Nervtötend: Vuvuzelas übertröten und verderben die WM-Stimmung

RS Updated

Die englischen Fans sind bekannt für ihre Sangeskunst. Auch keine England-Freunde zollen der guten Stimmung in den Stadien und dem inbrünstigen Gesang jedes Mal großen Respekt. Aber auch die Anhänger der Three Lions mussten in ihrem Auftaktmatch gegen die USA (Endstand 1:1) die Segel (bzw. ihre Stimme), vor dem Blasinstrument und Symbol des südafrikanischen Fußballs streichen: Die Vuvuzela übertönte selbst ein kräftig gesungenes „God save the Queen“ während des Spiels fast vollständig und auch die Trompeter die „Rule Britannia“ anstimmten, verloren sich im Getröte.

Die englischen Fans sind bekannt für ihre Sangeskunst. Auch keine England-Freunde zollen der guten Stimmung in den Stadien und dem inbrünstigen Gesang jedes Mal großen Respekt. Aber auch die Anhänger der Three Lions mussten in ihrem Auftaktmatch gegen die USA (Endstand 1:1) die Segel (bzw. ihre Stimme), vor dem Blasinstrument und Symbol des südafrikanischen Fußballs streichen: Die Vuvuzela übertönte selbst ein kräftig gesungenes „God save the Queen“ während des Spiels fast vollständig und auch die Trompeter die „Rule Britannia“ anstimmten, verloren sich im Getröte.

Auch für die Fans zu Hause ist das, wenn es tausendfach Anwendung findet und wie ein Bienen, oder Hornissen-Schwarm klingt, inzwischen mehr als nervig. Vuvuzela (nicht Uwe Seeler) ist schon nach den ersten WM-Spielen das Sinnbild für den Stimmungstod. Und nicht nur das: Manch ein Anhänger fürchtet um sein Gehör. Da die Tröten so laut sind, dass sie sogar die Stadion-Lautsprecher übertönen, werden letztere noch lauter gedreht. So klingt der ganze Geräuschebrei – auch am Fernseher zu Hause – nun eher wie von den kurvenden Rennboliden der Formel1.

Die Vuvuzela, die nun auch in Deutschland für knapp einem Euro an jeder Straßenecke gekauft werden kann, wurde in Südafrika in den 1990er Jahren populär. Für den Ton, der eigentlich den monotonen Klang eines Elefanten imitieren soll, braucht man nur seine Lippen fest an das Gerät zu pressen und kräftig zu blasen. Schon im vergangenen Jahr zum Konföderationen-Pokal in Südafrika wurden Vuvuzelas intensiv eingesetzt. Schon damals forderte Mannschaften und TV-Sender ein Verbot, aber die FIFA entschied sich dagegen. In Deutschland ist der Gebrauch von Vuvuzelas bei öffentlichen Veranstaltungen (Public Viewing) dagegen meist verboten. Immerhin sollen bei einem einmaligen Getröte schon ein Schalldruck von 130 Dezibel erreicht werden.

Kommentar: Jetzt die Vuvuzelas zu verbieten, wäre eine Farce, bei der die über alles herrschende FIFA (in persona Sepp Blatter) ihr Gesicht verlieren würde. Und so wird die WM 2010 als die nervigste in die Geschichte eingehen. Vielleicht sollten den Vuvuzela-Käufern auch noch ein Ohrenschutz beigegeben werden. Und vielleicht sollten ARD, ZDF und RTL, den Spielmoderator von den Umgebungsgeräuschen herausfiltern. Manch einer mag sehnsüchtig an 2006 denken, die beste Weltmeisterschaft mit der besten Stimmung aller Zeiten. Manch einer freut sich schon auf die WM 2014 und die Samba-Trommeln in Brasilien. Nur aber noch ein vier wöchiges Vuvuzela-Törööö.

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