Brasilien- und Bolivien-Tagebuch von Flo

Was ich mit dem Vergleich ausdrücken möchte: Das was Flo in 5 Monaten erlebt hat, erlebe ich in 2 Wochen. Wenn ich aber 5 Monate dort bin, da müsste Flo 10 Jahre reisen. Der Unterschied kommt meiner Meinung nur daher, weil ich aufgrund meiner zahlreichen Kontakte das ganze viel intensiver erlebe und erleben darf.

Travelnator,
ist das nicht anmaßend und arrogant und abwertend?
Das ist ja richtig bitter, wie du flo bewertest!
Auch hier - genauso wie bei der Iran-Geschichte - fehlen mir die Worte.
Ich hatte in letzter Zeit das meiste nur stumm verfolgt, doch jetzt platzt mir ein wenig der Kragen.
Zu krass! :twisted:

Danilov

@ flo:

was treibt man so in der schweiz, wenn man nach monaten in südamerika wieder in die recht langweilige und geordnete welt europas zurückkehrt?
warst du ziemlich enntäuscht und am boden - oder überwog die freude, all die freunde daheim wiederzusehen?

:)

Guten Tag Flo,

ich bin neu hier im Forum und habe fast komplett dein Tagebuch aus Südamerika gelesen.
Vielen Dank für die uns mitgeteilten Impressionen und Erlebnisse.
Da kommt doch ein wenig Neid auf - wie konntest du solch eine lange Reise finanzieren?

Gruß Susanne

flo, wie sieht jetzt eigentlich dein alltag aus?
kann man so einmfach wieder in das "normale" leben zurückkehren - oder geht es in kürze doch wieder zurück an den zuckerhut?

julia :roll:

Was man nach so einer langen Reise macht...
Das Übliche halt: Wohnung suchen, Job suchen, Freundin suchen. Punkt 1 ist erfolgreich abgeschlossen . Punkt 2 sollte noch werden, hatte ich mir aber einfacher vorgestellt. Punkt 3 äh ja hmm das wird wohl nix in der Schweiz

Ob die Enttäuschung oder die Freude der Rückkehr überwog?
Weder noch. Ich wusste, was mich erwartete und hatte mich erstaunlich gut darauf eingestellt. Klar hätte ich vor dem Abflug in Rio nur heulen können. Andererseits ist es schön, alte Freunde wiederzusehen. Mehr als vorher schätze ich die schweizerische Pünktlichkeit, die perfekte Organisation, die Sauberkeit. Wie auch die 3 wunderschönen Jahreszeiten (Winter könnt ihr haben). Mit der mitteleuropäische Gefühlskälte habe ich noch immer meine liebe Mühe. Von den süssen Komplimenten und dem einfachen Leute-Kennenlernen werde ich wohl ein Weilchen zehren müssen. Manchmal ertappe ich mich, wie ich in brasilianischen Flirt-Foren ( suapaquera.com ) hängenbleibe oder es mich zu brasilianischen Genossen in Zürich zieht (während der WM besonders leicht zu erkennen).

Finanzierung?
Schaffen und sparen. Ich hatte das Glück eines einträglichen Nebenjobs während des Studiums, welches mir diesen Traum für die Zeit danach erfüllen liess.

Ob es zurückgeht?
Wahrscheinlich schon. Ich hab zuviele liebenswerte Menschen kennengelernt, die ich gerne wieder besuchen möchte. Sobald ich nicht mehr pleite bin. Ferienhalber. Vom Auswandern hält mich die brasilianische Bürokratie, das tiefe Auskommen verbunden mit fehlender Sicherheit (Krankenvorsorge, Altersvorsorge, Kriminalität) eindeutig ab.

Achja, ich bin noch dabei das Tagebuch zu überarbeiten. Fehler rausnehmen, inhaltliche Ergänzungen und Erklärungen, siehe brasilienfreunde.net/3320/brasil ... -berthflo/ . Manche Dinge sind ja doch sehr derb beschrieben. Dabei bin doch ein ganz lieber....

Ne, nichts rausnehmen! Das ist eben genau das interessante! Die emotionale Komponente. Darin erkennt man die Gefuehlsschwankungen. Es ist einfach ehrlich. Jeder der reist weiss, dass man beim Reisen sehr intensiv lebt. Ich habe Dinge von mir gegeben, gedacht, getan, dich ich bei mir nie fuer moeglich gehalten habe!

uebrigens sei froh lebst du in der Schweiz. Versuch mal hier in Sachsen jemanden kennenzulernen! Von einer Frau ganz zu schweigen... :(