BFC Dynamo gegen SV Lichtenberg 47: gerechte Punkteteilung im Bezirks-Derby

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Der 8. Spieltag der Oberliga Nordost. Goldener Oktober wie er im Buche steht. Der BFC Dynamo empfing im Bezirksderby das Team des SV Lichtenberg 47 bei angenehmen 21 Grad. Das letzte Aufeinandertreffen fand im Jahn-Sport-Park statt und der Club aus Hohenschönhausen konnte an jenem die Partie 2:1 für sich entscheiden. Damit zog dieser in das Halbfinale des Berliner Pilsner Pokals. Das Spiel vor gut einem halben Jahr zog 519 Zuschauer an und sorgte für reichlich Spannung und Intensität, nachzulesen unter Lichtenberg 47 beim BFC Dynamo: Pokalfight bis zur letzten Sekunde!. Für lauter Trubel in den Medien sorgte indes dieser Tage im Vorfeld der Oberligapartie ein Flyer, herausgegeben von den BFC-Fans. Zu sehen war ein älterer Mann, dargestellt als Pappfigur, stehend auf der Haupttribüne.

SportforumDer 8. Spieltag der Oberliga Nordost. Goldener Oktober wie er im Buche steht. Der BFC Dynamo empfing im Bezirksderby das Team des SV Lichtenberg 47 bei angenehmen 21 Grad. Das letzte Aufeinandertreffen fand im Jahn-Sport-Park statt und der Club aus Hohenschönhausen konnte an jenem die Partie 2:1 für sich entscheiden. Damit zog dieser in das Halbfinale des Berliner Pilsner Pokals. Das Spiel vor gut einem halben Jahr zog 519 Zuschauer an und sorgte für reichlich Spannung und Intensität, nachzulesen unter Lichtenberg 47 beim BFC Dynamo: Pokalfight bis zur letzten Sekunde!. Für lauter Trubel in den Medien sorgte indes dieser Tage im Vorfeld der Oberligapartie ein Flyer, herausgegeben von den BFC-Fans. Zu sehen war ein älterer Mann, dargestellt als Pappfigur, stehend auf der Haupttribüne.

BFC - L47Als Text war zu lesen: „Diesen Weg musste schon Erich machen…“. Gemeint war der Ex-Stasi Chef, welcher denselben Weg von seinem damaligen Arbeitsplatz zurücklegen musste, um ins Sportforum zu gelangen. Genauso wie die Mannschaft von Lichtenberg 47 am heutigen Tag. Die eine Gazette fand die Aktion geschmacklos, andere berichteten völlig wertfrei über die Aktion. Das Ziel, welches diese Spielankündigung erreichen sollte, wurde jedenfalls erreicht, und zwar für das Spiel zu werben und das nun sogar bundesweit. So fanden sich letztendlich 1.011 Zuschauer im Sportforum ein, unter ihnen rund 60 Auswärtsfans auf der Haupttribüne. Im Block D, dort wo die UBFC stehen, wurde eine Choreo vorbereitet. Inhalt dieser war das Gedenken an die 10 gewonnenen Meisterschaften, verbunden mit dem Aufruf der Rückkehr „zu alter Stärke“.  Auf der Gästeseite knallte es zur gleichen Zeit gleich mehrmals. Grund hierfür waren die Luftballons in den Vereinsfarben.

BFC UltrasSportlich startete der BFC Dynamo nach Maß ins Spiel gegen eine verletzungsgeplagte Lichtenberger Mannschaft. Bereits in der sechsten Minute erzielte M. Steinborn mit einem Schuss durch die Beine des Lichtenberger-Keepers das 1:0. Die Einleitung der reichlichen Verteilung gelber Karten an diesem Nachmittag fand zwei Minuten später statt. Der Torschütze zum 1:0 wurde durch Schreck unfair zu Fall gebracht und sah verdient den Karton. Trotz des Polsters auf Heimseite oder vielleicht gerade deshalb, verflachte das Spiel in der Folge und sollte auch bis zum Spielende nicht ansehnlicher werden. Beide Seiten scheiterten vor dem Tor des Gegners, teilweise knapp, teilweise ideenlos. Dies ließ anscheinend auch den Lichtenberger Trainer D. Volbert verzweifeln. Dieser sprang herum und hätte wahrscheinlich, so wenn er könnte, sich die Harre ausgerissen. Seine Emotionen brachten ihn beinahe am Spielfeldrand zu Fall, einige Zuschauer jedenfalls zum Lachen.

