3. Liga: Auf geht´s mit Darmstadt, Chemnitz, Münster & Co

MB Updated

Zeit für Trauer bleibt nicht. Aus Sicht der Drittligisten ist es sicherlich schade, dass Hansa Rostock, Dynamo Dresden und Eintracht Braunschweig aufgestiegen sind, doch aus den Regionalligen kommt Nachschub, der gewiss für Freude sorgen wird. Insgesamt betrachtet, wird die 3. Liga in der Saison 2010/11 fantechnisch ein höheres Niveau haben, da mit dem FC Bayern II und dem SV Werder II gleich zwei U23-Mannschaften abgestiegen sind. Und das, was von oben kommt, ist auch nicht von schlechten Eltern: Arminia Bielefeld, Rot-Weiß Oberhausen und der VfL Osnabrück.

altZeit für Trauer bleibt nicht. Aus Sicht der Drittligisten ist es sicherlich schade, dass Hansa Rostock, Dynamo Dresden und Eintracht Braunschweig aufgestiegen sind, doch aus den Regionalligen kommt Nachschub, der gewiss für Freude sorgen wird. Insgesamt betrachtet, wird die 3. Liga in der Saison 2010/11 fantechnisch ein höheres Niveau haben, da mit dem FC Bayern II und dem SV Werder II gleich zwei U23-Mannschaften abgestiegen sind. Und das, was von oben kommt, ist auch nicht von schlechten Eltern: Arminia Bielefeld, Rot-Weiß Oberhausen und der VfL Osnabrück.

Vor ein paar Tagen wurde im turus-Magazin bereits ein Blick auf die 2. Liga geworfen: Die knackigste, brisanteste (Ultra-)Liga aller Zeiten. Sicherlich wird die 2. Bundesliga von der Brisanz her alles in den Schatten stellen, doch in der kommenden Spielzeit der 3. Liga wird es überaus interessante Konstellationen geben. Ein erstes Beispiel aus dem Stehgreif? Das Duell SC Preußen Münster gegen den VfL Osnabrück! 24 Minuten Fahrtzeit mit dem Intercity trennen beide Städte, 36 Minuten mit der Regionalbahn. Mit dem Auto benötigt man für die 57 Kilometer laut Routenplaner 40 Minuten. Zuletzt begegneten sich die beiden Vereine mit dem großen Fanpotential in der Regionalliga Nord in der Saison 2005/06. In Osnabrück gab es vor 13.000 Zuschauern ein 1:0-Heimsieg, in Münster gewannen die Preußen ihr Heimspiel mit 2:1 vor 6.100 Zuschauern. In der zurückliegenden Saison hatte Münster einen Zuschauerschnitt von über 5.600 – Tendenz zum Schluss stark steigend.

Gar 17.000 Fans kamen am gestrigen Samstag beim Spiel Darmstadt 98 gegen FC Memmingen ins Stadion am Böllenfalltor. Mit 4:0 brachte Darmstadt den Sieg locker in trockene Tücher – der Aufstieg in die 3. Liga wurde dieses Mal gepackt. Nach Jahren der Entbehrungen und Enttäuschungen ganz sicher eine großartige Sache für die Lilien-Fans. Nach 18 Jahren kehrt Darmstadt 98 das erste Mal auf die bundesweite Fußballlandkarte zurück. Echte Knaller dürften die Begegnungen mit den Kickers Offenbach und dem SV Wehen Wiesbaden werden. Nach Offenbach sind es schlappe 40 Kilometer, nach Wiesbaden nur 46 Kilometer. Offenbach und Darmstadt – diese beiden Vereine standen sich das letzte Mal in der Regionalliga 2004/05 gegenüber. Die Zuschauerzahlen konnten sich sehen lassen: In Darmstadt kamen damals 13.000 Fans gegen Offenbach (0:2), in Offenbach waren es gegen Darmstadt 11.000 Zuschauer (0:1).

altSo einige Begegnungen, bei denen sich alte Rivalen treffen, gibt es auch in der Region Nordost. Aus der Regionalliga Nord rückt der Chemnitzer FC in die 3. Liga vor und trifft dort auf den  FC Carl Zeiss Jena und auf Rot-Weiß Erfurt. In Chemnitz ist man heiß auf die 3. Liga, beim wichtigen Spiel gegen RB Leipzig fanden knapp 13.000 Fans den Weg ins Stadion an der Gellertstraße. Jena und Chemnitz trafen zuletzt in der Regionalliga Nord 2005/06 aufeinander. Beide Duelle konnte Jena mit 3:1 für sich entscheiden. Bei beiden Spielen kamen über 5.000 Zuschauer. Als FC Karl-Marx-Stadt spielte man in der DDR-Oberliga über 50-mal gegen den Konkurrenten aus Jena. In der Oberliga-Bilanz hat Jena deutlich die Nase vorn, in der Zeit nach 1990 waren die Duelle in der 2. Bundesliga und der Regionalliga deutlich ausgeglichener. 1995 trafen beiden Klubs auch in der 2. Runde des DFB-Pokals aufeinander. Deutlich mit 5:2 konnte der CFC bei Carl-Zeiss gewinnen.
Auch die Erfurter hatten die Chemnitzer zuletzt in der Regionalliga-Spielzeit 2005/06 gesehen. Erfurt konnte beide Duelle mit 1:0 für sich entscheiden.

