Abstiegskampf auf türkisch: Trabzonspor schlägt Hürriyet Burgund

MB Updated

Für Emotionen war am Dienstagabend gesorgt. Nach einem 0:2-Rückstand konnte der akut abstiegsbedrohte NSCC Trabzonspor die Partie gegen den BSV Hürriyet Burgund drehen und letztendlich verdient mit 4:2 gewinnen. Der fünfte Saisonsieg in der Berlin-Liga war in trockenen Tüchern, Erleichterung am Jubiläumssportplatz an der Bergiusstraße. Warm gemacht wurde sich auf der hübschen Anlage vor dem Spiel wie bei den Profis. Ein freundlicher Empfang, Wiener und Kaffee für insgesamt 1,90 Euro und ein Ambiente, das überhaupt nicht berlintypisch war.

TorjubelFür Emotionen war am Dienstagabend gesorgt. Nach einem 0:2-Rückstand konnte der akut abstiegsbedrohte NSCC Trabzonspor die Partie gegen den BSV Hürriyet Burgund drehen und letztendlich verdient mit 4:2 gewinnen. Der fünfte Saisonsieg in der Berlin-Liga war in trockenen Tüchern, Erleichterung am Jubiläumssportplatz an der Bergiusstraße. Warm gemacht wurde sich auf der hübschen Anlage vor dem Spiel wie bei den Profis. Ein freundlicher Empfang, Wiener und Kaffee für insgesamt 1,90 Euro und ein Ambiente, das überhaupt nicht berlintypisch war.

Ein milder Abend. Ein freier Blick, keine Wohnhäuser rahmen die Sportanlage ein. Im Hintergrund das Rauschen des Meeres, äh, der Stadtautobahn. Aber im Ernst, am Dienstagabend hätte man auch meinen können, am Rande einer Trainingsanlage in Izmir zu stehen. Zwei türkische Vereine aus Berlin traten gegeneinander an. Kein Wunder, dass größtenteils auf und neben dem Platz Türkisch gesprochen wurde. Allein Gästetorhüter René Cobien gab die meisten Anweisungen auf Deutsch.

Berlinliga„Von der Presse? Heute ist mein letzter Tag hier! Scheiß egal, wie hier heute gespielt wird. Gewinnen? Verlieren? Völlig egal. Schreiben sie das!“ Diese kurze Mitteilung gab es von einem Spieler, der mit Trabzonspor-Mütze in zivil am Rande des Sportplatzes stand. Anschließend griff er wieder zu seinem Mobiltelefon und plauderte auf Türkisch drauf los.
Der NSCC Trabzonspor mit Auflösungserscheinungen? Auf der Webseite gibt es nur wenige Anhaltspunkte. Seit Saisonbeginn tat sich auf ihr verdammt wenig. Ein paar News vom Vorbereitungsprogramm und von einem Probetraining. Eine freie Werbefläche wird auch noch angeboten. Und: „Unsere Mannschaft bleibt in der Berlin-Liga“. Falls es gut läuft, kann diese Nachricht gleich stehen bleiben.

BerlinligaGestern gegen BSV Hürriyet Burgund lief es allerdings zu Spielbeginn richtig miserabel, und kein Buchmacher hätte noch einen Pfifferling auf Trabzonspor gesetzt. Die Gäste machten sofort Druck und erzielten Dank Yusuf Kart bereits in der zweiten Minute den Führungstreffer. Als Dündar Yaka in der 12. Minute zum 2:0 für Hürriyet Burgund nachgelegt hatte, schien der Keks bereits gegessen.
Die erste gute Möglichkeit für die Hausherren ergab sich in der 18. Minute, doch nur zwei Minuten später hatte Hürriyet Burgund die Möglichkeit zum 3:0. Viel Gebolze auf dem Kunstrasenplatz, doch Trabzonspor gab sich noch nicht auf. Auffällig die beiden Spieler Ali Kayacilar mit der Nummer 15 und Erkut Topcu mit der Nummer 55, die meist über die linke Seite einiges probierten.

Ab der 40. Minute erhöhte Trabzonspor den Druck. Erst sorgte ein Freistoß von rechts für Gefahr, wenig später noch einmal eine Möglichkeit nach gutem Spiel über rechts. Nicht unverdient der Anschlusstreffer in der 43. Minute. Nach einer Ecke setzte Mehmet Özdemir den Ball unter die Latte.
Kurz nach dem Pausentee wurde Burgund-Spieler Abdurrahman Özer auf der linken Seite kläglich allein gelassen. Trabzonspor-Keeper Erkan Türkoglu musste sein ganzes Können unter Beweis stellen, nur Dank ihm hieß es nicht bereits 1:3. Während im Hintergrund ein Schwertransport-Laster-Konvoi röhrte, musste auf dem Platz Buruk Aslan einige Minuten lang behandelt werden.

FairplayTrabzonspor nun mit richtig Dampf. Stürmer Hassan Salhab lief mehrmals in Abseits und wurde sichtlich sauer: „Spielt doch mal früher ab! Spielt Fußball!“ Auf den Rängen diskutierten derweil ein paar deutsche Stadionhopper über die Begleitumstände der Landespokalpartie Viktoria Frankfurt gegen SV Babelsberg 03 , die im vergangenen Herbst für Negativschlagzeilen gesorgt hatte.
In der 67. Minute wurde Can Öztürk für den glücklosen Hassan Salhab eingewechselt. Trainer Ahmet Kar bewies ein Näschen, denn nur drei Minuten später erzielte dieser den 2:2-Ausgleichstreffer. Nach einem extrem weiten Einwurf köpfte Öztürk den Ball in die Maschen.

ElfmeterGute Laune nun am Spielfeldrand. Zeit, um auch mal zu flaxen. „Du hast ganz schön zugenommen“, wurde der Linienrichter angesprochen. „Das geht im Sommer wieder runter“, antwortete dieser.
Unstimmigkeiten in der Gästeabwehr. Joker Öztürk legte in der 78. Minute zum 3:2 nach. Frenetischer Jubel bei den Hausherren. Keeper Türkoglu rannte über den gesamten Platz, brüllte wie ein Stier und schoss vor lauter Freude den Ball in die Hecken. Der Führungstreffer führt dazu, dass es plötzlich wie am Schnürchen lief. Die Gäste wurden auseinander genommen. Mehrmals ergaben sich noch hochkarätige Möglichkeiten. Nach einem langen Freistoß klatschte der Ball an den rechten Pfosten. Nur Sekunden später streifte ein satter Fernschuss am Gehäuse vorbei. Fünf Minuten dann noch ein Strafstoß für Trabzonspor. Özdemir schnappte sich die Kugel und verwandelte sicher. 4:2 für den NSCC, der sich nun im Abstiegskampf wieder etwas Hoffnung machen kann.

Anmerkung: Bereits im April 2009 war turus.net vor Ort und sah in der Landesliga ein 2:0 gegen den SC Gatow. Zum damaligen Spielbericht:

> zum Bericht Trabszonspor - Gatow von April 2009

> zur turus-Fotostrecke: Bilder von den Trabzonspor-Spielen

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