Kein weiterer Pokal-Coup: Berliner AK 07 unterliegt 1860 München

MB Updated

Recht hoch schlugen im Vorfeld die Wogen. Der Grund waren die Eintrittspreise für das DFB-Pokalspiel zwischen dem Regionalligisten Berliner AK 07 und dem Zweitligisten TSV 1860 München. Die preiswertesten Tickets kosteten immerhin 15 Euro – für viele Berliner Fußballfreunde einfach zu viel Geld. Wolle der Verein richtig Kasse machen? Oder wolle man gar auf diesem Wege die Zuschauerzahl begrenzen, um Stadionmiete und weitere Sicherheitskosten zu sparen? In diversen Foren und sozialen Netzwerken wurde viel diskutiert und gemutmaßt.Recht hoch schlugen im Vorfeld die Wogen. Der Grund waren die Eintrittspreise für das DFB-Pokalspiel zwischen dem Regionalligisten Berliner AK 07 und dem Zweitligisten TSV 1860 München. Die preiswertesten Tickets kosteten immerhin 15 Euro – für viele Berliner Fußballfreunde einfach zu viel Geld. Wolle der Verein richtig Kasse machen? Oder wolle man gar auf diesem Wege die Zuschauerzahl begrenzen, um Stadionmiete und weitere Sicherheitskosten zu sparen? In diversen Foren und sozialen Netzwerken wurde viel diskutiert und gemutmaßt.

BAK 1860Recht hoch schlugen im Vorfeld die Wogen. Der Grund waren die Eintrittspreise für das DFB-Pokalspiel zwischen dem Regionalligisten Berliner AK 07 und dem Zweitligisten TSV 1860 München. Die preiswertesten Tickets kosteten immerhin 15 Euro – für viele Berliner Fußballfreunde einfach zu viel Geld. Wolle der Verein richtig Kasse machen? Oder wolle man gar auf diesem Wege die Zuschauerzahl begrenzen, um Stadionmiete und weitere Sicherheitskosten zu sparen? In diversen Foren und sozialen Netzwerken wurde viel diskutiert und gemutmaßt.

Wie könne ein Verein, der zuletzt beim Regionalliga-Heimspiel gegen Germania Halberstadt im Poststadion gerade einmal 84 zahlende Zuschauer begrüßen durfte, die Chance verpassen, mit einer vernünftigen Preispolitik in der zweiten Pokalrunde mal richtig den Jahn-Sportpark zu füllen, fragten sich etliche fußballinteressierte Berliner. Sei wie es. Erwartungsgemäß wurde es am Dienstagabend nicht rappelvoll, allerdings schauten dann doch weitaus mehr Zuschauer vorbei, als manch einer vermutet hatte. Auch der Verein schien überrascht, denn die Situation am Einlass war nicht wirklich hübsch anzusehen. Gedränge, zu wenige Ordner am Zugang zum Heimbereich des Stadions. Erst im Laufe der ersten Halbzeit fand dann wirklich jeder ein gewünschtes Plätzchen. 

1860Davon bekamen die Gästefans aus München herzlich wenig mit, wenn gleich ein Teil der Ultras auch erst fünf Minuten vor Anpfiff ihren Platz einnehmen konnte. In letzter Sekunde wurden noch rasch die Fahnenstöcke zusammengesteckt und das Spruchband mit der Aufschrift „Ganz egal wo - du bist nicht allein“ ausgerollt. Was folgte, war ein recht passabler Support der mitgereisten 1860-Fans. Insgesamt hatten sich über 4.000 Zuschauer eingefunden, unter ihnen rund 500, die den Löwen die Daumen drückten. 

BAKAuf dem Rasen legten die Hausherren gleich mächtig los. Was gegen die TSG 1899 Hoffenheim funktioniert hatte, sollte doch auch gegen die Sechziger klappen. Volle Pulle drauf und nichts anbrennen lassen. In der siebten Minute kam der BAK zur ersten Gelegenheit. Nach einem Freistoß von Blazynski versuchte es Metin Cakmak mit dem Kopf. Die Reaktion aus dem Gästebereich war eindeutig: „Berlin, Berlin, wir scheißen auf Berlin!“ Die Gastgeber blieben forsch, doch nach einer Viertelstunde kam 1860 besser ins Spiel. In der 17. Minute eine richtig gute Möglichkeit der Löwen, doch der Linienrichter zeigte Abseits an. Das Spiel blieb unterhaltsam und abwechslungsreich. Nach 25 Minuten lag dann die Führung des Regionalligisten in der Luft. Erst die fette Chance von Altiparmak, dann die gute Möglichkeit von Gerlach und dann der Schuss von Blazynski rechts vorbei am Löwengehäuse.