Mächtig Schwung in die 3. Liga wird auch der Absteiger Arminia Bielefeld bringen. Besonders interessant dürften die Spiele der Bielefelder gegen Münster und Osnabrück werden. Osnabrück und Bielefeld hatten in der zurückliegenden Zweitligasaison einen ähnlichen Zuschauerschnitt von rund 13.500. Arminia konnte am 13. November 2010 mit 2:1 gegen den VfL gewinnen – 20.100 Fans wollten dieses Duell in der SchücoArena sehen. Am 8. April dieses Jahres gab es in der osnatel-Arena vor 16.000 Zuschauern ein torloses Unentschieden. Man schrieb den 15. Dezember 2000, als der VfL Osnabrück das letzte Mal gegen die Arminia gewinnen konnte. Wolfgang Schütte schoss damals vor rund 10.400 Fans das Tor des Tages zum 1:0-Sieg im Stadion an der Bremer Brücke.

altHoch her geht es derzeit beim SV Babelsberg 03, bei dem noch eine Finanzlücke zu schließen ist. Sollte dies nicht gelingen, würde es bedauerlicherweise eine Etage tiefer gehen. Die Stadt Potsdam  hat allerdings einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 700.000 Euro zum Etat des finanziell stark angeschlagenen Vereins in Aussicht gestellt. Zudem heißt es: „Nulldrei retten!“ Spenden werden gesammelt. Ein paar tausend Euro sind bereits zusammen gekommen. Sollte die Aktion gelingen, dürfen sich die Babelsberger auf völlig neue Gegner freuen. Babelsberg gegen Darmstadt 98? Das hat es noch nie gegeben. Mit Bielefeld hat es Nulldrei nur in der Zweitligasaison 2000/01 zu tun gehabt. Der 1:0-Auswärtssieg der Babelsberger gleich am ersten Spieltag sorgte damals für Furore. Enrico Röver lochte in der 90. Minute vor 10.600 ein und machte den Aufsteiger glücklich. Im Rückspiel drehten die Arminen den Spieß um und gewannen mit 2:0 im Karl-Liebknecht-Stadion vor 3.700 Zuschauern. Ein Wiedersehen gibt es auch mit Rot-Weiß Oberhausen. Nulldrei und der RWO sind sich bis dato viermal begegnet. Alle Partien konnte Oberhausen für sich entscheiden. Apropos Oberhausen. Die letzten Duelle gegen den SV Darmstadt 98 gab es zuletzt in der Zweitligasaison 1987/88. Gegen Preußen Münster hatte man zuletzt am 14. Mai 2006 gespielt. Münster gewann damals im Niederrheinstadion mit 2:1.

Nicht mehr mit dabei sind 2011/12 die drei Zugpferde der zurückliegenden Saison. Braunschweig und Dresden mit jeweils über 17.000 Zuschauer im Schnitt sowie Rostock mit 14.700 im Schnitt spielen nun in Liga zwei und werden dort für Furore sorgen. Abgestiegen sind mit Bayern II, Bremen II und Rot Weiss Ahlen dafür drei Klubs, die naturgemäß nicht gerade Zuschauermagneten sind. Aus der Regionalliga Nord kommt mit Chemnitz der Klub, der dort mit 4.052 hinter dem FC Magdeburg und RB Leipzig den dritthöchsten Schnitt hatte. Allerdings sorgten die zahlreich angereisten Chemnitzer selbst dafür, dass RB Leipzig in der Zuschauertabelle knapp vor dem CFC steht. Aus der Regionalliga West kommt mit Preußen Münster der dortige absolute Zuschauerkrösus (5.600). Zu Darmstadt 98 pilgerten in der zurückliegenden Saison der Regionalliga Süd im Schnitt 4.333 Fans. Nur Hessen Kassel zog mehr Zuschauer an (5.500). Der Schnitt der 3. Liga lag 2010/11 bei 5.580. Es ist zu erwarten, dass der Schnitt in der kommenden Saison einen ähnlichen Wert haben wird. Trotz Weggang von Hansa und Dynamo...

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