SportforumDurch einen recht fragwürdigen Elfmeterpfiff und die Verwandlung des Strafstoßes erzielten die 47er den Ausgleich. Glücklicher Torschützer war S. Reiniger. Mit diesem Ergebnis verabschiedeten sich beide Mannschaften in die Kabinen. Die Hoffnung vieler, das Gezeigte konnte nicht alles sein und auch der Blick auf die Statistik lies den Zuschauer davon ausgehen, dass hier noch was gehen dürfte und müsste. Die Oberligaaufsteiger aus Lichtenberg  gingen diese Saison entweder als Sieger oder Verlierer vom Platz aber verließen bisher nicht einmal mit einem Unentschieden den Platz. Der BFC schoss 11 seiner 14 Tore in der zweiten Hälfte, unglücklicherweise lief der Club das ein oder andere Mal Rückständen hinterher, ging jedoch vor diesem Spiel sechsmal ungeschlagen vom Platz.

GästebereichDynamo nahm einen Wechsel in der Pause vor, für den sehr bemüht aber unglücklich spielenden C. Preiß kam I. Keser ins Spiel. Dieser fiel diese Saison bereits durch seine etwas unentschlossene Art auf und stand heute zum ersten Mal nicht in der Startelf von Volkan Uluc. Die erste Großchance der zweiten Hälfte vergab knapp mit dem Kopf der Innenverteidiger P. Brendel auf der Heimseite. Mit Beginn der letzten 20 Minuten wurde es auf dem Platz und auf den Rängen etwas hitziger und Derby Stimmung kam auf. Die Ultras des BFC Dynamo riefen „Lichtenberg ist weinrotweiß“, die Gäste tröteten fröhlich und riefen ihr markantes „Liiichtenberg“ zurück. Das Spiel wurde nicht erheblich besser, jedoch temperamentvoller und die Mannschaft in rotweiß kam nun auch zu mehr Spielanteilen. Grund war hierfür der in der 66. Minute eingewechselte Mittelstürmer M.  Doumbia. Freistehend knallte dieser Mitte der 70. Minute das Leder an die Latte.

Lichtenberg 47Nun war auch der letzte Zuschauer wieder erwacht. Strittig und für allerhand Gesprächsstoff, auch nach dem Spiel, sorgte die Entscheidung des Schiedsrichters auf Abseits. Es traf erneut der solide spielende M. Steinborn zum 2:1. Sekunden danach der Pfiff und die Entscheidung auf ein irreguläres Tor. Lag es am Boden liegenden Lichtenberger Spieler oder war es wirklich Abseits, niemand sah mehr durch. In der Folge wurde das Spiel noch unruhiger, aber Fahrt nahm es auch dann nicht auf. Das Gefühl, dass die Gäste zufrieden mit dem Ergebnis seien und dieses sehr gerne mit nach Hause nehmen würden, drängte sich auf, da sich nun im Minutentakt rotweiße Spieler kräuselnd auf dem Boden wälzten. So heimsten sich unnötigerweise noch M. Steinborn und B. Brunnemann in der Nachspielzeit jeweils gelbe Karten ein. Auch der im Verlauf des Spiels durch seine Spielweise positiv auffallende Lichtenberger L. Rehbein holte sich noch eine Verwarnung ab. Insgesamt siebenmal musste der Referee an diesem Tag in seine Tasche greifen. Dieser musste sich nach Abpfiff noch der Mannschaft des BFC Rede und Antwort stellen, begleitet wurde dies durch „Schieber“-Rufe aus dem Stadionrund.

Die Hohenschönhauser  mit 13 Punkten aus acht Spielen auf Platz sechs müssen in einer Woche in Altglienicke antreten, die an diesem Wochenende sogar die Chance hätten, mit einem Sieg in Neubrandenburg,  die Oberliga anzuführen. Bereits jetzt hat der BFC fünf Punkte mehr auf dem Konto im Vergleich zur letzten Serie. Auch der Zuschauerschnitt liegt mit 775 deutlich höher als in der letzte Saison. Die Lichtenberger könnten ihren Schnitt von 220 Zuschauern zum nächsten Spieltag gegen den Brandenburger SC Süd ausbauen und werden versuchen sportlich weiter oben mitzuhalten.

Foto: P. Schoedler

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