die Fanszene auf Bewährung (keine Choreo und Gästekarten nur einzeln an Mitglieder).  Dazu gab es verschiedene Gespräche. Ich erinnere mich immer gerne an Helmut Hergesell (früherer Hansa-Spieler und stellvertretender Hansa-Chef), der zu mir vor vielen Jahren sagte: „Du musst dir noch deine jungen Hörner abstoßen.“ Dazu bot er mir eine Wette zum nächsten Heimspiel an. Was hatte ich gemacht? Ich hatte mich mit einer benutzten Karte in den VIP-Raum geschlichen. Er hatte mir mein Vergehen in Ruhe erklärt und nicht gleich Stadionverbot gegeben. Die Ergebniswette verlor ich aber, denn sonst hätte ich auf Einladung in den VIP-Raum gehen können. Auch bei Hansa muss sich ein Teil noch ihre Hörner abstoßen, aber natürlich nicht in Form von Raketen in die Zuschauer. 

Am Sonntag sollte es doch wieder hauptsächlich um Sport gehen. Über 23.500 großartige Hansa-Fans waren wieder ins Ostseestadion gekommen. Respekt bei unserer Bilanz von acht Niederlagen zu Hause. Heim-Tore sind mittlerweile fast so selten wie Schnee zu Weihnachten.  Da bejubelte die Süd doch tatsächlich jedes Tor beim Aufwärmprogramm. Ich schreibe mal von hämischem Applaus besonders bei Treffern von Munsy, welcher überraschend in der Startelf stand. Er hatte dann auch tatsächlich gleich eine gute Chance, sein strammer Schuss ging aber ans Außennetz. 

Das war es dann eigentlich schon. Karlsruhe machte in der 16. Minute durch Wanitzek ein Elfmetertor (Roßbach foulte) und auch beim 2:0 war Roßbach beteiligt, denn er fälschte einen Schuss von Nebel ab. Wenn eine Gastmannschaft mit 2:0 im Ostseestadion führt, ist mehr als eine Vorentscheidung gefallen. Es drohte ein Debakel und Erinnerungen an ein 0:6 gegen den HSV wurden wach. 

Die 600 Gästefans feierten lautstark den Auswärtssieg und waren gut zu vernehmen. Vielleicht das letzte Mal neben der Südtribüne, denn eine Verlegung in den Block 9 ist im Gespräch. Die Süd und alle dort stehenden Fans haben mir persönlich am Sonntag sehr gut gefallen. Besonders der Wechselgesang zum Block 27. Ich sah da kurzzeitig über 5.000 Hansafans auf der dann kompletten Süd stehen. 

Wir halten euch hier über das Thema Gästeblock auf dem Laufenden. Die Einwechslungen von Lee und Köster (erstes Spiel für Hansas erste Mannschaft) sorgten für neue Belebung im Spiel von Hansa, aber leider fiel wieder kein Tor.

Am kommenden Sonntag geht es nach Hannover, da hoffe ich auf die Fähre „Warnemünde“, sodass alle Hansafans oben auf der Welle schwimmen.

Ahoi Heiko

Bericht & Fotos: Heiko Neubert (Fankogge)

> zur turus-Fotostrecke: F.C. Hansa Rostock

Stadionname:
  • Ostseestadion
Artikel wurde veröffentlicht am
07 März 2023
Spielergebnis:
0:2
Zuschauerzahl:
23.500
Gästefans
600

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Inhalt über Liga
2. Bundesliga

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G
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Hansa
sehr oberflächlicher Artikel
K
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Joar jut
Danke für den schnörkellosen Beitrag.

Aus der Sicht der anreisenden Gäste bekommt man bei der Verlegung des Gästeblocks irgendwie gemischte Gefühle. Ich persönlich empfand das Stehen direkt neben der Heimkurve immer als besonderen Nervenkitzel und irgendwie ist das in einem deutschen Profi-Stadion auch einzigartig. So konnte man sich doch immer irgendwie erreichen und "verständigen".
Trotzdem war die Anreise vom Hauptbahnhof zum Stadion in den ungeliebten Shuttlebussen doch irgendwie auch immer ein Graus. Das wird sich vermutlich auch bei einer Verlegung kaum ändern.
Also in Summe wieder eine kleine Freiheit weniger. Die Repression regiert. Und trotzdem frage ich mich manchmal, ob wir's nicht manchmal wirklich übertrieben haben. Vielleicht ist's tatsächlich aber das Alter, was einen so denken lässt.
M
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