Lichtenberg 47 vs. RSV Waltersdorf: Hitzige Szenen am Ende des Oberligaspiels

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47„Das Spiel fällt wegen der schlechten Witterungsverhältnisse aus.“ So oder so ähnlich hieß es in den letzten Wochen in weiten Teilen der Republik. Auch in Lichtenberg, bei „L47“, waren in der letzten Zeit viele Spiele dem Wetter zum Opfer gefallen. Da kann eine Sperre von drei Spielen, wie bei M. Doumbia (nach Roter Karte im Spiel bei Union Fürstenwalde am 02. Dezember 2012), schon mal vier Monate anhalten. Am vergangenen Freitag fiel die Entscheidung, dass dieses Spiel im „Zoschke-Stadion“ angepfiffen werden kann.

Zoschke StadionSportlich läuft es für die 47er, welche mit Daniel Dejanovic (von Sparta Lichtenberg) einen neuen Co-Trainer in ihren Reihen haben, sehr gut. Man ist als Aufsteiger auf Platz drei der Oberligatabelle, steht im Pokal-Viertelfinale (gegen Tasmania Berlin) und macht den Anhängern Woche für Woche jede Menge Freude. Die Gäste aus Waltersdorf stecken mitten im Abstiegskampf, wo sie mit einem Vorsprung von vier Punkten auf einen Abstiegsplatz ins Zoschke-Stadion kamen.

47Das Spiel, welches trotz seiner wenigen Torchancen (3:1 nach guten Chancen) jederzeit spannend war, begann mit leichter Überlegenheit der Gastgeber. Lichtenberg 47 versuchte das Spiel an sich zu reißen, was auch teilweise gelang. Durch Lukas Rehbein hatte Lichtenberg 47 die erste gute Möglichkeit. Er war es auch, der wenig später das 1:0 erzielte. Die Gäste kamen erst nach 15 Minuten etwas besser ins Spiel. Beide Mannschaften spielten mit hohem Einsatz, jedoch vermissten die Fans der Gäste das Durchsetzungsvermögen ihrer Mannschaft. Die Defensive von Lichtenberg stand gewohnt gut und machte es den Gästen merklich schwer.

47Die zweite Hälfte wurde von beiden mit erhöhter Intensität begonnen. Die Hausherren hätten durch Tom Hagel eine weitere gute Möglichkeit. Das Spiel wurde Mitte der zweiten Hälfte giftiger. Beide schenkten sich nichts. Die Anzahl an Fouls nahm deutlich zu. Bei einigen Fouls waren die „Täter“ mit Gelb noch gut bedient, denn die Absicht den Ball zu erwischen hatten einige anscheinend nicht. Die Stimmung schlug nun auch auf den Traversen um. Beide Trainer waren hoch erregt und rannten wie Wiesel in ihrer Coaching-Zone herum und gestikulierten lautstark und wild. Die Wichtigkeit dieses Spiels sollte nun auch dem letzten Stadionbesucher bewusst gewesen sein. Dann die 90. Minute. Ein hoher Ball in den Strafraum der Lichtenberger, wo mehrere Spieler mitten im Geschehen waren. 47-Keeper Danny Kempter plötzlich am Boden, und der Ball im Tor. Jubel auf der Gästebank. Der Schiri zeigte mit beiden Armen zum Mittelpunkt. Alle dachten es stünde 1:1. 

UnruhePlötzlich kam Unruhe auf. Es gab Freistoß für Lichtenberg, wegen Angriffs auf den Torwart im 5-Meter-Raum. Alle waren etwas überrascht. Nach dem Spiel erklärte der Schiri, dass er vorher bereits pfiff, den Arm hochgehoben habe, und damit auf Freistoß deutete. Die Geste, bei der er mit zwei Armen zur Mitte zeigte, sollte die Spielrichtung deutlich machen. Er meinte aber auch, dass es etwas unglücklich war und sprach von einem Missverständnis. Auf der Tribüne wurde es nun etwas hektisch. Einige Ordner mussten einschreiten, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen. Zudem musste der Trainer der Gäste ebenfalls auf die Traversen.

ZoschkeWenig später pfiff der Schiri ab, und es kam zu einer Rudelbildung auf dem Platz, in der beide Trainer etwas aneinander gerieten. Passiert ist nichts, außer dass die Emotionen teilweise etwas übergekocht sind. Die Gäste waren einfach zu ungefährlich, was mich den Sieg der 47er in die Kategorie „Verdient“ einsortieren lässt.

Lichtenberg 47 gastiert nun auf dem zweiten Tabellenplatz, wenn wohl auch nur bis zum Folgetag, und hat nun 33 Punkte auf dem Konto. 40 Punkte sind das Ziel, und die Mannschaft ist auf dem besten Wege, dieses auch zu erreichen. Für die Regionalliga wurde - wie erwartet - nicht gemeldet. Dies bestätigte der Verein auf der abschließenden Pressekonferenz, auf Nachfrage eines Journalisten. Man müsste dafür Umbaumaßnahmen von mindestens 350.000 Euro vornehmen, was aktuell kein Thema sei.

Fotos: Ricardo Lichtenfeld

> zur turus-Fotostrecke: SV Lichtenberg 47

 

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