Auf in die nächste Runde: Skoda Velothon & ProRace Berlin 2012

Heute sei ein besonderer Tag, erklärte Reinald Achilles, Pressesprecher der Upsolut Event GmbH im Rahmen des Pressegesprächs. Und das nicht allein aus dem Grund, weil es den 29. Februar bekanntlich nur alle vier Jahre gibt. In 101 Tagen startet zum fünften Mal in Berlin der Skoda Velothon. Vor exakt drei Monaten begann die Anmeldephase. Grund genug, bei einem Pressegespräch den Stand der Dinge zu erläutern. Und in der Tat: Zu berichten gab es einiges. Bereits 9.000 Anmeldungen gingen bereits für das Jedermann-Rennen ein. Im vergangenen Jahr waren es zum gleich Zeitpunkt etwa 8.000. Um die 14.000 bis 15.000 Starter wären ein optimales Ziel, so Frank Bertling, Geschäftsführer von Upsolut Event.

Gemeinsam mit Upsolut Event wird die SCC Event GmbH, die jährlich den Berlin Marathon organisiert und durchführt, auch 2012 wieder die Rennen im Rahmen des Skoda Velothons und des ProRace Berlin organisieren. Bis 2015 ist die Zusammenarbeit gesichert. Zu tun gibt es viel, schließlich muss die 120 Kilometer lange Hauptstrecke ausgearbeitet und mit zahlreichen Helfern besetzt werden. Über 1.000 Streckenposten werden wieder das Rennen absichern, viele von ihnen kommen aus dem eigenen Verein, erklärte Rüdiger Otto von SCC Event. Zudem werden weitere Radsportvereine angesprochen, hilfreich sei in jedem Fall die Verbindung zum Marathon. Unter organisatorischen Gesichtspunkten sei auch die Verpflegung der Jedermänner eine echte Herausforderung. Beim vergangene Skoda Velothon wurden allein 20.000 Bananen, 4.000 Orangen und über 20.000 Becher mit Mineralwasser und isotonischen Getränken verteilt.
Des Weiteren zeigte sich Rüdiger Otto erfreut, dass das Event in Berlin so eingeschlagen sei. Das Interesse am ProRace 2011 sei groß gewesen. Immerhin sollte man bedenken, dass zuvor in Sachen Straßenrennen einiges verkümmert war. Auch 2012 wird das Profirennen gut besetzt sein. Und wer weiß, vielleicht kann man 2016 oder 2017 den Start der Tour de France nach Berlin holen.

Noch wird das ProRace 2012 ein 1.1-Rennen sein, doch bereits für 2013 ist eine Hochstufung in die höchste Kategorie geplant. Ziel sei es, Teil der UCI World Tour zu werden, so Frank Bertling. Mit der UCI befinde man sich in der Gesprächsphase, allerdings sei die Konkurrenz groß. Man müsse im Radsport gegen weltweite Player antreten, schließlich seien die Tour China und die Tour Russia in Planung. Angst müsse man jedoch in Berlin nicht haben, man sei durchaus gut gewappnet und die Chancen stehen gut.
Die Hauptstrecke wird weitgehend die gleiche sein wie 2011, allerdings wird es Änderungen in der Schlussrunde des ProRace geben. Am 10. Juni 2012 wird es dieses Mal oben herum vorbei an Reichstag und Kanzleramt gehen. Für Berliner sei dies nichts weltbewegendes, doch für Gäste sei diese neue Streckenführung durchaus ein Highlight, so Bertling. Änderungen sind auch beim Sicherheitskonzept geplant. So wird es erstmals beim Jedermann-Rennen einen Frauenstartblock geben. Die Erhöhung der Frauenquote von derzeit 10 bis 12 Prozent auf 20 Prozent sei sehr wünschenswert. Um generell das Jedermann-Rennen noch sicherer zu machen, werden 2012 zwischen 50 und einhundert Guides in den einzelnen Rennfeldern eingesetzt, die Tipps und Ratschläge geben sollen. Unter den Guides werden erfahrene Radrennfahrer dabei sein, die auch mal das Feld beruhigen können.

Auch Erik Zabel, Sportdirektor des Skoda Velothon Berlin, liegt das Thema Sicherheit sehr am Herzen. Die Kampagne Safer Cycling soll dazu beitragen, dass es noch weniger Verletzte geben wird. Schließlich sollen sich auch Hobbyfahrer, die kaum Erfahrung bei Straßenrennen haben, zutrauen, sich für die 60 Kilometer oder 120 Kilometer lange Strecke anzumelden. Die Guides werden Tipps und Kniffe an die Jedermänner weitergeben und auch die Heißsporne im Auge behalten. Wenn nötig, werden die Guides bei etwaigen Regelverstößen eingreifen. Wie auch im vergangenen Jahr wird es zuvor einen Trainingstag auf dem Tempelhofer Feld geben. Als Termin ist der 28. April 2012 angesetzt. Vor Ort werden wieder Erik Zabel und Profi Björn Schröder sein. Apropos, als Guide wird am 10. Juni auch der frisch gebackene Papa Daniel Musiol, der zur Zeit BWL studiert und 2008 auf der Deutschland Tour die Bergwertung gewinnen konnte, in die Pedalen treten.

Kein Pressegespräch ohne Nachhaken. Weshalb man unbedingt die Hochstufung des ProRace anstrebe, wurde aus Reihen der Medienvertreter gefragt. Schließlich war man doch 2011 perfekt aufgestellt. Dass auch regionale Teams mit dabei sind, sei doch optimal. In der Tat schlagen in ihm zwei Herzen, erklärte Frank Bertling. Jedoch müsse man an eine größere Medialisierung denken. Das ProRace müsse zu den bedeutendsten Rennen gehören, das müsse der Anspruch Berlins sein. Ziel könne einfach nur sein, zur obersten Kategorie zu gehören. Allerdings müsse sich auch Deutschland einreihen, der Terminkalender sei gut gefüllt und die Konkurrenz sei groß.

Logisch, dass auch nach den großen Namen – den Zugpferden des ProRace 2012 gefragt wurde. Vom Vorjahressieger Marcel Kittel gebe es bereits ein gutes Signal. Die Topleute von 2011 werden gewiss dabei sein, erklärte Erik Zabel. Das Niveau war 2011 sehr hoch, das habe sich herumgesprochen. Zudem die längste Zielgerade der Welt, die Schlussrunde, der Start am Brandenburger Tor – all diese Punkte seien auch für erfahrene Profis attraktiv, so Zabel.
Wie bereits 2011 gilt beim ProRace Berlin: Als Rennen der Kategorie 1.1 sind folgende Team-Kategorien antrittsberechtigt. Bis zu 50 Prozent ProTeams der höchsten Kategorie, zudem UCI Pro Continental Teams der zweiten Kategorie, UCI Continental Teams der dritten Kategorie und U23 / Bundesliga-Teams. Bereits gemeldet sind bereits 19 Teams. Unter ihnen Garmin Barracuda, das Lotto Belisol Team, das russische Katusha Team und das Vacansoleil DCN Team. Mit dabei sein werden zudem unter anderen Rusvelo, das LKT-Team Brandenburg, AC Sparta Praha, das Team Eddy Merckx – Indeland und Nutrixxion Abus. 

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