× Reiseberichte, Erfahrungen für Reisen nach Lateinamerika, insbesondere Brasilien. Karneval in Rio, Regenwald und Amazonas – der grüne Kontinent steht Euch offen, was interessiert Dich am meisten?

Brasilien- und Bolivien-Tagebuch von Flo

05 Mai 2006 11:47 #3787 von Thommy O.
Thommy O. antwortete auf Abteilung Saudade
Yo,

es wäre cool, wenn Du nun hier unter dem Stichwort Saudade schreiben würdest, was Dir im Schweizer Alltag so an Brasilien fehlt!

Alles schöne muss irgendwann mal enden. Und nur das Ende veredelt! Wer das nur am Ende erlebt, der hat etwas verlebt!

Hoffentlich zieht der Sysad auch immer Backups des Forums :-) )

Gruss
Thomas

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05 Mai 2006 23:20 #3791 von kalleman
Oi,

Ist es nicht eigenartig, dass man sich ausgerechnet in Brasilien, wo man so einfach mit den Leuten ins Gespraech kommt, einsam fuehlt? Mir ging es in Brasilien genauso.

Eigenartig finde ich auch, dass Sandra sich in einen Mann verliebt, mit dem sie sich nicht einmal unterhalten kann! Das ist ja voll herzig, aber wie soll das funktionieren, wenn man sich nicht mal die elementarsten Dinge sagen kann? Jaja, Brasilien ist schon eine andere Welt. Ich war auf meiner ersten Reise in Rio mit einer Maus (verzeiht mir den vulgaeren Ausdruck) zusammen, die englisch konnte. Wahnsinnig eifersuechtig, wollte mich immer in ihrem Appartement einsperren (outside are girls...) und immer vermutete sie, dass ich fremd ging (tat ich natuerlich nicht). Dann geschah der Terroranschlag auf die USS Cole und sie heulte nur noch. Irgendwann beichtete sie mir, dass sie in einen Amerikaner verliebt sei und der sei Matrose und hat so lange nicht mehr geschrieben und jetzt glaubt sie, dass er beim Terroranschlag umgekommen sei. Tja, auch das kann dir in Brasilien geschehen.

Ich finde es grundsaetzlich problematisch, an einen Ort zurueckzukehren, an dem man wunderschoene Erinnerungen hatte. Ich glaube, die Erwartungshaltung ist einfach zu gross. Jedesmal, wenn ich gegen das Backpacker-Motto 'Kehre niemals um' verstossen hatte und umkehrte oder zurueckkehrte, sei es wegen einer Frau, Freunden oder einfach nur einer wunderschoenen Zeit, wurde ich enttaeuscht. Ich wollte das gleiche intensive Gefuehl nochmals erleben. But live goes on.

Mich wuerde sehr interessieren, wie du ueber die Reise in ein paar Monaten denkst. Ich habe dein Tagebuch mit Spannung gelesen, vieles wiedererkannt, vieles erst begriffen und bei manchem tappe ich immer noch im Dunkeln...

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06 Mai 2006 13:22 #3794 von Thommy O.
Thommy O. antwortete auf Brasilianische Frauen...
Moin,

jetzt muss ich mal etwas relativieren. Ich gebe zu, dass es schwer ist, hier Kontakte zu finden. Am einfachsten ist es, wenn Du Dich in einen Butchekin setzt und trinkst, und kommst so ins Gespraech, am besten in den Vororten, oder Flamengo, Catete.
Gut ist auch tanzen zu gehen in kleineren Dissen, die billiger sind.

Ob daraus eine Freundschaft entsteht....

Viel wurde hier über einen Typen von brasilianischen Frauen berichtet, die viel und gerne mit Gringos zusammen sind.
Frage: Kennt Ihr deutsche Frauen, die nur etwas mit einem Mann anfangen, wenn er Geld hat?
Auch wenn Ihr sie nicht kennt, heisst das, dass es sie nicht gibt?
Welcher Typ von Frauen lässt sich denn mit einem Menschen ein, der nur 10 Tage in Rio ist, der ein leichtes Leben hat, reisen kann (sprich einen Flug kaufen kann) oder total anders ist?

Welches Verhalten würdet Ihr von so einer Person erwarten? Dies ist representativ?
Der gesamte Freundeskreis meiner Freundin meindet die Touris nicht nur, sondern "weiss", dass sie fast alle zum (sorry) ficken kommen. Für wieviele Gringos trifft das zu? Warum sollen die Cariocas unterscheiden, wenn wir das auch nicht tun?

Gewiss, es ist naiv von Einheimischen, von einem neuen Leben ohne Gewalt, mit Zukunft zu träumen, so wie es suggeriert wird, aber für manche ist es ein Strohhalm.

Versteht mich nicht falsch! Nur wir betrachten alles aus unserer Sicht, wollen Leute kennenlernen, die Kultur, aber (und dort kann ich mich nicht ausnehmen) können wir uns ein Flugticket leisten und haben einen Pass, der verdammt viel erleichtert! Wir lassen auf unseren Reisen so viel zurück, ohne das uns vielleicht klar zu machen!

Vielleicht steht hier nicht viel Neues, aber etwas polarisierend, für eine kleinen Disscusion!

Um abraço,
Thomas

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07 Mai 2006 23:32 #3798 von kalleman
Ne, ich finde das gar nicht polarisierend. Natürlich gibt es auch bei uns Frauen, die nur auf das Geld aus sind. Geh mal in die Schicki-Micki-Diskos. Ich finde, dass man auch nicht sagen kann, dass die Brasilianerinnen grundsätzlich auf Geld aus sind.

