Borussia Dortmund vs. Bayern München: Rückblick auf die 90er Jahre

MB Updated

Dortmunder Westfalenstadion. Gegentribüne. Block N. Reihe 33. Sitz 22. Der Preis für diesen Sitzplatz: 35 Deutsche Mark. Damals ein echter Batzen Geld. Heute wären die umgerechnet rund 18 Euro ein Spottpreis für ein Heimspielticket gegen den FC Bayern München. Man schrieb den 25. September 1992, als der BVB 09 den deutschen Rekordmeister empfing. Für die Bayern lag eine desaströse Saison 1991/92, die sie nur mit einem zehnten Platz abschließen konnten, zurück. Die Dortmunder hingegen schlitterten im Mai 1992 denkbar knapp an der Meisterschale vorbei. Den Titel holten damals – Dank des legendären Buchwald-Treffers in der 86. Minute – die Jungs des VfB Stuttgart.

TicketsDortmunder Westfalenstadion. Gegentribüne. Block N. Reihe 33. Sitz 22. Der Preis für diesen Sitzplatz: 35 Deutsche Mark. Damals ein echter Batzen Geld. Heute wären die umgerechnet rund 18 Euro ein Spottpreis für ein Heimspielticket gegen den FC Bayern München. Man schrieb den 25. September 1992, als der BVB 09 den deutschen Rekordmeister empfing. Für die Bayern lag eine desaströse Saison 1991/92, die sie nur mit einem zehnten Platz abschließen konnten, zurück. Die Dortmunder hingegen schlitterten im Mai 1992 denkbar knapp an der Meisterschale vorbei. Den Titel holten damals – Dank des legendären Buchwald-Treffers in der 86. Minute – die Jungs des VfB Stuttgart.

In der Spielzeit 1992/93 wollte der Klassenprimus aus München die desaströse Vorsaison in Vergessenheit geraten lassen. Die Bayern legten los wie die Feuerwehr. Fünf Siege, ein Remis, keine Niederlage. 15:3 Tore. Mit dieser Bilanz reisten die Bayern zum amtierenden Vizemeister, der nicht ganz so gut aus den Startlöchern kam. Immerhin kletterten die Borussen am Spieltag vor dem Bayern-Spiel mit einem 1:0-Sieg beim 1. FC Köln im Müngersdorfer Stadion auf den vierten Platz. Mit einem Heimsieg hätte man weiter zum Tabellenführer FC Bayern aufschließen können.

Pyro 90erEs war am vorletzten Spieltag der Fast-Meistersaison, als der BVB die Werkself aus Leverkusen empfing. Vor 50.120 Zuschauern besiegten die Hausherren Bayer 04 mit 3:1. Chapuisat, Knut Reinhardt und Flemming Povlsen brachten das Westfalenstadion zum Kochen. Was für eine phantastische Atmosphäre! Bengalische Feuer auf der Südtribüne. Die Ränge bebten bei den Treffern. Sämtliche Zuschauer standen. Diesem Erlebnis konnte man für schlappe fünf DM beiwohnen. Ermäßigter Stehplatz auf der Nordtribüne. Ein Vollzahlerticket auf der Südtribüne kostete zu jener Zeit 12 DM. Das Spiel machte Lust auf mehr. Also hin zum Knaller gegen die Bayern!
Logisch, dass es gegen den FC Bayern München so gut wie unmöglich war, an ein Stehplatzticket zu kommen. Was blieb, war der tiefe Griff in die Geldbörse. Die besagten 35 Mark für ein Sitzplatzticket hinlegen. Der Umbau im Sommer 1992 hatte die Sache nicht einfacher gemacht. Statt der über 51.000 Zuschauer passten nun nur noch 42.000 Fußballfreunde ins Westfalenstadion. Jedoch war es damals noch möglich, unter Umständen einem Ordner ein paar Scheine zuzuschieben. Dieser gewährte einem Zugang zur Südtribüne. Allerdings sei betont, dass solche Vorgänge mit Sicherheit eher eine Ausnahme waren!

Block 13Zum Spiel: Das von Erich Ribbeck trainierte Team des FC Bayern hatte am achten Spieltag alles gut im Griff. In der 31. Minute brachte Thomas Helmer die Bayern mit 1:0 in Front. Nach gut einer Stunde legte Oliver Kreuzer zum 2:0 nach. Hoffnung keimte bei den Hausherren in der 85. Minute auf, als Michael Rummenigge der Anschlusstreffer gelang. Zum Ausgleich reichte es für Michael Zorc, Stefan Reuter & Co gegen Lothar Matthäus, Olaf Thon, Bruno Labbadia, Jorginho & Co nicht mehr. Als Schiedsrichter Bernd Heynemann nach etwas über 90 Minuten die Partie abpfiff, vermutete man, dass der FC Bayern in jener Saison ernst machen würde. Am Ende wurde allerdings etwas überraschend der SV Werder Bremen deutscher Meister. Bayerns 3:3 beim FC Schalke 04 am letzten Spieltag war zu wenig, souverän gewannen die Bremer indes mit 3:0 beim VfB Stuttgart. Und die Dortmunder? Die wurden am Ende Vierter.

BVB 09Ein Heimsieg gegen die Bayern gelang dem BVB 09 am 22. Oktober 1994. Karl-Heinz Riedle erzielte damals den Treffer des Tages zum 1:0 in der 79. Spielminute. Ein Jahr später durften die BVB-Fans sogar einen 3:1-Sieg gegen die Bayern feiern. Beide Siege waren jeweils ein Puzzlestück zu den Meistertiteln 1995 und 1996. In den Folgejahren gab es gegen die Bayern das gesamte Repertoire zu bestaunen: Frenetisch gefeierte Siege, Unentschieden und auch derbe Niederlagen wie am 12. September 2009, als der BVB 09 vor 80.522 Zuschauern mit 1:5 unterging. Und das trotz 1:0-Führung von Mats Hummels. Mario Gomez, Bastian Schweinsteiger, Franck Ribéry und Thomas Müller hatten das Spiel ganz locker umgedreht.

Meister 2011Aus Dortmunder Sicht wieder weitaus besser ausgesehen hatte es am 03. Oktober 2010. Am Tag der Deutschen Einheit brachten Lucas Barrios und Nuri Sahin mit ihren Treffern den Sieg in trockene Tücher. Am Ende der Saison durften das Team von Jürgen Klopp und ihre Fans den siebten Meistertitel feiern. Wird heute Abend im Signal-Iduna-Park womöglich ein Dortmunder Heimsieg ein weiterer Baustein zum achten Titel?
Live im Free-TV ist diese knackige Partie leider nicht zu sehen. Vor Ort werden allerdings wieder über 80.000 Fußballfans sein. Und diese haben für ihre Tickets weitaus mehr Scheine auf den Tisch gelegt, als es 1992 noch üblich war...

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