1. FC Union Berlin vs. 1860 München: Lauth beglückt Löwen mit Doppelschlag

MB Updated

Der TSV 1860 München bleibt im Stadion An der Alten Försterei ungeschlagen! Nach einem 1:1 und zwei 1:0-Siegen seit der Spielzeit 2009/10 folgte am Samstagnachmittag ein weiteres Remis. Premiere allerdings: Zum ersten Mal gelangen den Löwen zwei Treffer. 2009 war es Charis Pappas, im Februar 2011 Kevin Volland und im Februar 2012 Stefan Aigner, der die Bude klarmachen konnte. Dieses Mal war es kein Geringerer als Benjamin Lauth, dem gleich zwei Treffer – beide vorbereitet von Moritz Stoppelkamp – glücken sollten.

1860Der TSV 1860 München bleibt im Stadion An der Alten Försterei ungeschlagen! Nach einem 1:1 und zwei 1:0-Siegen seit der Spielzeit 2009/10 folgte am Samstagnachmittag ein weiteres Remis. Premiere allerdings: Zum ersten Mal gelangen den Löwen zwei Treffer. 2009 war es Charis Pappas, im Februar 2011 Kevin Volland und im Februar 2012 Stefan Aigner, der die Bude klarmachen konnte. Dieses Mal war es kein Geringerer als Benjamin Lauth, dem gleich zwei Treffer – beide vorbereitet von Moritz Stoppelkamp – glücken sollten.

1860Der Rasen der Alten Försterei als gutes Pflaster für die Sechziger. Nach den zwei 1:0-Siegen in Berlin-Köpenick war es kein Wunder, dass der Gästeblock komplett ausverkauft war. Gut gefüllt war der Gästebereich bereits die letzten Male, am gestrigen Samstag waren es dann rund 2.500 Fans, die ihr Team lautstark unterstützten. Viele von ihnen mit einer hellblauen  Mütze auf dem Kopf. Mit im Gepäck ein Spruchband mit der Aufschrift „Ohne Stimme – keine Stimmung“. Protestaktionen gab es im mit 16.750 Zuschauern ausverkauften Stadion nicht. Noch nicht. Unter dem Dach der Waldseite wies ebenfalls ein riesiges Banner auf die kommenden Tage hin: „Ohne Stimmung 12:12 keine Stimmung“. An den kommenden drei Spieltagen wird es dann zu Aktionen von Seiten der jeweiligen Fans in ganz Deutschland kommen. Unter anderen werden die Ultras / Fußballfans 12 Minuten und 12 Sekunden lang schweigen, um deutlich zu machen, wie sich ein seelenloser Konsumtempel anfühlt.

UnionWährend es in einigen deutschen Stadien bereits an diesem Spieltag zu Protest- bzw. Schweigeaktionen kam, verlief beim Spiel der Eisernen gegen die Löwen der Support ganz normal. Richtig laut wurde es in der Alten Försterei in der 22. Minute. Gegen forsch aufspielende Sechziger gelang Union der Führungstreffer zum 1:0. Nach einer Mattuschka-Ecke hatte Christian Stuff mit dem Kopf eingelocht. Sekunden zuvor hatte bereits Terrode das Tor auf dem Fuß gehabt, die lebende ungarische Torwartlegende Gabor Kiraly in der grauen Schlabberhose konnte zur besagten Ecke klären.

18601860 versuchte nun einen Gang zuzulegen, kam jedoch bis zur Pause nicht zu wirklich guten Tormöglichkeiten. Das sollte sich nach dem Pausentee ändern. Der neue Löwen-Trainer Alexander Schmidt, der zuvor die zweite Mannschaft geleitet und von Juli 2010 bis Juni 2012 als Co-Trainer der ersten Mannschaft gearbeitet hatte, brachte mit Markus Ziereis (für Sebastian Maier) in der Offensive einen neuen Mann ins Spiel. In der 53. Minute war es schließlich Moritz Stoppelkamp, der sich auf der rechten Seite durcharbeiten und den Ball maßgeschneidert reinbringen konnte. Benjamin Lauth – bereits seit 2008 und zuvor von 2002 bis 2004 im hellblauen Sechziger-Trikot – war zur Stelle und lochte zum viel umjubelten 1:1 ein. Ein Freudensprung einiger Fans auf den Zaun. Der Ausgleichstreffer kam einem Befreiungsschlag gleich. Geballte Fäuste, verzerrte Gesichter, Emotionen pur. Sogar das Fluchttor des Gästeblocks drohte aufzuspringen, doch zwei Ordner hatten die Sache fix im Griff.

