Nachbetrachtung: Rot-Weiss Essen gegen Westfalia Herne

MB Updated

Den Aufstieg in die Regionalliga West bereits in trockenen Tüchern. Für Rot-Weiss Essen ging es in der NRW-Liga am vergangenen Freitag allein um das Festigen von Platz 1 vor Germania Windeck. Den Gästen aus Herne ging es dagegen darum, weitere Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Essen gegen Herne – das klingt nach Ruhrgebiet pur. Ist es auch. Grund genug, einmal im Georg-Melches-Stadion an der Hafenstraße vorbeizuschauen. Fünfte Liga hin, fünfte Liga her. Im Essener Stadion ist von der Fünftklassigkeit nicht viel zu spüren – vor allen Dingen was den Zuschauerzuspruch anbelangt.

altDen Aufstieg in die Regionalliga West bereits in trockenen Tüchern. Für Rot-Weiss Essen ging es in der NRW-Liga am vergangenen Freitag allein um das Festigen von Platz 1 vor Germania Windeck. Den Gästen aus Herne ging es dagegen darum, weitere Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Essen gegen Herne – das klingt nach Ruhrgebiet pur. Ist es auch. Grund genug, einmal im Georg-Melches-Stadion an der Hafenstraße vorbeizuschauen. Fünfte Liga hin, fünfte Liga her. Im Essener Stadion ist von der Fünftklassigkeit nicht viel zu spüren – vor allen Dingen was den Zuschauerzuspruch anbelangt.

Über 6.000 Zuschauer strömten gegen Westfalia Herne ins Stadion, beim Spitzenspiel gegen Germania Windeck vor vier Wochen waren es sogar über 10.000. Ein paar tausend Fans reisten zudem am 15. April zum Auswärtsspiel bei Sportfreunde Siegen, um dort den Aufstieg zu feiern. Saisonrekord bedeuteten die 12.512 Zuschauer beim Stadtduell gegen ETB Schwarz-Weiß Essen, die wenigsten Fans kamen beim Heimspiel gegen den MSV Duisburg II im September letzten Jahres. „Nur“ 5.252 Zuschauer wollte diese Begegnung sehen. Die logische Konsequenz: Der RWE hat mit rund 6.800 Zuschauern pro Heimspiel den mit Abstand besten Schnitt der NRW-Liga. Zum Vergleich: Die Heimspiele der Sportfreunde Siegen werden im Schnitt von 1.850 Fans besucht. Bei Westfalia Herne waren es bisher 688 im Schnitt, allerdings beschönigt – wie auch bei den anderen NRW-Ligisten – das Heimspiel gegen den RWE die Statistik. Zuletzt kamen bei Herne nur 300 Fans, gegen Essen waren es 4.000. Das wohl krasseste Beispiel der NRW-Liga: Wegberg-Beeck. 4.549 Zuschauer sahen insgesamt die Heimspiele dieser Saison, allein gegen Essen waren es 1.795.

altDer RWE als prima Zusatzeinnahmequelle. Das wird in der kommenden Saison nicht mehr der Fall sein. Freuen dürfen sich dann wieder die Klubs in der Regionalliga West. Auch Westfalia Herne wird 2011/12 ohne den Zuschauermagneten auskommen müssen. Zum Duell in Essen am vergangenen Freitag reisten rund 120 Anhänger aus Herne an. Es war im Vorfeld schwer vorherzusagen, wie gefüllt der Gästebereich im Georg-Melches-Stadion sein wird. Von einem Entlastungszug war die Rede. Manch einer munkelte davon, dass sich Anhänger des FC Schalke 04 untermischen könnten. Letztendlich waren es weniger Gäste als erhofft, für Furore wussten jedoch auch die rund 120 Herner zu sorgen. Über die doppelte Absperrung hinweg lieferten sich einige von ihnen überaus hitzige Rededuelle mit Essener Fans. Ordner sorgten dafür, dass es zu keinem Kontakt am Zaun kommen konnte. Einmal musste sogar die Polizei Präsenz zeigen, um die Gemüter ein wenig zu beruhigen. Trotzdem konnte nicht verhindert werden, dass ein Bierbecher den Schiedsrichterassistenten traf. Nach kurzer Beredung konnte das Spiel jedoch glücklicherweise fortgesetzt werden. Und das war gut so, denn in der Partie war mächtig Dampf.

altNach mageren Start kamen die Gäste durchaus ins Spiel und gingen sogar zweimal in Führung. In der 23. Spielminute war es Nils Eisen, der Herne per Elfmeter mit 1:0 in Führung brachte. Nachdem der RWE nur fünf Minuten später ausgleichen konnte, brachte Kofo-Ludwig Asenso mit einem satten Volleyschuss Westfalia Herne mit 2:1 in Front. Gut was los im Gästeblock, manch einer feierte bereits mit freiem Oberkörper. Eine Schippe drauf legten die Hausherren im zweiten Spielabschnitt. Suat Tokat glich in der 53. Minute aus, Timo Brauer verwandelte in der 69. Minute den Elfmeter zum 3:2. Westfalia blieb bemüht, letztendlich verdient gewann der RWE gegen die Gäste aus Herne, die mit 33 Punkten auf dem 13. Platz stehen.
Bei blutrotem Sonnenuntergang und angehendem Flutlicht konnte das altehrwürdige Georg-Melches-Stadion betrachtet werden. Der Zahn der Zeit hat bereits mächtig genagt. Höchste Zeit, dass nun endlich was passiert. Die Fläche hinter dem Tor auf der Westseite ist bereits planiert, ein Stück der Stehtribüne wurde bereits abgerissen, ein Flutlichmast fehlt bereits. Beim Betrachten der leicht maroden Sitzplatztribüne huscht dem fremden Besucher schon mal ein Lächeln über das Gesicht, andererseits ist es sicherlich schade, dass die alten Ränge verschwinden. Wenngleich der RWE derzeit nur in der NRW-Liga kickt, das gesamte Stadiongelände schnuppert nach Tradition – und das ganz mächtig...

> zur turus-Fotostrecke: Rot-Weiss Essen

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