1860„BAK! BAK!“, ertönte es nun von der Haupttribüne des Jahn-Sportparks. Dieser Ruf verstummte jedoch in der 38. Minute. Moritz Stoppelkamp umkurvte geschickt BAK-Keeper Kisiel und lochte zum 1:0 für den TSV 1860 München ein. Großer Jubel und Pyrotechnik-Einsatz nun bei den Löwen-Fans. Versteckt abgebrannte Bengalos und aufsteigender Rauch. Als ein Plastiksitz Feuer fing, wurden die Ordner nervös. Zu einem martialischen Einsatz kam es jedoch nicht, die Flammen gingen nach wenigen Minuten von selber aus. Als der Stadionsprecher eine Ansage machte, erklang es frech als Sprechgesang: „Halt dein Maul, halt dein Maul, halt dein Maul!“ Mit der 1:0-Führung der Gäste ging es schließlich in die Stadionkatakomben zum Pausentee.

BAKBAK-Trainer Jens Härtel schien die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team steckte in der zweiten Halbzeit nicht auf. Mehr Zug zum Tor hatten allerdings die Gäste, die in der Offensive geschickter agierten. Der Sack sollte zugemacht werden – und er wurde zugemacht. Und zwar von Stoppelkamp, der in der 62. Minute zum 2:0 für 1860 nachlegen konnte. Noch einmal ein kräftiger Jubelsturm im Gästeblock, dieses Mal allerdings ohne Rauch und Flammen. Dafür ein lautstarkes „60 ist der geilste Klub der Welt...“ Der weitere Verlauf des Spiels ist rasch geschildert. Die Gäste spielten die Zeit routiniert runter, die Berliner zeigten ein letztes Aufbäumen und kamen in der 70. und 80. Minute noch einmal zu guten Möglichkeiten. Ein Tor sollte dem BAK am heutigen Tag nicht gelingen. Dafür brachten die Münchener ihre Fans noch einmal zum Jubeln. In der 89. Minute sorgte Ismael Blanco mit seinem Treffer für den 3:0-Endstand.

1860Ende gut, alles gut – aus Sicht der Löwen? Nicht ganz, denn der angereiste Anhang zeigte sich enttäuscht darüber, dass die Mannschaft nicht zum Abklatschen an den Zaun kam. Diese beließ es bei einem Zuwinken vom Rasen aus. Dem Publikum näher kamen nach Abpfiff die Spieler des Berliner AK. Gespräche am Zaun, die Eindrücke vom aufregenden Pokalabend wurden geteilt und verarbeitet. Noch einmal tief einatmen und die Atmosphäre aufsaugen. Am kommenden Samstag wartet wieder der Regionalliga-Alltag. Angetreten wird dann beim VfB Auerbach. Das nächste Heimspiel findet am 10. November gegen den ZFC Meuselwitz statt. Dann hoffentlich vor mehr als 84 Zuschauern. Denn dass auch der BAK Zuschauer mobilisieren kann, hat er gegen 1860 München bewiesen. Trotz der recht hohen Eintrittspreise...

> zur turus-Fotostrecke: TSV 1860 München

 

Benutzer-Bewertungen

In diesem Beitrag gibt es noch keine Bewertungen.
Hast du schon ein Konto?
Ratings
Bewertung / Kommentar für den Artikel
Datenschutz
Durch das Anhaken der folgenden Checkbox und des Buttons "Absenden" erlaube ich turus.net die Speicherung meiner oben eingegeben Daten:
Um eine Übersicht über die Kommentare / Bewertungen zu erhalten und Missbrauch zu vermeiden wird auf turus.net der Inhalt der Felder "Name", "Titel" "Kommentartext" (alles keine Pflichtfelder / also nur wenn angegeben), die Bewertung sowie Deine IP-Adresse und Zeitstempel Deines Kommentars gespeichert. Du kannst die Speicherung Deines Kommentars jederzeit widerrufen. Schreibe uns einfach eine E-Mail: "kommentar / at / turus.net". Mehr Informationen welche personenbezogenen Daten gespeichert werden, findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Ich stimme der Speicherung meiner personenbezogenen Daten zu:
Kommentare