Lok Leipzig bezwingt Rot-Weiß Erfurt II vor 2.835 begeisterten Zuschauern

MB Updated

Wenn man ein echtes Gegenstück zu den modernen, aus dem Boden gestampften Fußballarenen sehen möchte, muss man nach Leipzig fahren. Genauer gesagt zum altehrwürdigen Bruno-Plache-Stadion in Probstheida. Die alte Haupttribüne mit dem hölzernen Dach sucht in Deutschland ihresgleichen und erinnert ganz stark an die englischen Stadien aus der Zeit vor der großen Modernisierung. Die Stützen und Dachverstrebungen bestehen aus nicht angestrichenem Holz und geben dem Ganzen ein enorm charismatisches Flair. Dazu die gelb-blau bemalten Wände und der vor der überdachten Sitzplatztribüne befindliche Stehbereich. Perfekt!

Bruno-Plache-StadionWenn man ein echtes Gegenstück zu den modernen, aus dem Boden gestampften Fußballarenen sehen möchte, muss man nach Leipzig fahren. Genauer gesagt zum altehrwürdigen Bruno-Plache-Stadion in Probstheida. Die alte Haupttribüne mit dem hölzernen Dach sucht in Deutschland ihresgleichen und erinnert ganz stark an die englischen Stadien aus der Zeit vor der großen Modernisierung. Die Stützen und Dachverstrebungen bestehen aus nicht angestrichenem Holz und geben dem Ganzen ein enorm charismatisches Flair. Dazu die gelb-blau bemalten Wände und der vor der überdachten Sitzplatztribüne befindliche Stehbereich. Perfekt!

LokDer Rest des Stadion ist dagegen eher unspektakulär. Gebaut, wie man einst halt gebaut hatte. Oval, unüberdacht, fertig, aus. Auf Grund der ehemaligen Asche-Laufbahn steht man hinter dem Tor am weitesten vom Spielfeld entfernt. Hinter dem anderen Tor befinden sich eine antike Anzeigetafel und ein verrammeltes Marathontor. Links daneben ist der Gästeblock angesiedelt, der beim Freitagabendspiel gegen den FC Rot-Weiß Erfurt eigentlich geschlossen bleiben sollte, dann jedoch doch geöffnet wurde. Später im Laufe des Spiels tummelten sich dort zirka zehn Personen. Ob das nun wirklich Erfurter Fans waren, weiß nur der Wind.

1. FC LokNach dem bravourösen 1:1 beim Tabellenführer FSV Zwickau sollte nun in der NOFV-Oberliga Süd ein Sieg gegen die zweite Mannschaft aus Erfurt her. Über 2.800 Zuschauer fanden sich im altehrwürdigen Bruno-Plache-Stadion ein. Für Fünftligaverhältnisse eine überaus stattliche Kulisse. Das sah auch Gästetrainer Piet Schönberg so, der in der kommenden Saison gern wiederkommen möchte. Dann jedoch am besten, wenn beide Mannschaften in der Regionalliga spielen. Ganz klar, beide Teams haben den Aufstieg als Ziel. Dem Stück bereits ein Stück näher sind die Jungs aus der Thüringischen Landeshauptstadt. In der Tabelle belegen sie den vierten Platz. Stand der Dinge vor Anpfiff: Lok Leipzig konnte bisher erst 18 Punkte aus den bisherigen 14 Saisonspielen einfahren. Allerdings ging nach miesem Saisonstart zuletzt die Formkurve stetig nach oben.

Der FC Rot-Weiß Erfurt II. Genau dies war der Gegner beim allerersten Oberliga-Spiel nach der Neugründung des 1. FC Lok. Man schrieb den 16. August 2008, als 3.433 Zuschauer nach zwischenzeitlichem 0:2-Rückstand ein sagenhaftes 6:3 sahen. Lok war wieder zurück. In Probstheida würde man sich wünschen, wenn es nun vier Jahre später mal wieder eine Etage höher geht. Damit man diesem Ziel ein Stück näher kommt, mussten gegen Erfurt II drei Punkte her.
Auch wenn Gästetrainer Piet Schönberg nach dem Spiel wenig gutes über seine Mannschaft sagte, so schlecht hatte sie in der ersten Halbzeit gar nicht gespielt. Und hätte Kevin Schenke in der 35. Minute das 1:0 für Erfurt erzielt, wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre. Völlig allein befand sich Schenke vor Lok-Keeper Christopher Gäng, doch dieser konnte die heikle Situation mit Bravour zur Ecke klären.

Lok - RWE IIGewiss hatte Lok bereits zuvor ein Übergewicht auf dem Rasen, doch meist war die Erfurter Abwehr auf dem Posten. Immer wieder verfing sich der Ball in den Abwehrreihen. Das Spiel war durchaus ansehnlich. Laut wurde es auf den Rängen, wenn Lok zu einer Ecke oder einem Freistoß antrat. Szenenapplaus gab es für eine sehenswerte Fummelei an der Außenlinie. Die Hausherren kamen zu Möglichkeiten und ein lautes „FCL“ hallte von Holztribüne zur Gegengeraden und zurück. Dazu ein kräftiges „L – O –K!!!“. In der 40. Minute eine gute Gelegenheit nach einer Lok-Ecke, kurz danach segelte eine Erfurter Flanke, die anfangs harmlos aussah, recht gefährlich am Leipziger Gehäuse vorbei. Erleichterung dann in der 42. Minute. Kevin Kittler drückte den Ball in die Maschen und Probstheida stand kurzzeitig Kopf. Generell wirkte das Publikum eher verhalten, doch bei den Toren war gut was los auf den Rängen. Lok blieb am Drücker, und fast gab es vor dem Halbzeittee noch das 2:0.

Lok LeipzigNach entspannter Halbzeitmusik und ohne nervtötendem Pausenprogramm ging es in den zweiten Spielabschnitt. Lok wollte sogleich die Vorentscheidung – und bekam sie auch. Glänzend über links durchgesetzt, hervorragend von Christoph Schulz vollendet. 2:0 für die Hausherren. Wieder ein Stück dem großen Ziel näher. „Das war super, das war elegant!“, ertönte es von den Sitzplätzen.
Lok nun in der Tat völlig überlegen. Gleich die Chance zum 3:0. In der 60. Minute dann wieder eine Großchance, doch der Ball fand aus spitzem Winkel nicht den Weg in die Maschen. Wenig später klatschte der Ball an den Pfosten. RWE II nun phasenweise konfus. Unnötige Rückgaben, die zu Ecken führten. Einwürfe nach verstolperten Bällen. Doch aufgepasst. In der 75. Spielminute sauste der Ball wie ein satter Strahl haarscharf links am Leipziger Tor vorbei. Im Gegenzug hatte Leipzigs Nummer 10, der zuvor eingewechselte Andre Stratmann, die Möglichkeit zum 3:0. Die Sache rund gemacht wurde in der 90. Minute. Der ebenfalls eingewechselte Ivan Ristovski erzielte das 3:0 und ließ das Publikum noch einmal richtig laut werden.

Gute Stimmung nach dem Spiel auch in der Lok-Lounge, in der die Pressekonferenz abgehalten wurde. Ein sichtlich zufriedener Willi Kronhardt und ein Piet Schönberg, der zwar keine lobenden Worte für sein Team, jedoch für das Leipziger Publikum fand, saßen auf dem Podium. Fazit: Fast 3.000 Zuschauer – das ist für die Oberliga eine echte Hausnummer. Und mit so einer Leistung wie am Freitagabend müsste die Loksche den Aufstieg packen!

> zur turus-Fotostrecke: 1. FC Lokomotive Leipzig

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