Mit dem Schiff zum Auswärtsspiel: Tasmania Berlin lässt in Kladow Punkte liegen

MB Updated

Nicht am Ende der Welt, doch immerhin am Ende Berlins liegt Kladow. Hübsch gelegen am westlichen Ufer der Havel und des Großen Wannsees. Fernab der quirligen City, fernab von Trubel und Autogestank. Rund 14.000 Einwohner leben in dem südlichsten Ortsteils des Bezirks Spandaus. Dort beheimatet sind die Sportfreunde Kladow, deren erste Herrenmannschaft in der Landesliga Staffel 1 spielt. Am Dienstagabend zu Gast war der SV Tasmania Berlin, der sich noch gute Chancen für den Aufstieg in die Berlin-Liga (sechste Spielklasse) ausrechnet. Ein Sieg sollte also her im idyllischen Kladow!

SchiffNicht am Ende der Welt, doch immerhin am Ende Berlins liegt Kladow. Hübsch gelegen am westlichen Ufer der Havel und des Großen Wannsees. Fernab der quirligen City, fernab von Trubel und Autogestank. Rund 14.000 Einwohner leben in dem südlichsten Ortsteils des Bezirks Spandaus. Dort beheimatet sind die Sportfreunde Kladow, deren erste Herrenmannschaft in der Landesliga Staffel 1 spielt. Am Dienstagabend zu Gast war der SV Tasmania Berlin, der sich noch gute Chancen für den Aufstieg in die Berlin-Liga (sechste Spielklasse) ausrechnet. Ein Sieg sollte also her im idyllischen Kladow!

Bestes Sommerwetter. Ein Fußballspiel im Grünen. Dazu ein kühles Blondes. Das klang vielversprechend. Der Clou: Kladow ist auf dem Wasserweg erreichbar! Mit der Fähre der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ist es möglich, stündlich von der Anlegestelle Wannsee aus nach Kladow zu fahren. 20 Minuten dauert die Überfahrt. Zeit genug, um sich an der Bugspitze des Schiffs den Seewind durch die Haare streifen zu lassen.

Der Haken: Die Fähre verkehrt nur bis 19 Uhr bzw. 19:30 Uhr. Bei einem Abendspiel in Kladow muss bei der Heimreise auf die Linienbusse der BVG zurückgegriffen werden. Diese umfahren in nördlicher Richtung die breite Havel und bringen den Fahrgast entweder in die Altstadt Spandau und direkt zur Ringbahn am Messegelände.

SF KladowVom Kladower Hafen aus geht es an der Dorfkirche vorbei nach Alt-Kladow. 15 Minuten benötigt man insgesamt für den Fußweg zum Sportplatz an der Krampnitzer Straße. Nach Fährüberfahrt und entspanntem Spaziergang dort angekommen, denkt man noch einmal: Perfekt! Völlig umgeben von viel Grün befindet sich die Sportanlage des SF Kladow e.V. Eine wirklich schmucke Angelegenheit inklusive Gaststätte mit großer Terrasse. Frisches Bier im Glas zu fairen Preisen. Diverse Sitzmöglichkeiten entlang der Geraden. Schattige Plätze, sonnige Plätze – ganz wie es einem beliebt. Kein Wunder, dass manch ein Fußballfreund seine bessere Hälfte dabei hatte. So hatten sich bei Spielbeginn rund einhundert Zuschauer eingefunden, was für die siebte Liga ganz sicher keine schlechte Hausnummer ist.

KladowApropos Spielbeginn. Los ging es mit einer 15-minütigen Verspätung. Ein Linienrichter befand sich noch auf der Anreise und erreichte die Sportanlage erst nach 19 Uhr. Was soll´s. Die Spieler hielten sich auf dem Kunstrasen warm, die Zuschauer kühlten und befeuchteten indes ihre Kehlen. Allesfahrer, Groundhopper, Kiebitze – wieder zu sehen waren altbekannte Gesichter. Zum einen war diese verlegte Partie an jenem Abend das einzige relevante Fußballspiel in Berlin, zum anderen versprach dieser Ausflug eine nette Angelegenheit zu werden. Auch sportlich ging es um einiges. Immerhin hätte Tasmania Berlin mit einem Sieg als frisch gebackener Tabellenfahrer zurück nach Neukölln fahren können.

KladowDie Jungs von Tasmania hatten sich viel vorgenommen. Der Ball, der eher einer geschwärzten Kugel glich, rollte recht flott. Den ersten Treffer des Abends erzielten allerdings die Hausherren in blau-gelb. Aus kurzer Distanz wurde im Gewühl mit dem Kopf eingelocht. Postwendend die Antwort der in blau gekleideten Gäste. Immens schnell nach vorn, die gesamte Kladower Abwehr wurde ausgehebelt. Plötzlich befanden sich drei, vier Tasmanen vor dem Gehäuse. Einmal rüber gespielt und rein das Ding. 1:1. Tasmania versuchte gleich nachzulegen. Nach einer guten Ecke von rechts klatschte der Ball an den linken Pfosten. Unterhaltsam blieb es bis zur Pause, Tore gab es jedoch vorerst keine zu sehen.

Gleich zu Beginn des zweiten Halbschnitts legte Tasmania los wie die Feuerwehr. Bereits in der 46. Minute die 2:1-Führung der Gäste. „Jawohl!“, „Weiter geht´s!“ Nun zeigte sich, dass mindestens 30 Zuschauer der Tasmania die Daumen drückten. Es schien, als stünde der Tabellenführung nichts mehr im Weg, doch Kladow zeigte sich überaus motiviert und lochte zum 2:2 ein.

KladowGerumpel auf der Trainerbank. Die Partie wurde hitziger. Tasmania wurde ungeduldig und holte die Brechstange raus. Allen voran der wuchtige Stürmer mit der Nummer 11. Wütende Angriffe. Verbalgefechte mit dem Gegner. Und auch das eine oder andere Foul am Rande zur Tätlichkeit war zu beklagen. Der junge Schiedsrichter bewahrte die Ruhe und trug dazu bei, dass es nicht eskalierte. Richtig hektisch wurde es kurz vor Schluss nach einem Foul an einen Tasmania-Spieler. Böse Worte. Drohende Blicke. Als der Schiedsrichter schließlich das Spiel nach 90 Minuten abpfiff und auf dem Papier ein 2:2 stand, lagen bei manch einem Tasmanen die Nerven blank. Hässliche Worte auf der friedlichen, idyllischen Sportanlage. Mutmaßungen. Beschimpfungen.

„Wie viel Geld habt ihr von den Schwän*** bekommen?“, „Opfer!“ Wer eigentlich angesprochen war, erschloss sich nicht ganz. Ob Gegenspieler oder das Schiedsrichtergespann gemeint war, blieb ungeklärt. Fakt ist, dass Trainer und einige Spieler von Tasmania mächtig wütend waren. Geld? Von wem? Von der Konkurrenz? Vom SC Charlottenburg oder vom Club Italia? Sei, wie es sei. Tasmania hätte den Sack in Kladow zumachen können und aus eigener Kraft den Aufstieg in trockene Tücher bringen können. So aber ist man auf einen Ausrutscher des SC Charlottenburg angewiesen. Dieser muss noch bei Fortuna Biesdorf und gegen den BFC Dynamo II antreten. Tasmania hat es dagegen daheim mit dem FC Brandenburg 03 und auswärts mit dem Tabellenletzten Lichtenrader BC 25 zu tun.

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