Das altehrwürdige Stadion am Bieberer Berg des Offenbacher Fußball Club Kickers 1901 e. V. wird derzeit komplett umgebaut. Nachdem die alte Spielstätte komplett abgerissen wurde, werden an der gleichen Stelle die neuen modernen Tribünen des Sparda-Bank-Hessen-Stadions errichtet. Im Mai 2012 soll es fertiggestellt sein, 20.500 Zuschauer werden in der neuen Arena Platz haben. Soweit so gut. Schade nur: Die alten legendären Flutlichtmasten mussten im Zuge der Bauarbeiten abgerissen werden. Zahlreiche OFC-Fans bekamen Tränen in den Augen, sie möchten jetzt mit einer Spendenaktion erreichen, dass die alten Masten wieder aufgestellt werden.
Kickers Offenbach: Bluten für die Tradition am Bieberer Berg
Das altehrwürdige Stadion am Bieberer Berg des Offenbacher Fußball Club Kickers 1901 e. V. wird derzeit komplett umgebaut. Nachdem die alte Spielstätte komplett abgerissen wurde, werden an der gleichen Stelle die neuen modernen Tribünen des Sparda-Bank-Hessen-Stadions errichtet. Im Mai 2012 soll es fertiggestellt sein, 20.500 Zuschauer werden in der neuen Arena Platz haben. Soweit so gut. Schade nur: Die alten legendären Flutlichtmasten mussten im Zuge der Bauarbeiten abgerissen werden. Zahlreiche OFC-Fans bekamen Tränen in den Augen, sie möchten jetzt mit einer Spendenaktion erreichen, dass die alten Masten wieder aufgestellt werden.
„Dein Blut für die Masten“, so heißt die Aktion der Interessengemeinschaft Stadionbau e.V. Die IG ruft die Fans dazu auf, Blutplasma zu spenden. Pro Spender kämen 25 Euro in die Kasse. Pro Flutlichtmast müssten allerdings 5.200 Personen Blutplasma spenden gehen. Stolze 130.000 Euro kostet das Wiederaufstellen der Flutlichtmasten. Allerdings gibt es neue Zahlen, die belegen, dass das Ganze preiswerter werden könnte.
Wozu das Ganze? Schließlich befinden sich im neuen Stadion die funktionstüchtigen Scheinwerfer auf den Dächern. Gewiss, eine Funktion werden die alten Masten nicht erfüllen. Allerdings galten die Kickers Offenbach unter Flutlicht unbesiegbar, manch ein Abendspiel wurde auf dem Bieberer Berg zu Legende. Nach dem Willen zahlreicher Fans soll die Legende und somit auch ein Stück Tradition erhalten bleiben.
Am 02. November 2011 gab es den ersten Aktionstag, an dem gesunde Personen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren mit einem Mindestgewicht von 50 Kilogramm sich für eine Plasmaspende registrieren lassen konnten.
Das Motto: „The show MAST go on!“ – „Leben retten und gleichzeitig den Erhalt der Flutlichtmasten unterstützen!“ Mit dabei am ersten Aktionstag waren auch die Spieler Elton da Costa, André Hahn und Jannik Sommer. Die Aktion läuft weiter, auch in den kommenden Wochen kann man sich in der Lilistraße 14-18 registrieren lassen. Ganz wichtig: Das Stichwort „Flutlichmasten“ sollte vor Ort genannt werden!
Die wichtigste Frage: Ist das Material der alten Flutlichtmasten überhaupt noch tauglich? Eine Prüfung ergab: Die Substanz der Masten ist einwandfrei. Erneuert werden müssten allerdings die Steigleitern und Teile der Plattformen. Gefunden werden müssen nun die Stellen, an denen die Masten wieder aufgebaut werden. Wichtig sei hierbei die Bodenbeschaffenheit. Schließlich soll die Tradition in Form der alten Masten ein paar weitere Jahrzehnte bewahrt werden.
Parallel findet gerade noch eine andere Aktion statt. Im Mai 2012 soll das neue Stadion mit einem Eröffnungsspiel gegen Bayer 04 Leverkusen eingeweiht werden. Die Fans beider Klubs verbindet seit den 70er Jahren eine enge Freundschaft. Angeboten werden nun „Tickets zum Anziehen“. Hergestellt werden exklusive Trikots, die allein für dieses historische Duell bestimmt sind. Zu Sonderpreisen können OFC-Fans diese Trikots erwerben, im Preis inkludiert ist bereits die Eintrittskarte für das Eröffnungsspiel. Über 1.500 Trikots gingen bereits über den Ladentisch.
Zurück zum Blut. Auch bei anderen Vereinen gab es bereits ähnliche Aktionen. Allerdings ging es da um das Überleben der Klubs. Unvergessen die Aktion „Bluten für Union“. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga im Jahre 2004 benötigte der 1. FC Union Berlin einst jeden Euro, um die Lizenz für die Regionalliga zu bekommen.
Eine Blutspende-Wette gab es 2010 in der sächsischen Landeshauptstadt. Die Wette lautete: Welche Fans spenden am meisten Blut? Die der SG Dynamo Dresden oder die der Dresdener Eislöwen (Eishockey), des Dresdener Sportclubs (Frauenvolleyball) und der Dresden Monarchs (American Football) zusammen? Die Sache ging knapper aus als gedacht. Mit 1.413 zu 1.259 gewannen die Dynamo-Fans gegen die Fans der anderen drei Vereine.
Fotos: Claude Rapp, Marco Bertram
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