Der SV Lichtenberg 47 empfing in der NOFV-Oberliga Nord die U23 des FC Hansa Rostock. An die „kleinen Rostocker“ hat jeder Lichtenberger beste Erinnerungen, nachdem das Hinspiel an der Küste mit 2:1 beim letztjährigen Oberligameister gewonnen werden konnte. Nun also das Rückspiel. 47 überwinterte auf einem guten Mittelfeldplatz und auch die Rostocker fingen sich etwas, konnten den Abstiegsplätzen noch entkommen und ging auf Rang elf in die Winterpause. Bei L47 musste Coach D. Volbert, der seit kurzem alleine an der Linie steht, auf viele Stammkräfte verzichten.
Lichtenberg 47 fährt gegen Hansa Rostock II weiteren Sieg ein
Zu den verletzten M. Schreck, A. Foth, S. Creutzberg und O. Götze gesellten sich mit B. Bandermann, L. Rehbein und M. Doumbia auch noch drei gesperrte Spieler. Neu im Kader sind J. Langelund (aus Dänemark) und K. Druschky (von Union Berlin II). Auf K. Druschky sind alle gespannt. Immerhin war er in der U17 und U19 Bundesliga-Torschützenkönig. Verlassen haben den Verein C. Möller (Karow), F. Müller (unbekannt) und Kuba N´Siala Vulu (Waltersdorf). M. Thiele legt eine Pause ein.
Das heutige Spiel begann recht lahm. Hansa war das aktivere Team zu Beginn, ohne sich jedoch größere Chancen zu erspielen. Die 47er waren die ersten 20 Minuten kaum auf dem Platz. Die Hanseaten nutzen diese Schläfrigkeit nicht aus und so blieb es vorerst beim 0:0. Als 47-Keeper Kempter einen eigentlich sicheren Ball in die Beine eines angreifenden Rostockers spielte, dieser einen besser postierten Mitspieler anspielte und eben jener zum Schuss ansetzte, glaubte man bereits an die Rostocker Führung. Doch die Hanseaten nahmen das Geschenk nicht an und trafen nur das Lattenkreuz. Dies schien für die 47er der Wachmacher zu sein, denn nach 25 Minuten wachten die Hausherren auf und spielten fortan flott mit. Mit weiterer Dauer in Halbzeit eins übernahm Lichtenberg 47 das Spielgeschehen und Hansa schien kurzzeitig beeindruckt. Das Chancenverhältnis in einem ausgeglichenen ersten Durchgang betrug 1:1. Den ersten Teil bestimmte Hansa, den zweiten die Hausherren.
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten war Lichtenberg das aktivere, bessere Team, sas sich eine Reihe von Torchancen erspielte. Einige wurden jedoch vertändelt. Dennoch hatten die Lichtenberger mehr vom Spiel. In der 72. Minute war es Tom Hagel, der zum zu diesem Zeitpunkt verdienten 1:0 traf. Zehn Minuten später, Hansa wurde wieder etwas stärker, zeigte der Schiri auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß konnte 47-Keeper Kempter halten, gegen den Nachschuss war er allerdings machtlos. Zwei Minuten später erneut ein Angriff der Rostocker, der wieder mit einem aus Sicht vieler im Stadion schmeichelhaften Elfmeterpfiff endete. Dieses Mal trat ein anderer Schütze an und wieder war kein Vorbeikommen an Kempter, der den Ball fest hielt. Einmal mehr stellte Kempter klar, ein echter Elfmeterkiller zu sein. Nun drückte Hansa II auf das Siegtor, welches auch hätte fallen können. Denn Hansa hatte noch zwei, drei richtig gute Chancen. L47 setzte nun eigene Konter und in der 89. Minute war es Gawe, der zum vielumjubelten Siegtor für Lichtenberg traf. Dabei blieb es dann auch. Am Ende ein doch verdienter, wenn auch etwas glücklicher Sieg gegen die Hanseaten.
Auf der anschließenden Pressekonferenz waren sich beide Trainer weitgehend einig, dass der Sieg nicht unverdient, aber dennoch glücklich war, und wünschten sich für den Rest der Saison viel Erfolg. Ärgerlich ist indes die Tatsache, dass das Bezirksamt Berlin-Lichtenberg dem Hans-Zoschke-Stadion den Platzwart wegnahm, weil, wie man hörte, dort nur fünf Stunden im Monat „Betrieb“ stattfindet. Nun darf der Verein in Eigenregie dafür sorgen, dass der Rasen bespielbar bleibt. Dass dies nicht einfach ist, hat man heute sehen können. Der Rasen befindet sich in einem schlechten Zustand und bräuchte dringend Betreuung durch einen Platzwart.
Eine ganz persönliche Anmerkung des Autors: Des Weiteren möchte ich die Möglichkeit nutzen, mich beim ehemaligen, sehr sympathischen Co-Trainer Riccardo Ventura für seine tolle Arbeit zu bedanken. Im sei für die Zukunft alles Gute gewünscht. Mach et jut, Rici! Niemals geht man so ganz!
Fotos: Ricardo Lichtenfeld
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