AF1860 München hatte nun Lust auf mehr. Sollte wieder ein Dreier bei den Köpenickern möglich sein? Sah ganz danach aus, denn die Gäste drängten zum weiteren Treffer. Zuerst hatte Daniel Halfar in der 65. Minute eine prima Chance, dann war es wieder Stoppelkamp, der für Lauth vorbereitete. Dieses Mal wurde in der 70. Minute die Sache mit dem Köpfchen gemacht. 2:1 für Sechzig. Das Spiel gedreht. Jubelorgie im gefüllten Gästeblock. Wieder auf den Zaun, inmitten der Masse wurde im Überschwang der Freude etwas Pyrotechnik gezündet. Der teilweise mit dem Sonderzug angereiste Anhang war verständlicherweise außer Rand und Band. Zuletzt gab es drei Niederlagen in vier Spielen. Und diese ohne eigenen Treffer. 0:1 beim FC Energie Cottbus, 0:2 gegen den FC St. Pauli, 0:2 gegen den 1. FC Köln. Der 1:0-Sieg beim FSV Frankfurt rette Reiner Maurer auch nicht mehr den Kopf. Nach der Pleite gegen Köln war er seinen Job los. Und nun der erste Sieg im ersten Spiel für Alexander Schmidt?

2:2Die Hausherren wollten keine Geschenke verteilen. Der Schalter wurde umgelegt, mit Druck ging es nun in Richtung Gehäuse von Gabor Kiraly. Volle Kraft voraus. Die rot-weißen Ränge erwachten zum Leben. Markus Karl hatte in der 76. und 80. Minute jeweils eine gute Möglichkeit. Nur eine Minute später brachte Christian Stuff in Richtung 1860-Tor, Gabor Kiraly machte sich lang und lenkte diesen zur linken Seite ab. Dort stand Adam Nemec bereit und bugsierte den Ball in die Maschen. Ein tosender Orkan nun bei den Union-Fans. 

Mit einem Punkt begnügen wollten sich die Eisernen nicht. Weiter ging´s. Und auch die Gäste setzten alles auf eine Karte und drängten ihrerseits auf den dritten Treffer. Am Ende blieb es beim durchaus gerechten 2:2, mit dem beide Seiten sicherlich einigermaßen gut leben können. Von ihren Anhängern gefeiert wurden beide Mannschaften. Einen Zaunsprung von Gabor Kiraly gab es dieses Mal jedoch nicht. Im Falle eines Sechziger-Sieges wäre dieser ganz gewiss wieder fällig gewesen. 

Gabor KiralyFür die Gästefans bereit standen Busse, die vom 1. FC Union Berlin organisiert wurden. Diese fuhren die Löwen-Fans zurück in die City von Berlin, von wo aus es später am Abend mit dem Sonderzug wieder zurück nach München ging. Dieser konnte jedoch auf Grund eines Unfalls erst verspätet seine Fahrt gen Heimat fortsetzen.

SpielballSportlich geht es bereits unter der Woche weiter. Bereits am Dienstag empfängt der TSV 1860 München den Tabellenfünften SC Paderborn 07. Die Eisernen reisen indes am Mittwoch zum MSV Duisburg. Wie eingangs erwähnt wird es ab dem kommenden Spieltag zu zahlreichen Fanaktionen kommen. Mit einer Stimme fragen dann die Fans: „Welchen Fußball willst du?“ 

Hintergrund: Am 12. Dezember 2012 werden die Fußballvereine auf einer Sitzung über die Umsetzung und/oder Veränderung des Konzeptes „Sicheres Stadionerlebnis“ sprechen. Um den Vereinen, dem DFB und der DFL ein klares Zeichen zu geben, werden die Kurven in Deutschland ab dem 27. November 2012 die ersten 12 Minuten und 12 Sekunden schweigen.

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Union Berlin

> zur turus-Fotostrecke: TSV 1860 München

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