Polnische Ekstraklasa Rückblick: Wisla Krakow vs. Korona Kielce

Krakow hat neben der tollen Altstadt und geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten auch noch die beiden ältesten polnischen Fußballvereine zu bieten, Wisla und Cracovia Krakow. Beide Vereine wurden 1906 gegründet und pflegen eine so große Rivalität, die leider schon mehrere Todesopfer forderte. Bei Spielen beider Mannschaften gegeneinander sind mittlerweile keine Gästefans zugelassen. Welche Wege gegangen werden um den anderen eine auszuwischen zeigte sich am 04. Mai 2013 beim Spiel Lech Poznan gegen Wisla Krakow. Hier schafften es die verbündeten Fans von Cracovia und Lech einen Wisla-Banner zu klauen und diesen dann auch noch hinter den Bannern von Cracovia zu präsentieren. 

Krakow hat neben der tollen Altstadt und geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten auch noch die beiden ältesten polnischen Fußballvereine zu bieten, Wisla und Cracovia Krakow. Beide Vereine wurden 1906 gegründet und pflegen eine so große Rivalität, die leider schon mehrere Todesopfer forderte. Bei Spielen beider Mannschaften gegeneinander sind mittlerweile keine Gästefans zugelassen. Welche Wege gegangen werden um den anderen eine auszuwischen zeigte sich am 04. Mai 2013 beim Spiel Lech Poznan gegen Wisla Krakow. Hier schafften es die verbündeten Fans von Cracovia und Lech einen Wisla-Banner zu klauen und diesen dann auch noch hinter den Bannern von Cracovia zu präsentieren. 

Fußballerisch liegt Wisla derzeit weit vorne. Während Cracovia nach dem Abstieg letzte Saison mitten im Aufstiegsrennen zu ersten Liga steht, spielt der Serienmeister der vergangenen Jahre in der ersten Liga. Hier jedoch ist nach der nach der Meisterschaft 2011 irgendwie der Wurm drin. Letzte Saison nur Siebter dümpelt die Mannschaft dieses Jahr wieder im Mittelfeld umher. Mit Korona Kielce gastierte am 11. Mai ebenfalls eine Mannschaft aus dem Mittelfeld der Liga.

Die Heimspielstätte von Wisla Krakow ist das Henryk-Reyman-Stadion, welches nach dem Umbauende 2011 Platz für 33.268 Zuschauer bietet und als Reservestadion für die EM 2012 diente. Das Stadion ist bequem zu Fuß von der Innenstadt zurreichen und liegt in unmittelbarer Nähe des Jozef-Kaluzy Stadions von Cracovia. Ähnlich wie in Liverpool trennt die Stadien der Erzrivalen ein weitläufiger Park. Parallele oder zeitnahe Spielansetzungen - undenkbar bei der Rivalität. So auch letztes Wochenende, als kurzer Hand das Heimspiel von Cracovia gegen Spitzenreiter Termalica BB Nieciecza von Samstag auf den Sonntag verlegt wurde. Dem Spiel von Wisla gegen Korona Kielce stand also nichts mehr im Weg, wäre da nicht polnische Fußballbürokratie.

Selbstverständlich musste man für den ersten Besuch die Karta Kibica für 10 polnische Zloty beantragen, um ein Ticket zu erhalten. Verwunderlich nur wie viele der letztendlich 10.198 anwesenden Zuschauer diese Fankarte beantragen mussten. Waren die etwa alle zum ersten Mal im Stadion, zumal beim letzen Heimspiel gegen Legia schon mehr als 20.000 da waren? Die Antwort „wahrscheinlich ja“, denn Wisla lockt derzeit mit einem 5 Zloty Ticketsonderpreis neue Besucher ins Stadion. Dem Lockruf folgten neben den heimischen Fans vor allem Skandinavier und Briten, die im Rahmen ihres Urlaubs nicht auf Fußball verzichten wollten. Nach der fast 45-minütigen dauernden Prozedur des Ticketkaufes war es möglich das Stadion zu betreten. Hier fiel sofort der leere Gästeblock auf. Warum keine Fans aus dem 2.250 Kilometer entfernten Kielce vor Ort in Krakau waren, ist leider nicht bekannt.

Auf der Heimseite waren es zirka 4.000 bis 5.000 Fans, die auf der Hintertortribüne für einen 90-minütigen Dauersupport sorgten. Einige Liedmelodien blieben dabei in Erinnerung so zum Beispiel die Melodien von „God save the Queen“ und vom Partysong „Das rote Pferd“. Das Lied zur erstgenannten Melodie war in der Tat einer Queen gewidmet, nämlich der Wisla „Weichsel“, welche für die Wisla-Fans die Königin der polnischen Flüsse ist. Neben dem Dauersupport gab es Schalparaden und Pogoeinlagen zu bestaunen, Fahnen oder Pyro gab es indes nicht zu sehen.

Auf dem Spielfeld gab es ein munteres Spielchen zu sehen, bei dem Wisla am Ende dank der besseren Chancenauswertung mit 3:0 gewann. Die letzen beiden Tore fielen dabei kurz vor Ende, als die Gastgeber die sich gebenden Konterchancen eiskalt ausnutzen konnten. Wisla Krakow konnte durch den Sieg an Korona Kielce vorbeiziehen und lag nach dem 26. Spieltag nun mit 34 Punkten auf Platz sieben. Kielce mit 31 Punkten auf dem Konto belegte den 11. Platz. Für beide Teams war bereits zu jenem Zeitpunkt die Saison im Grunde gelaufen, bei noch vier ausstehenden Spielen sollte nach oben nichts mehr gehen und nach unten nichts mehr anbrennen. Mit viel Glück könnte Wisla noch den Euroleague Platz erreichen, dann müsste aber alles zusammen passen.

Die Liga führte Legia Warschau mit zwei Punkten vor Lech Poznan an. Hierbei kam es am 18. Mai 2013 zum Showdown, als Legia die Jungs von Lech empfing. Vor knapp 30.000 Zuschauern ging das Spitzenspiel denkbar knapp mit 1:0 aus, den Treffer des Tages erzielte Ivica Vrdoljak in der 86. Minute. Wisla Krakow holte sich indes bei Slask Wroclaw eine 0:3-Packung ab, Korona Kielce ließ indes den Knoten platzen und besiegte vor immerhin knapp 7.900 Zuschauern Jagiellonia Bialystok.

Bei Verfolger Lech Poznan schien nun die Luft raus. Am vergangenen Wochenende unterlag Lech daheim vor 19.300 Zuschauern dem Team von Podbeskidzie Bielsko-Biala mit 0:2. Legia Warschau spielte vor fast exakt 9.000 Zuschauern 1:1 bei Widzew Lodz. Bereits am Freitag hatte es Wisla Krakow mit Ruch Chorzów zu tun, 13.044 Fußballfreunde bekamen ein 1:1 zu sehen. Ordentlich Boden gut machen konnte zuletzt das Team von Pogon Szczecin. Nach dem 3:2-Sieg bei Ruch Chorzów folgte nun daheim 1:0-Sieg gegen Górnik Zabrze.

Zwei Spieltage vor Saisonschluss steht Legia Warschau als polnischer Meister fest, zum neunten Mal konnte der Verein aus der Hauptstadt diesen Titel einfahren. Während Lech Poznan als Vizemeister feststeht, gibt es dahinter einen spannenden Kampf um Rang drei zwischen Slask Wroclaw und Piast Gliwice. Wisla Krakow und Korona Kielce sind auf den Plätzen sieben und neun zu finden.

Fotos: Frank Langkabel, Michael, Ricardo Lichtenfeld

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