BAK 07 gewinnt Pokalspiel gegen BFC Dynamo mit merkwürdigen Nebengeräuschen

MB Updated

Weshalb nach Abpfiff ein Dutzend Kids quer über den Rasen des altehrwürdigen Poststadions rennen und vor den friedlich abziehenden Gästefans mit rot-weißen BAK-Fahnen umherfuchteln und sogar Stinkefinger in Richtung BFC-Ultras zeigen musste, bleibt ein Geheimnis. Fakt ist, dass ein älterer Herr die Jungs wieder barsch zurückpfiff, bevor schlimmeres passieren würde. Gewiss kann man sagen, es waren nur 12-jährige, die überschwänglich feierten. Andererseits: Wäre diese Lappalie der Grund für spätere Auseinandersetzungen gewesen, hätte sich der Ordnerdienst des Berliner AK 07 die Narrenkappe aufsetzen müssen.

BAK - BFCWeshalb nach Abpfiff ein Dutzend Kids quer über den Rasen des altehrwürdigen Poststadions rennen und vor den friedlich abziehenden Gästefans mit rot-weißen BAK-Fahnen umherfuchteln und sogar Stinkefinger in Richtung BFC-Ultras zeigen musste, bleibt ein Geheimnis. Fakt ist, dass ein älterer Herr die Jungs wieder barsch zurückpfiff, bevor schlimmeres passieren würde. Gewiss kann man sagen, es waren nur 12-jährige, die überschwänglich feierten. Andererseits: Wäre diese Lappalie der Grund für spätere Auseinandersetzungen gewesen, hätte sich der Ordnerdienst des Berliner AK 07 die Narrenkappe aufsetzen müssen.

BAKWohl fast alle im Stadion mussten feststellen, dass die Mannschaft des Berliner AK 07 im durchaus brisanten Halbfinale des Berliner Pilsner Pokals überlegen war, wenn gleich die Gäste aus Berlin-Hohenschönhausen recht gut gegenhalten konnten. Abseits des grünen Rasens hakte es jedoch in manchen Punkten beim Gastgeber. Getränkeprobleme im Gästebereich? Und das, obwohl im Vorfeld bereits mit rund 1.000 Anhängern des BFC Dynamo zu rechnen war?! Kids, die nach Spielschluss munter über den Rasen rennen können? In welchem deutschen Stadion sollte so etwas möglich sein? Woanders nennt man so etwas „einen heimischen Platzsturm“. Klingt albern, ist aber so. Noch schlimmer: Nach Abpfiff standen am Seitenausgang der Haupttribüne ein paar BAK-Ordner, die dachten, sie wären die Türsteher eines Belgrader Casinos. Mit Hund (immerhin mit Maulkorb) inmitten der wartenden Leute? Freche Worte in Richtung Pressevertreter, die ihre Westen abgeben wollten? Kein Wunder, dass ganz fix ein Wort dem anderen folgte.

Von diesen Punkten einmal abgesehen: Unter dem Strich kann man froh sein, dass es ein friedlicher Fußballabend war. Zudem entwickelte sich ein Pokalfight, der durchaus spannend war und am Ende noch einmal an Dramatik zulegte.

Alles begann mit einem weinroten Marsch vom Berliner Hauptbahnhof zum Poststadion in Moabit. Bei schönem Frühlingswetter kaufte der eine oder andere am Spätkauf noch rasch ein kühles Blondes in der Flasche. Besser so, denn später im Block gab es nur alkoholfreies Bier – wenn überhaupt. Nicht jeder schaffte es, pünktlich bei Anpfiff um 18 Uhr im Stadion zu sein, und so füllte sich die Gegengerade erst nach und nach, bis gegen 18:30 Uhr die rund 900 Gästefans unter den insgesamt 1.200 Zuschauern alle vor Ort waren. Verpasst hatten sie noch nicht allzu viel. Der Regionalligist BAK 07 versuchte das Spiel zu machen, der ersatzgeschwächte Oberligist BFC Dynamo konnte recht gut mithalten.

BFC DynamoBFC-Offensivkraft Cissé zeigte sich überaus motiviert und versuchte vorn zu Möglichkeiten zu kommen. Dem mit Spielern aus der zweiten Mannschaft und der A-Jugend aufgestockten Team gelang es bis zur 40. Minute hinten die Null zu halten. Gerade stimmten ein paar BAK-Anhänger ein „Scheiß Dynamo!“ an, als nach weitem Einwurf der Ball nach trockenem Schuss im Netz des BFC-Gehäuses zappelte. Dem aus Hohenschönhausener Sicht nicht genug, landete nach einer Ecke von rechts der Ball per Kopf in der 44. Minute gleich noch einmal im Tor. 2:0 für den Favoriten. Für den BFC waren die beiden Gegentreffer unmittelbar vor dem Pausentee extrem ungünstig.

PokalfightDie zweite Halbzeit begann mit einem forschen „In Berlin kennt euch keine Sau!“ aus Richtung Gästekurve. Der BAK wollte nun den Sack zu machen und drängte auf den dritten Treffer. Zur Freude der angereisten Fans gaben sich die Weinroten noch nicht auf und versuchten mit Kampf die spielerische Unterlegenheit auszugleichen.
„Der Hahn läuft. Es gibt wieder Getränke!“, gab der Stadionsprecher bekannt. Auf dem Rasen zeigte sich indes Cissé genervt und war nach der gelben Karte dem Platzverweis bedenklich nahe. Sein Mannschaftskollege Nico Hildebrandt verhinderte im Kasten mehrmals den dritten Gegentreffer. Kampf bis zum Ende. Maciej Kwiatkowski hielt es nicht mehr hinten und der wuchtige Stefan Malchow bewies das eine oder andere Mal gute Übersicht.

TorSpannend wurde es noch einmal kurz vor Schluss, als Amadeus Wallschläger einen Strafstoß sicher verwandeln konnte. Lautstarke Unterstützung noch einmal aus dem Gästeblock. Noch einmal ein Wunder wie im Achtelfinale der Pokalsaison 2010/11, als der BAK mit einem Last-Minute-Tor in die Verlängerung gebracht und dann letztendlich mit 2:1 geschlagen wurde? Ein klein wenig schnupperte es nach dem Ausgleich, doch letztendlich war der BAK als Regionalligist einfach zu clever, als dass er sich noch die Butter vom Brot nehmen ließ. Ein Böller, eine Leuchtrakete aus einem fernen Gebüsch - mehr Zwischenfälle waren nicht zu vermelden. Mannschaft und Fans des BFC Dynamo klatschten sich ab. Dann ging es mit der üblichen Polizeibegleitung zurück in Richtung Hauptbahnhof, doch nicht ohne vorher noch am Spätkauf ein kühles Pils zu kaufen.

TrainerFür den Berliner AK 07 könnte die recht ordentliche Saison in der Regionalliga Nord mit dem Berliner Pokalsieg gekrönt werden. Gegner ist der krasse Außenseiter SC Gatow. Der BFC Dynamo muntert dagegen seine Fans dazu auf, zum letzten Heimspiel der Saison ins Sportforum zu kommen. Für fünf Euro Eintritt ist man bei der Partie gegen den 1. FC Neubrandenburg dabei. Wie es weitergeht? Nach der überaus enttäuschenden Saison und dem verpassten Aufstieg in die neu gestaltete Regionalliga Nordost wird es in der kommenden Spielzeit wohl einen neuen Anlauf geben. Nicht mehr und nicht weniger darf aus Sicht der Fans das Ziel sein.

> zur turus-Fotostrecke: BFC Dynamo zu Gast beim BAK 07

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