Statt des Osterhasen, war anscheinend der Angsthase heute zu Gast im Stadion an der Hafenstraße, dabei war alles für einen großen Fußballnachmittag vorbereitet: Anstoß zur Bundesliga Primetime um 15:30 Uhr, sonniges und warmes Frühlingswetter, über 10.000 gut gelaunte RWE-Fans vor Ort und dazu ein passendes Spielergebnis des ärgsten Konkurrenten Preußen Münster beim SV Lippstadt, das in der 20 Spielminute des Spiels von Rot-Weiss Essen gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach das Stadion wie eine Welle euphorisieren ließ.
Rot-Weiss Essen: Geht RWE im Saisonfinale die Puste aus?
Ein großartiger Gänsehautmoment: Obwohl der SV Lippstadt zur Halbzeit noch gegen Preußen Münster (das Spiel wurde 90 Minuten vor dem von RWE angepfiffen) mit 2:0 führte, konnten die Preußen das Spiel dann kurz vor Schluss noch in eine 3:2 Führung drehen. In der Nachspielzeit fiel dann der sowohl in Lippstadt als auch in Essen umjubelte Ausgleich zum 3:3. Die RWE-Fans feierten den Last-Minute Punkteverlust der Adlerträger frenetisch, hatte man es doch nun wieder in der eigenen Hand noch an diesem Samstag um 17:15 Uhr an die Tabellenspitze zu rücken oder zumindest mit Punkten gleich zu ziehen. Aber daraus wurde nichts.
Während die Ränge an der Hafenstraße „Vollgas“ gaben, bewegte sich auf dem Rasen kaum was. Mangelte es in den vorherigen Spielen an der Chancenverwertung, gab es in dem Spiel kaum welche. Das Team von Christian Neidhart lieferte kaum Ideen im Spielaufbau und bescherte den Fans einen recht langweiligen Kick. Erst eine Nachlässigkeit der Gladbacher Defensive nutze Marius Kleinsorge zur Essener Führung. Aber anstatt nun nachzulegen passierte recht wenig. Die Hoffnung ruhte auf Halbzeit zwei zu deren Beginn der ehemalige Capo der Ultras "Biersa" mit einem Banner verabschiedet wurde (er ist nun Fanbeauftragter). Sportlich tat sich aber kaum was und das in einem Spiel des Tabellenzweiten gegen den Tabellenzwölften.
Zwar kam Essens-Toptorjäger Simon Engelmann zu ein paar Abschlüssen, vergab diese aber kläglich. Während in den letzten Spielen die Gegner teilweise von RWE an die Wand gespielt wurden, kam der Favorit diesmal gegen die gut stehenden Gladbacher nicht durch. Angsthasenfußball. Ja Essen hatte mehr vom Spiel, aber weder Flanken noch Ecken saßen richtig. Dazu gesellten sich viele unnötige Abspielfehler. Die Antwort auf das harmlose Spiel folgte in der 61. Spielminute, als Tom Gaal freistehend für Gladbach den Ausgleich vergab. Ein Weckruf für Essen? Mitnichten. Es sah so aus, als ob Essen das Spiel einfach irgendwie über die Zeit bringen wollte. Gefährlich und so passierte es in der 85. Spielminute: Die sonst kaum auffälligen Jungfohlen, außer für Schauspieleinlagen, Zeitspiel und Diskussionen mit dem überforderten Schiedsrichtergespann, erzielten den Ausgleich durch Michael Wentzel.
Ein Schock für alle Fans und viel Frust auf den Rängen, aber auch auf dem Rasen. Das merkte man an einer Chance für Simon Engelmann in der Schlussminute, als er weit außerhalb des Strafraums völlig freistehend einfach auf das Tor schoss, anstatt noch ein paar Schritte weiterzulaufen und das Tor zu hundert Prozent festzumachen. Einfach nur flächendeckender Frust. Entsprechend wurden die Spieler nach dem Abpfiff mit Pfiffen bedacht, was dann aber auch nicht sein muss und wirklich übertrieben ist. Heißt es nicht in dem Fußballsong: "Wir halten zusammen, Sieg oder Pleite. Regen oder Schnee Wir sind mit dabei, wir sind.... RWE RWE RWE"
Ja das Spiel war eines von der schlechteren Sorte und irgendwie ist seit der Corona Pause der sprichwörtliche Wurm drin. Ja ein Befreiungsschlag mit vielen Eiern unterm Osterstrauch bzw. im gegnerischen Tor hätte heute zur Bundesliga-Primetime (15:30 Uhr – 17:15 Uhr) geholfen und wahrscheinlich frische Emotionen im Saisonendspurt freigesetzt. Aber noch ist alles drin in dieser wirklich bisher sehr erfolgreichen und sehr gut gespielten Saison für Rot-Weiss Essen. Nun heißt es weiter durchbeißen. Noch sind fünf Spiele zu gehen. 15 Punkte sind noch zu vergeben, wobei man nochmal auf einen Patzer des Konkurrenten hoffen muss. Leicht ist es gegen kein Team in der Regionalliga. Als nächster Gegner kommt der SV Lippstadt am kommenden Dienstag an die Hafenstraße. Rot-Weiss Essen sollte gewarnt sein.
In diesem Sinne:
Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist. Zusammenraufen unter weiter "immeRWEiter".
> zu den Rot-Weiss Essen Fotos
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