Aus meiner Sicht kommt man als Gringo in Brasilien schon etwas in eine 'Falle'. Brasilien sprüht vor Sexualität. Die aufreizenden Frauen, in den Gesprächen, die Körpersprache. Man bringt es schnell auf den Punkt. Die Verlockung ist riesig. Dazu noch Gringos und Brasilianer, die immer nur davon erzählen, wie viele Geliebte sie schon hatten, wie einfach es hier ist etc. Da kommt automatisch der Jagdinstinkt auf. Es wird fast schon zur Sucht, dauernd eine Bestätigung zu kriegen, wie toll man ist und wie begehrenswert und leidet, wenn einem die das Interesse an seiner Person wieder entzogen wird. Ein krasser Gegensatz zu Europa. Und man kann sich dem nicht entziehen! Es gab kaum einen Ort, andem ich nicht von einer Brasilieira angequatscht wurde. Manchmal waren es Prostituierte, manchmal waren sie auf der Suche nach Abenteuer, manchmal einfach nur Neugierige oder solche, die etwas von deinem Geld leben wollten. Sie sind sehr aktiv, machen oft den ersten Schritt. Die Verlockung ist riesig, wenn man von einer sehr attraktiven Frau angesprochen wird und sie dir einfach ins Hotel folgt oder direkt fragt, ob du sie heut Nacht willst.

Rio ist eine andere Sache. Dort wimmelt es von Prostituierten und Sextouristen. Cariocas, mit denen ich gequatscht hatte, legten Wert darauf zu betonen, dass sie keine Prostituierten seien. Doch es gibt genug andere Regionen, wo jedes Gespräch beim Sex endet, dir eine aufgequatscht wird und dir die Brasilianerinnen das Gefühl geben, dass sie nur Spass mit dir haben wollen, mehr nicht. Oft wollen sie kein Geld. Ja was geht da in einem Mann vor? Soll er mitmachen, darauf verzichten?
Auch in Peru sind die Frauen sehr aktiv und gehen auf Gringos zu. Es sind ausgesprochen hübsche Frauen, mir gefallen sie besser als Brasilianerinnen. Ich weiss nicht, ob sie leicht zu kriegen sind, denn ich hatte überhaupt nie das Bedürfnis, über das Gespräch hinauszugehen! Es ist schwer zu beschreiben, aber in Brasilien liegt einfach immer etwas in der Luft, dass es in anderen Ländern nicht gibt.

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07 Mai 2006 23:57 #3801 von flo
Danke kallemann für Deine Ausführungen. Ich kann Deine Meinung nur teilen.

Klar, auch das Geld und die Hoffnung auf ein besseres Leben spielt eine Rolle, um sich in eine Person zu "verlieben". Aber das ist in JEDEM Land so.

Rio ist nicht Brasilien. Jeder Brasilien-Tourist kommt mal an der Copacabana vorbei. Viele glauben halt, hier mal so richtig die Sau rauslassen zu müssen.
Sandra hingegen will sich NUR noch auf Gringos einlassen. Von den brasilianischen Männern hat sie die Schnauze voll. Wie das mit dem Schweden auf dauer funktionieren soll... ich werds erfahren.

Die Verlockung steht oft einfach vor Dir.
Bis aufs erste Ansprechen (das musste immer ich übernehmen) waren die Frauen der aktive Part. Meine "Freundinnen" wussten vom ersten Gespräch an, dass ich ein Reisender bin und bestenfalls 10 Tage mit ihnen verbrigen würde. Sie hatten sich trotzdem auf mich eingelassen. Mich "verführt". Hätt ich nein sagen sollen???
Oft hatte ich das auch Gefühl, der Abschied sei ihnen leichter gefallen als mir. Walquiria z.B. meinte, wenn ich im Amazonas angelangt sei, hätte ich sie doch längst vergessen. Was nicht zutrifft.

Dann kommt schliesslich diese Falle, dass man immer hört, wie einfach das in Brasilien sei, man brauche nur zu pfeifen, dann kämen die Mädels in Scharen. Ich hab aus dem Grund echt geglaubt, und das war ein Fehler, ich müsse am Schluss noch auf die Schnelle was auf die Beine kriegen.
In Brasilien kriege ich Komplimente ohne Ende und in der Schweiz werd ich kaum angeguckt und wie Luft behandelt. Die Unterschiede könnten kaum grösser sein.

Ich habe zurückgelassen. Aber wir, die Zurücklassen, leiden doch genauso. Oder nicht? Dieses Fernweh. Diese Sehnsucht nach den auf der Reise kennen- und schätzengelernten Personen. Leute die man mag, doch so schnell nicht mehr besuchen kann, weil sie zu weit weg und zu verstreut vom Ort liegen, wo man lebt.
Unser einziger Vorteil ist, wir haben MANCHMAL die Möglichkeit, aus unserer Welt auszubrechen. Nicht mehr und nicht weniger.

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08 Mai 2006 00:09 #3802 von Thommy O.
Hi Kallerman,

Peruanerin? Die wollen doch alle heiraten :-) )

Mein Chef meinte am Anfang zu mir in Rio: Thomas, wenn eine Frau Dich eine Frau ansprich, dann ist sie mit 90% eine prostituierte, oder hatte schon mal was mit Gringos zu tun? Hae meinte ich... Nun ja, die wissen, dass Gringos nie den ersten Schritt machen!

Zu mindestens wollen die meisten Brasilianerinnen Spass, das ist doch mal was, oder?

So long!
Thomas

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08 Mai 2006 00:12 #3803 von flo
95 %. Aber das mit den Prostituierten lernt man ja früher oder später.
Und den ersten Schritt zu machen auch. Die Brasilianerinnen machens einem ja wirklich leicht.Angucken. Zwinkern. Anstarren.

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